Mittwoch, 28. März 2012

Versteinerter Wald in Chemnitz soll UNESCO-Welterbe werden



Chemnitzer Delegation präsentiert Bewerbung rund um die Besonderheiten des Versteinerten Waldes

Eine Chemnitzer Delegation hat heute vor einer Expertenkommission in Dresden die Bewerbung des versteinerten Waldes vorgestellt. Geht es nach den Chemnitzerinnen und Chemnitzern, soll der Wald in die deutsche Tentativliste auf Vorschlag des Freistaates Sachsen für den begehrten UNESCO-Welterbe-Titel aufgenommen werden.

Teilnehmer der 20-minütigen Präsentation für Chemnitz waren Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig, der Direktor des Museums für Naturkunde Dr. Ronny Rößler, Kuratorin im Museum für Naturkunde Dr. Thorid Zierold, Bürgermeister Phillip Rochold, Tietz-Chef Bernd Ruscher und Bernd Reinshagen vom BVMW.

Die Bewerbung rückte die Besonderheiten des versteinerten Waldes in den Mittelpunkt. So ist der rund 290 Millionen Jahre alte Fund ein einzigartiges Vorkommen von versteinerten Gehölzen aus dem Perm. Immer wieder begeistert er Forscher und Wissenschaftler, die anhand von Abdrücken Aussagen zu Vegetation, Artenvielfalt und Lebensweise der Tiere aus dieser vergangenen Zeit treffen können. In der Präsentation wurde auch die Idee eines „Fenster in die Erdgeschichte“ auf dem Sonnenberg vorgestellt, das einen Fundort des Versteinerten Waldes originalgetreu zeigt. Zudem werden die Ausgrabungsarbeiten populär-wissenschaftlich begleitet und gelten bereits heute als touristische Attraktion.

„Herr Dr. Rößler und Frau Dr. Zierold haben die Bewerbung exzellent vertreten. Es ist deutlich geworden, welche große Substanz dieser Schatz hat. Es war in jedem Fall richtig, sich zu bewerben. Und wir hatten heute den Eindruck, dass wir guter Hoffnung sein können“, sagte Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig nach der Präsentation.

„Das war eine tolle Sache“, resümierte Dr. Ronny Rößler. „Ich hoffe, es ist uns gelungen, den wissenschaftlichen Aspekt herauszuarbeiten und zugleich Lust auf das Thema zu machen. Was mich beeindruckt hat, war das sehr breit gefächerte Interesse der Jury. Jetzt heißt es Daumendrücken.“

Über die Rangfolge der eingereichten Bewerbungen und damit die beiden Spitzenplätze auf der sächsischen Vorschlagsliste wird die sächsische Expertenkommission bei einem zweiten Termin befinden. Die Vorschläge werden dem Kabinett im Juni/Juli 2012 vorgelegt. Das Kabinett entscheidet, welche Stätten der Kultusministerkonferenz im Herbst 2012 zur Aufnahme in die deutsche Tentativliste vorgeschlagen werden.

Der Versteinerte Wald kann frühestens 2017 als Kandidat bei der UNESCO gelistet werden, denn erst dann ist die „alte“ Tentativliste abgearbeitet.

Quelle: Stadt Chemnitz

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