In einem Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Dresden wegen
Bildung einer kriminellen Vereinigung durchsuchten heute Vormittag
Polizeibeamte sachsenweit insgesamt 17 Wohnungen und Firmenräume.
Anlass der Durchsuchungen sind Ermittlungen der Dresdner Staatsanwaltschaft und
der Polizeidirektion Dresden gegen die Gruppierung „Faust des Ostens“. Es
handelt sich dabei um ein Netzwerk aus der Fanszene der SG Dynamo Dresden,
dessen Mitglieder zum Teil rechtsextremistisch orientiert sind. Ihm werden bis
zu 200 Personen zugerechnet. Der Führungskreis umfasst ca. 20 Personen.
Anfang
2010 fiel die Gruppierung bei Heimspielen der SG Dynamo Dresden im Stadion auf.
Als sich in den Folgemonaten Straftaten – darunter solche mit
fremdenfeindlichem Hintergrund und Körperverletzungsdelikte – häuften, stellten
die Ermittler wiederholt fest, dass einzelne Tatverdächtige in vielen Fällen
Mitglieder der „Faust des Ostens“ sind. Die Ermittler werteten daraufhin
bundesweit Strafverfahren mit Beteiligung Dresdner Fußballanhänger aus. Im
Ergebnis ergab sich der Verdacht, dass die „Faust des Ostens“ eine Vereinigung
darstellt, deren Zweck darauf gerichtet ist, Straftaten zu begehen.
Die weiteren Ermittlungen ergaben zudem den Verdacht, dass sich die „Faust des
Ostens“ durch organisierte Ladendiebstähle (hochwertige Spirituosen etc.)
finanziert. Ebenfalls gehen die Ermittler derzeit davon aus, dass die
Gruppierung für die Beschädigung der Fassade des Dresdner Glücksgasstadions im
Juli und Oktober 2011 verantwortlich ist.
Mit 12
Objekten stellte Dresden den Schwerpunkt des heutigen Einsatzes dar. Auch in
Dippoldiswalde, Döbeln, Freiberg, Triebischtal und Höckendorf fanden
Durchsuchungen statt.
Von den heutigen Durchsuchungen waren 13 Männer im Alter zwischen 16 und 29
Jahren und eine Frau (25) betroffen. Sie gelten allesamt als Mitglieder bzw.
Unterstützer der „Faust des Ostens“.
Die
Einsatzkräfte stellten heute vor allem zahlreiche Computer und Datenträger
sicher. Darüber hinaus fanden die Beamten Pyrotechnik (über 100
Feuerwerkskörper „La Bomba“), mehr als 60 Flaschen verschiedener Spirituosen
(vermutliches Diebesgut), Anabolika und einen Teleskopschlagstock.
Insgesamt kamen um die 130 Beamte zum
Einsatz.
Quelle: PD Dresden
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