In Nacht zum Sonntag kam es gegen 22:20 Uhr, nahe des Simsonplatzes, zu heftigen Ausschreitungen. Ca. 100 Personen versammelten sich im Johannapark, um anschließend gemeinsam – zum Teil vermummt - in Richtung Karl-Tauchnitz-Straße/Harkortstraße zu laufen. Auf ihrem Weg bauten sie Höhe Grassistraße eine Barrikade aus Altreifen und entzündeten diese. Außerdem warfen sie Steine, Molotowcocktails und zündeten Pyrotechnik. Sie entglasten die Haltestellenhäuschen der Straßenbahnhaltestellen Neues Rathaus, und zertrümmerten etliche Fenster am Medizinischen Versorgungszentrum. Sie beschmierten Gehweg und Fassaden, sie zerschlugen die Frontscheibe eines vorbeifahrenden Reisebusses und warfen Pflastersteine auf Autos von Unbeteiligten. Außerdem streuten sie Krähenfüße aus, wodurch mindestens zwei unbeteiligte Fahrzeuge beschädigt wurden. Noch vor der Kreuzung Karl-Tauchnitz-Straße/Harkortstraße konnten die Randalierer durch erste Polizeikräfte abfangen werden, woraufhin diese in Richtung Bundesverwaltungsgericht und schließlich in die Wächterstraße liefen. Auf ihrem Weg zerstörten sie mehrere Fenster des Bundesverwaltungsgerichtes und warfen Steine und Flaschen auf die das amerikanische Konsulat bewachenden Kräfte. Außerdem attackierten sie die Einsatzkräfte der Polizei verbal und diffamierten sie. In der Wächterstraße löste sich die Ansammlung in alle Richtungen auf. Ein Mann konnte festgenommen werden. Resümee der Ausschreitungen: In dieser Nacht wurden mehrere Gebäude und Fahrzeug sehr stark beschädigt, wobei die Höhe des Sachschadens noch nicht beziffert werden kann. Es wurden mehr als 200 Pflastersteine geworfen, es wurden mehrere Polizeibeamte verletzt und drei Polizeifahrzeuge so stark beschädigt, dass diese nicht mehr einsatzbereit sind. Für die Dauer des Polizeieinsatzes und die sich anschließende kriminaltechnische Tatortarbeit musste die Kreuzung Karl-Tauchnitz-Straße/Harkortstraße und angrenzende Straßen bis ca. 02:00 Uhr gesperrt werden. Die Polizei ermittelt nun wegen Landfriedensbruch und bezüglich des Motivs in alle Richtungen. Wobei nicht auszuschließen ist, dass diese Aktion auch eine Resonanzreaktion auf die hohen Sicherheitsvorkehrungen des G7-Treffens sein kann. (MB)
Quelle: PD Leipzig
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