Dienstag, 5. Juni 2012

Staatsanwaltschaft und Polizeidirektion Dresden ermitteln wegen Bildung einer krimineller Vereinigung




In einem Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Dresden wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung durchsuchten heute Vormittag Polizeibeamte sachsenweit insgesamt 17 Wohnungen und Firmenräume.

Anlass der Durchsuchungen sind Ermittlungen der Dresdner Staatsanwaltschaft und der Polizeidirektion Dresden gegen die Gruppierung „Faust des Ostens“. Es handelt sich dabei um ein Netzwerk aus der Fanszene der SG Dynamo Dresden, dessen Mitglieder zum Teil rechtsextremistisch orientiert sind. Ihm werden bis zu 200 Personen zugerechnet. Der Führungskreis umfasst ca. 20 Personen.

Anfang 2010 fiel die Gruppierung bei Heimspielen der SG Dynamo Dresden im Stadion auf. Als sich in den Folgemonaten Straftaten – darunter solche mit fremdenfeindlichem Hintergrund und Körperverletzungsdelikte – häuften, stellten die Ermittler wiederholt fest, dass einzelne Tatverdächtige in vielen Fällen Mitglieder der „Faust des Ostens“ sind. Die Ermittler werteten daraufhin bundesweit Strafverfahren mit Beteiligung Dresdner Fußballanhänger aus. Im Ergebnis ergab sich der Verdacht, dass die „Faust des Ostens“ eine Vereinigung darstellt, deren Zweck darauf gerichtet ist, Straftaten zu begehen.

Die weiteren Ermittlungen ergaben zudem den Verdacht, dass sich die „Faust des Ostens“ durch organisierte Ladendiebstähle (hochwertige Spirituosen etc.) finanziert. Ebenfalls gehen die Ermittler derzeit davon aus, dass die Gruppierung für die Beschädigung der Fassade des Dresdner Glücksgasstadions im Juli und Oktober 2011 verantwortlich ist.


Mit 12 Objekten stellte Dresden den Schwerpunkt des heutigen Einsatzes dar. Auch in Dippoldiswalde, Döbeln, Freiberg, Triebischtal und Höckendorf fanden Durchsuchungen statt. 

Von den heutigen Durchsuchungen waren 13 Männer im Alter zwischen 16 und 29 Jahren und eine Frau (25) betroffen. Sie gelten allesamt als Mitglieder bzw. Unterstützer der „Faust des Ostens“.

Die Einsatzkräfte stellten heute vor allem zahlreiche Computer und Datenträger sicher. Darüber hinaus fanden die Beamten Pyrotechnik (über 100 Feuerwerkskörper „La Bomba“), mehr als 60 Flaschen verschiedener Spirituosen (vermutliches Diebesgut), Anabolika und einen Teleskopschlagstock.
Insgesamt kamen um die 130 Beamte zum Einsatz.

Quelle: PD Dresden

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen