Sonntag, 23. Dezember 2012

Dresdner Polizei nahm Balkonbande fest



Polizeibeamte nahmen am Freitagabend drei rumänische Staatsbürger fest. Den Männern im Alter von 37, 39 und 44 Jahren werden die Einbrüche in Parterrewohnungen der vergangenen Tage vorgeworfen. Sie stehen außerdem in Verdacht an der Einbruchsserie im Frühjahr beteiligt gewesen zu sein. Das Trio befindet sich seit gestern in Untersuchungshaft.



Einsatzmaßnahmen zahlten sich aus


In der vergangenen Woche war es in Dresden zu einer neuerlichen Häufung von Einbrüchen in Parterrewohnungen gekommen. Bereits im Frühjahr  dieses Jahres hatte derartige Einbrüche die Dresdner Bevölkerung beunruhigt.

Die Dresdner Polizei hatte daraufhin im Wochenverlauf die Ermittlungsgruppe „Balkon“ reaktiviert und zusätzliche Streifen zum Einsatz gebracht. Diese offensive Strategie zahlte sich bereits am zweiten Einsatztag aus. 

Die eingewiesenen Polizeibeamten wurden in den zuvor analysierten Schwerpunktbereichen eingesetzt, so auch im Ortsteil Laubegast. Den Beamten dort fiel gegen 18.15 Uhr, im Bereich der Gasanstaltstraße, ein Pkw Renault mit bulgarischen Kennzeichen auf. Sie observierten und prüften das Fahrzeug zunächst verdeckt. Als sich herausstellte, dass dieses Fahrzeug bereits bei den Ermittlungen im März aufgefallen war, warteten sie auf die Nutzer des Pkw. Als sich ein Trio dem Renault näherte, nahmen die Einsatzkräfte die Männer vorläufig fest.

Polizeipräsident Dieter Kroll: „Manchmal hilft uns sicherlich der Kommissar Zufall, doch diesmal waren die Festnahmen zweifelsfrei das Ergebnis unserer Einsatztaktik. Den Ermittlern ist es gelungen das Muster der Täter zu erkennen und den Einsatz der zusätzlichen Kräfte darauf auszurichten. Das wir so schnell und noch unmittelbar vor Weihnachten reagieren, war uns sehr wichtig.“

Spurenübereinstimmungen bestätigen These von „reisenden Tätern“

Die bisherigen Ermittlungen ergaben, dass die drei Festgenommenen zu einer Bande von mindestens sechs Personen gehören. Sie hatten sich Anfang der Woche in ein Dresdner Hostel eingemietet und wollten offensichtlich bis Samstag in der Stadt bleiben.

Die Ermittler durchsuchten noch am Freitag die Unterkunft des Trios. Dabei stellten sie, in einer Tüte unter einem Bett, mehrere tausend Euro Bargeld sicher. 

Die Begehungsweise und weitere Indizien ergaben bisher Übereinstimmungen zu der Dresdner Einbruchsserie im Frühjahr. Aber auch in anderen Bundesländern hatten die Täter gehandelt. So hatten sie Spuren auch bei Einbruchsserien in Berlin und Hamburg hinterlassen.

Dieter Kroll: "Dies ist zweifelsfrei international agierende Organisierte Kriminalität. Ich ordne dieser Bande seit dem Frühjahr um die 1.000 europaweit begangene Wohnungseinbrüche zu. Das ist neben kriminalistischer Erfahrung eine ganz einfache Hochrechnung. Leider. Die jetzt aufzuklären und zu beweisen wird nur über Spuren möglich sein. Sicher ist auch: Teile der Bande sind uns noch unbekannt. Unbekannt ist auch, welchen Weg das gestohlene Geld geht."

Intensität der Einbrüche nahmen zu

Die Intensität der Einbrüche in dieser Woche ließen sich zunächst nicht mit der Serie aus dem Frühjahr vergleichen. Damals waren die Unbekannten innerhalb von drei Wochen in 76 Wohnungen eingebrochen. Dieter Kroll: „Wir waren dennoch gut beraten sofort mit unseren Einsatzmaßnahme zu beginnen. Am Ende waren es dann doch 17 Einbrüche innerhalb weniger Tage. Und am Wochenende wären die Täter auch schon wieder weitergezogen.“

Wem sind Fahrzeuge mit bulgarischen Kennzeichen aufgefallen?

Die Ermittlungsgruppe steht nun vor der Aufgabe, die drei Männer beweissicher zu überführen und die weiteren Mitglieder der Bande zu identifizieren. Dazu werden  weiterhin Spuren ausgewertet und mit allen Fällen aus dem Frühjahr und dieser Woche verglichen.

Anhaltspunkte erhoffen sich die Kriminalisten auch aus der Bevölkerung. Insbesondere die genutzten Fahrzeuge mit bulgarischen Kennzeichen sind von Interesse. Neben dem abgebildeten Renault müssen die Täter ein weiteres Fahrzeug genutzt haben. Die Fahrzeuge waren immer mit mehreren Personen besetzt.

Die Dresdner Polizei fragt daher: Wem ist der abgebildete Pkw aufgefallen? Wo und wann wurde das Fahrzeug gesehen? Wer hat den Renault zusammen mit einem weiteren Fahrzeug mit bulgarischen Kennzeichen gesehen? Wer kann Insassen beider Fahrzeuge beschreiben oder kennt deren Nutzer? Wo ist das/die Fahrzeuge in Wohngebieten wahrgenommen worden? 

Hinweise nimmt die Polizeidirektion Dresden unter der Rufnummer (0351) 483 22 33 entgegen.


Quelle / Foto: PD Dresden 


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