Überdurchschnittlich hohe Heizkosten musste Silvia Walther aus Leipzig
jedes Jahr berappen. Jahrelang zahlte sie das Dreifache des gebäudeüblichen
Verbrauchs. Dabei sind die hohen Kosten nicht durch ein überwiegend falsches
Nutzungsverhalten zustande gekommen. Vielmehr waren es bauliche Mängel in der
Wohnung, die ihre Heizkosten in die Höhe schießen ließen. Das ergab ein
Energie-Check der Verbraucherzentrale Sachsen in Frau Walthers Wohnung, dessen
Ergebnisse ihr den Weg zu angemessenen Heizkosten ebneten.
„Ich konnte mir nicht erklären, wie die hohen Heizkosten zustande
gekommen sein sollten und hatte meinen Vermieter schon mehrfach nach einem
Mängel-Check und eventuellen Instandhaltungsmaßnahmen in der Wohnung gefragt.
Bisher wurde das jedoch immer abgelehnt. Als ich mit einem Energie-Check der
Verbraucherzentrale Sachsen jedoch einen neuen Anlauf nahm und die Ergebnisse
meinem Vermieter vorlegte, ging alles ganz schnell“, erklärt Silvia Walther.
Aufgrund der Einschätzungen und Empfehlungen im Ergebnisbericht des Checks
begann die Vermietung mit kostenfreien Instandhaltungsmaßnahmen.
„Die wenigsten wissen, welches tatsächlich die größten Einflussfaktoren
auf den Wärmeverbrauch in ihrer Wohnung sind. Nicht immer sind es das eigene
Nutzungsverhalten und die eingestellte Raumtemperatur, die die Kosten in die
Höhe treiben. Auch eine ungünstige Lage und bauliche Schwachpunkte können sich
deutlich auf die Abrechnung auswirken. Und wer kann schon einschätzen, ob vielleicht
eine kleine Undichtheit in der Gebäudehülle, z. B. an Türen oder Fenstern, von
Bedeutung ist. Manchmal sind es kleine Maßnahmen, die eine große Wirkung
zeigen“, erläutert Juliane Dorn, Leiterin der Energieberatung der
Verbraucherzentrale Sachsen.
Bei den an Mieter und Hauseigentümer gerichteten Energie-Checks der
Verbraucherzentrale Sachsen werden zunächst anhand der jeweiligen Abrechnungen
die Energieverbräuche für Strom, Heizung und Warmwasser eingeschätzt. Darüber
hinaus geht es darum, Einsparpotenziale zu ermitteln, indem Nutzerverhalten und
die baulichen Gegebenheiten in Augenschein genommen werden. Schließlich werden
sinnvolle und wirtschaftliche Handlungsmöglichkeiten besprochen. Soweit der
Basis-Check, der sich vor allem an Mieter richtet und einen Eigenanteil von 10
Euro kostet. Der Gebäude-Check beinhaltet zunächst den Basis-Check und darüber
hinaus den Blick auf Gebäudehülle, Heiztechnik und die Frage nach dem
eventuellen Einsatz erneuerbarer Energien. Kosten: 20 Euro. Für
einkommensschwache Haushalte mit entsprechendem Nachweis sind alle Angebote
zudem kostenfrei.
Auch bei vielen weiteren Fragen zu Energieeffizienz und
Energieeinsparen hilft die vom Bundeswirtschaftsministerium geförderte,
anbieterunabhängige Energieberatung der Verbraucherzentrale Mietern und
Eigentümern: online, telefonisch oder mit einem persönlichen Beratungsgespräch
an einem von 49 Standorten in Sachsen. Termine können unter der kostenfreien
Rufnummer 0800 – 809 802 400 vereinbart werden. Mehr Informationen gibt es
auf www.verbraucherzentrale-energieberatung.de.
Quelle: Verbraucherzentrale Sachsen e.V.
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