In den vergangenen Wochen hatte ein Serie von
Wohnungseinbrüchen die Dresdner beunruhigt. Betroffen waren vor allem Mieter
südlich der Elbe, zwischen der Wilsdruffer Vorstadt, Zschertnitz und Laubegast.
Nachdem es seit knapp zwei Wochen keinen weiteren Neuanfall
gab, geht die Dresdner Polizei inzwischen von einem Ende der Serie aus. Bei
ihren Ermittlungen hatten sie festgestellt, dass es sich bei den Taten um ein
bundesweites Phänomen handelt. So gab es beispielsweise über den Jahreswechsel
im benachbarten Sachsen-Anhalt eine ähnliche Häufung derartiger Einbrüche.
Vor dem Hintergrund ist es sehr wahrscheinlich, dass die
Einbrüche durch sogenannte „reisende Tätern“ begangen wurden. Diese
organisierten und international agierenden Banden verweilen immer nur wenige
Wochen in einer Region und begehen in dieser Zeit sehr intensiv Straftaten. In
Dresden waren es innerhalb von drei Wochen 76 Einbrüche, die der Gruppierung
zugerechnet werden. Unabhängig von dieser Hauptrichtung der Ermittlungen prüfen
die Ermittler auch weitere Ermittlungsrichtungen.
Die eigens gegründete Ermittlungsgruppe „Balkon“ setzt nun
auf die Auswertung von Tatortspuren. So hatten Kriminaltechniker auch DNA der
Einbrecher sichern können. Die DNA wird auf Grundlage des Prümer Vertrages
dabei auch mit den Datenbanken anderer Länder abgeglichen. Desweiteren werden
die Beamten Ermittler anderer Dienststellen im Bundesgebiet aufsuchen und
konkrete Übereinstimmungen mit der Dresdner Serie prüfen.
Der verstärkte Einsatz von zivilen Beamten in den vergangenen
Wochen hatte am 16. März zur Feststellung eines
19-Jährigen geführt. Der Mann hatte neben Einbruchswerkzeug auch Schmuck
bei sich, dessen Herkunft er nicht darlegen konnte. Den Polizisten war der Mann
aufgefallen, da er offensichtlich unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln
stand und im Bereich Laubegast mehrere Graffitis angebracht hatte. Die
Ermittler halten den 19-Jährigen jedoch nicht für einen der gesuchten
Serieneinbrecher.
Vor dem Hintergrund der überregionalen Begehungsweise wird
die Polizeidirektion Dresden am kommenden Sonntag die Einbruchsserie auch in
der Fahndungssendung „Kripo Live“ vorstellen. Dabei erhoffen sich die Ermittler
auch Hinweise zu dem Schmuck, der bei dem19-Jährigen sichergestellt wurde (MDR, 25.03.2012, 19.50 Uhr).
Schon jetzt ist der Umfang der Hinweise aus der Bevölkerung
ungewöhnlich hoch, auch wenn sich aus den knapp 100 Hinweisen noch keine „heiße
Spur“ ergab.
Mit dem augenscheinlichen Ende der Einbruchsserie wird auch
die Dresdner Polizei den Einsatz ziviler Beamter in dem Schwerpunktbereich
reduzieren. Dessen ungeachtet wird der Bereich auch in den nächsten Wochen
unter besonderer Beobachtung der Dresdner Polizei stehen.
Die Dresdner Polizei sucht weiterhin Zeugen, die Angaben zu
den Tätern oder den Taten machen können. Generell werden Zeugen gebeten,
ungewöhnliche Beobachtungen in dem Zusammenhang sofort der Polizei mitzuteilen.
Hinweise nimmt die Polizei rund um die Uhr unter der Rufnummer (0351) 483 22 33
entgegen.
Quelle PD Dresden

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