Als das erfolgreichste dritte Programm lässt sich die Dreiländeranstalt MDR feiern. Doch im Schatten dieses Erfolgs Sachsen die wirtschaftlichen Probleme von freien Fernsehschaffenden. Die, die einen großen Teil des Programms liefern, müssen seit über 15 Jahren gleichbleibende oder sogar sinkende Honorare und unbezahlte Überstunden hinnehmen und müssen sich gegen die ständige Verletzung ihrer Urheberrechte wehren.
Bei den freien Fernsehschaffenden ist das Maß voll. Deswegen schlossen sich die Kollegen in der Interessengemeinschaft Freie Fernsehschaffende (IG FF) zusammen. Anfang Januar wurden sie in einem Brief an die MDR-Intendantin Prof. Dr. Karola Wille sehr deutlich und verwiesen sie auf die zum Teil prekäre Situation, mit der Bitte um ein persönliches Gespräch. Über 100 Kameraleute, Cutter, EB-Techniker und Autoren haben diesen Brief mit ihrem Namen unterschrieben. Schließlich, so meinen wir, ist der MDR als öffentlicher Auftraggeber mitverantwortlich an den Bedingungen, unter denen die Fernsehschaffenden arbeiten, die über Zulieferfirmen das Programm des Senders mitgestalten. Außerdem gehören die Freien und die Produktionsfirmen zum Wirtschaftsstandort. Freie Fernsehteams, bestehend aus Autor, Kameramann und Ton-/EBTechniker, repräsentieren den MDR genau so, wie die fest angestellten Kollegen.
Zum Hintergrund :
Im vergangenen Jahr hat sich auf Initiative einiger Autoren, Kameraleute und EB Assistenten die Interessengemeinschaft Freie Fernsehschaffende (IG FF) gegründet. Grund dafür ist die zunehmende Unzufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen, die bei einigen Freien existenzbedrohliche Formen annehmen. Heute zählen wir über 100 Freie aus vielen Gewerken der Fernsehproduktion, die die Vorhaben der Interessengemeinschaft aktiv unterstützen. Das zeigt uns, dass Missstände keine Einzelfälle sind und dass viele Kollegen bereit sind, an ihrer Situation etwas zu ändern. Die IG FF veranstaltet regelmäßige Treffen der verschiedenen Gewerkegruppen. Wir erarbeiten gemeinsam Richtlinien, die in die Vertragsverhandlungen mit unseren Auftraggebern einbezogen werden können.
Quelle: INTERESSENGEMEINSCHAFT FREIE FERNSEHSCHAFFENDE
Weitere Informationen: www.ig.ff.de Kontakt: info@ig-ff.de
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