Größte Bergparade Deutschlands am 23. Dezember in Annaberg-Buchholz Abschlussbergparade der sächsischen sächsischen Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine
Annaberg-Buchholz - Ganz im Zeichen bergmännischer Traditionen und der sächsischen Kulturgeschichte steht auch in diesem Jahr die größte Präsentation dieser Art in der Bundesrepublik. Am 23. Dezember lädt die Abschlussbergparade der sächsischen Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine erneut in die Berg- und Adam-Ries-Stadt Annaberg-Buchholz ein. Über 1000 Trachtenträger, davon etwa 300 Bergmusikanten geben sich am vierten Adventssonntag in der historischen Altstadt von Annaberg ein Stelldichein.
Zehntausende Gäste erlebten in den Vorjahren dieses Glanzlicht sächsisch-erzgebirgischer Brauchtumspflege.
In diesem Jahr feiert man in Annaberg-Buchholz ein besonderes Jubiläum. Vor 50 Jahren beschloss der damalige Bezirksarbeitskreis erzgebirgischer Bergbrüderschaften im Kulturbund, die Abschlussbergparade immer in Annaberg-Buchholz stattfinden zu lassen. Die Tradition der Bergparaden indes ist viel älter. Bereits vor Jahrhunderten ließen die sächsischen Herrscher Bergparaden abhalten. Sie dokumentierten damit ihre wirtschaftliche Macht. Berühmt ist die Bergparade vom 26. September 1719, die anlässlich der Hochzeit des sächsischen Kurprinzen Friedrich August II.
mit der österreichischen Kaisertochter Maria Josepha im Plauenschen Grund bei Dresden stattfand. Neben 1000 anderen Sachzeugen der Volkskunst ist sie in der Manufaktur der Träume in Annaberg-Buchholz im Miniaturformat zu bewundern.
Zur Bergparade präsentieren sich die bergmännischen Traditionsvereine vom Berghauptmann über die Steiger, Hauer und Bergzimmerleute bis hin zu den „Bergfertigen“ in standesgemäßer Ordnung. Angeführt von Mitgliedern des
Bundes- und Landesvorstandes der deutschen Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine, der sächsischen Landesstandarte und der gastgebenden
Bergknapp- und Brüderschaft „Glück auf" Frohnau/Annaberg-Buchholz e.V.
bewegt sich die Annaberger Bergparade ab 13.30 Uhr vom Busbahnhof über die Wolkensteiner Straße, vorbei am Annaberger Weihnachtsmarkt zum Eduard-von-Winterstein-Theater, zurück zum Markplatz und hinauf zur Annenkirche. Vor der Kulisse der größten spätgotischen Hallenkirche Sachsens erklingt zum Abschluss ein gewaltiges bergmännisches Konzert.
Jeweils am vierten Adventssonntag bildet die jährliche Abschlussbergparade des sächsischen Landesverbandes im Bund deutscher Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine einen Höhepunkt der bergmännischen Traditionspflege in der Bundesrepublik und der Adventszeit im Erzgebirge.
Bergknapp- und Brüderschaften aus zahlreichen deutschen Bergbaugebieten sowie der Tschechischen Republik sowie renommierte Bergmanns- und Hüttenkapellen sind in der alten Silberstadt zu Gast. Traditionsvereine aus allen sächsischen Bergstädten entlang der berühmten "Silberstraße", wie z.
B. aus Zwickau, Schneeberg, Schwarzenberg, Marienberg und Freiberg sowie aus Bad Schlema und Johanngeorgenstadt werden sich den Besuchern im prächtigen Berghabit zeigen. Sie erweisen damit der über 800jährigen Bergbaugeschichte des Erzgebirges die beste Referenz. Für den musikalischen Rahmen sorgen zehn Bergkapellen. Sie intonieren bekannte Bergmannsmärsche und beliebte bergmännische Weisen.
Besucher der Bergparade können Parkplätze auf dem Kätplatz an der B 95, auf dem Mischplatz an der Auffahrt zum Pöhlberg, an der Parkstraße, im Parkhaus Altstadt an der B 101, in der Tiefgarage unter dem Annaberger Markt nutzen.
Ein Wegweisungssystem weist auf die Stellplätze hin.
Lebendige bergmännische Traditionspflege Referenz an erzgebirgische Silberstadt Annaberg-Buchholz
In der Berg- und Adam-Ries-Stadt Annaberg-Buchholz sieht man die große Bergparade als Zeichen einer besonderen Wertschätzung durch die bergmännischen Traditionsvereine und als symbolischen Dank für eine lebendige Brauchtums- und Traditionspflege. In Annaberg-Buchholz ist der Atem einer fünfhundertjährigen Bergbaugeschichte noch heute in vielfältiger Weise spürbar. Nicht zuletzt deshalb arbeitet die Stadt aktiv am Projekt „UNESCO-Welterbe Montanregion Erzgebirge“ mit.
In Annaberg-Buchholz gibt es - einmalig in Deutschland - die Chance, gleich in vier bedeutende Silbergruben des 16. Jahrhunderts einzufahren. Heute werden sie als Besucherbergwerke von zwei engagierten Vereinen und der Stadt betrieben. Der „Dorotheastolln" stellt die reichste Fundstätte des Annaberger Grubenreviers dar, der „Markus-Röhling-Stolln" die tiefste und „Im Gößner" besteht die Möglichkeit, mitten in der historischen Altstadt zu den historischen und monetären Wurzeln der Stadt vorzudringen. Im Ortsteil Geyersdorf betreibt ein Verein die Grube St. Briccius, die auf Voranmeldung für interessierte Fachleute zugänglich ist. Sie war einst im Besitz der berühmten Montanunternehmerfamilie Uthmann.
Die Annenkirche birgt mit dem berühmten Bergaltar von Hans Hesse (1521) die früheste Darstellung der Technologie des Silberbergbaus in Sachsen und der Frohnauer Hammer - einst städtische Münze und Bergschmiede - repräsentiert das erste Technische Denkmal in Sachsen.
Im Adam-Ries-Museum können Besucher die Wirkungsstätte des Bergbeamten und Rechenmeisters Adam Ries in Augenschein nehmen, der von 15/23 bis zu seinem Tod 1559 in der Bergstadt wirkte.
Im Annaberger Stadtzentrum befindet sich mit der Bergkirche St. Marien die einzige bergmännische Sonderkirche Deutschlands. Sie wurde von 1502 bis
1511 errichtet und bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts ausschließlich mit Geldern der Bergknappschaft finanziert und betrieben. Von September 2004 bis September 2005 wurde das geschichtsträchtige Gotteshaus denkmalsgerecht saniert. Heute beherbergt sie mit der Bergmännischen Krippe ein Meisterwerk erzgebirgischer Holzbildhauerkunst.
Mit der Bergknapp- und Brüderschaft "Glück auf" Frohnau/Annaberg-Buchholz e. V., dem Bergmusikkorps Frohnau/Annaberg-Buchholz e. V. und den Vereinen „Markus-Röhling-Stolln" und „Dorotheastolln" gibt es in Annaberg-Buchholz aktive Interessengemeinschaften, die sich die bergmännische Traditionspflege und die Bewahrung bergmännischer Sachzeugnisse auf die (Berg-)fahne geschrieben haben.
Quelle: Stadtverwaltung Annnaberg- Buchholz
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