Donnerstag, 10. Januar 2013

16. Neujahrsempfang der Stadt Zwickau 100. Geburtstag von Gert Fröbe bestimmt das Rahmenprogramm

 In diesem Jahr fand der traditionelle Neujahrsempfang der Stadt Zwickau und der Stadtwerke Zwickau Holding GmbH erstmals an einem Donnerstag statt. Die Resonanz auf die im Vorfeld verschickten Einladungen ließ erwarten, dass sich an diesem Wochentag mehr Gäste einfinden werden als am bislang üblichen Freitagnachmittag. Die Gastgeber rechneten mit rund 450 Gästen.
Nachdem die Zwickauer im vergangenen Jahr mit dem sächsischen Innenminister Markus Ulbig erstmals in der Geschichte ihres Neujahrsempfangs offiziellen Besuch aus Dresden begrüßen konnten, hatte sich jetzt mit Dr. Jürgen Martens, seit 2009 Staatsminister für Justiz und Europa, erneut ein Politiker aus der Landeshauptstadt angekündigt. 














Seit 1998 markiert das erste jährliche Treffen des „offiziellen Zwickau“ im festlichen Ambiente des Konzert- und Ballhauses „Neue Welt“ den Startschuss für die gesellschaftlichen Ereignisse eines Jahres. In diesem Jahr begrüßten die Zwickauer wieder einmal einen besonderen Gast aus der Partnerstadt Dortmund: Oberbürgermeister Ullrich Sierau. In der ersten Reihe wurden zudem mit Professor Carl Hahn, Alt-OB Rainer Eichhorn und Jürgen Croy Ehrenbürger der Stadt Zwickau Platz nehmen. 

Neu war die um eine Stunde nach hinten verschobene Anfangszeit um 17 Uhr. Den musikalischen Auftakt gestaltete dann das Philharmonische Orchester Plauen-Zwickau mit Robert Schumanns Ouvertüre aus „Ouvertüre, Scherzo und Finale“ op. 52. 

Bevor der Aufsichtsratsvorsitzende der Stadtwerke Holding Rainer Dietrich die Gäste des Neujahrsempfangs begrüßte, konnten die Gäste diesmal zunächst einen unterhaltsamen Kurzfilm sehen. Er bediente das besondere Thema des diesjährigen Neujahrsempfangs: den 100. Geburtstag des international bekannten Schauspielers Gert Fröbe, der 1913 in Zwickau-Planitz geboren wurde. Im Publikum saßen auch seine beiden Neffen Eckehart und Wieland Baumann.

Karl Gerhart „Gert“ Fröbe (gestorben am 5. September 1988 in München) gilt als einer der bedeutendsten deutschen Charakterdarsteller. Er wirkte in 125 Filmen mit. Ab 1954 sah man ihn in mehreren französischen Filmen. Fröbe erlangte internationale Berühmtheit und widmete sich zunehmend der Darstellung des Bösen wie u. a. im dritten James-Bond-Streifen als Schurke Auric Goldfinger in dem gleichnamigen Film „Goldfinger“ (1964). Am 25. Februar, also genau an seinem 100. Geburtstag wird um 15 Uhr im Rathaus eine Ausstellung eröffnet, die dann bis zum 24. März 2013 zu sehen ist. In diesem Zeitraum können sich Fröbe-Fans auch auf ein besonderes Highlight freuen, denn am 2. März steht die Einladung zu einem Programm mit Rezitationen von Dr. Lutz Mahnke, Musik des Robert Schumann Konservatoriums und vor allem der Filmvorführung des „Räubers Hotzenplotz“ (15 Uhr) und des Spielfilm aus dem Jahr 1958 „Es geschah am hellichten Tage“ (20 Uhr). 

Die Neujahrsansprache der Oberbürgermeisterin Dr. Pia Findeiß gestaltete sich in weiten Teilen als zufriedener Rückblick. Was das Stadtoberhaupt besonders erfreute: „Stadtrat und Verwaltung haben im vergangenen Jahr weitere Zeichen für die Familien- und Kinderfreundlichkeit gesetzt. Viele Familien profitieren vom Begrüßungsgeld für Neugeborene, von der kostenlosen Mittagsversorgung für die Kinder aus bedürftigen Familien, vom Zwickau-Pass, vom kostenlosen Mittagessen für die Kinder von Studenten und Fachschülern oder von der kostenlosen Schülerbeförderung. Und ein Beitrag, Beruf und Familie besser unter einen Hut zu bekommen, stellen schließlich die längeren Öffnungszeiten dar, die unsere städtischen Kitas bei Bedarf anbieten.“ Fazit der Oberbürgermeisterin: „In Zwickau sind Kinder kein unbezahlbarer Luxus und alle Kinder bekommen Entwicklungschancen.“ 

Auch der Rückblick auf die wirtschaftliche Entwicklung und die Vorausschau auf die Perspektive neuer städtischer Projekte stimmten Oberbürgermeisterin Dr. Pia Findeiß und ihre beiden Bürgermeisterkollegen optimistisch. Optimismus und auch Dankbarkeit speiste sich auch aus dem Wissen um verlässliche Partner in Wirtschaft und Politik: „Ich glaube, manchmal sind wir tendenziell mit Blindheit geschlagen, all das wahrzunehmen, was in Zwickau erreicht wurde. Geöffnet werden einem dann die Augen von Fremden, von Gästen, von Außenstehenden… Und regelmäßig öffnen sich mir die Augen, wenn ich in den Gremien des Deutschen Städtetages sitze. Viele meiner Kolleginnen und Kollegen beklagen die finanzielle Situation und berichten, welche Maßnahmen zur Haushaltskonsolidierung sie ergreifen müssen…“ Mit Blick auf den im Saal anwesenden Dortmunder Oberbürgermeister Ullrich Sierau sagte sie: „Ich weiß, lieber Kollege Sierau, dass auch unsere Partnerstadt Dortmund davon ein Lied singen kann. In diesem Jahr besteht unsere Städtepartnerschaft bereits 25 Jahre. Ohne die Dortmunder Unterstützung beim Aufbau demokratischer Strukturen nach 1989 könnte ich heute nicht über die erfolgreiche Entwicklung unserer Stadt berichten. Herzlichen Dank Herr Oberbürgermeister Sierau an Dortmund!“ 

Nach ihrer Rede übernahm die Oberbürgermeisterin in guter Tradition die Auszeichnungen verdienstvoller Zwickauer. In diesem Jahr wurden zwei Persönlichkeiten mit der Martin-Römer-Ehrenmedaille geehrt. 


Der Musikdozent Prof. Jürgen Golle (Jahrgang 1942) ist der bedeutendste lebende Zwickauer Komponist und gehört zu den wichtigsten deutschen Komponisten der Gegenwart. Seine Werke erklingen im In- und Ausland. Direkt und indirekt prägte er damit das kulturelle Leben der Stadt Zwickau und trug als Komponist maßgeblich zum Ruf der Stadt Zwickau bei. Im Verlauf der Veranstaltung erklingt ein von Jürgen Golle komponiertes und vom Philharmonischen Orchester Plauen-Zwickau aufgeführtes Werk: die Pastorale für Oboe und Streichorchester. Mit Blick auf das Thema des Neujahrsempfangs wird aber auch ein James-Bond-Medley in einem Arrangement von Victor Lopez erklingen. Ihrer Tradition treu bleibend werden die Zwickauer den offiziellen Teil mit dem „Steigermarsch“ beenden und sich dann bis ca. 20 Uhr im Foyer der Kontaktpflege und dem Dialog widmen.








Prof. e.H. Dr. oec. habil. Dr. Joachim Körner (Jahrgang 1949) hat in seiner Tätigkeit als langjähriger Kanzler die Entwicklung der Westsächsischen Hochschule mitgeprägt und damit den Wirtschafts- und Bildungsstandort nachhaltig gefördert. Er hat einen großen Anteil an der Traditionspflege des Automobilstandortes seiner Heimatstadt. Mit dem Jahreswechsel ging Prof. Körner altersbedingt in den Ruhestand.




Die Organisation des Neujahrsempfangs übernahmen erneut in bewährter Weise die Stadt Zwickau und die Stadtwerke Zwickau Holding GmbH. Unterstützt wurden sie dabei von der Zwickauer Energieversorgung GmbH, der Zwickauer Umweltdienste GmbH & Co. KG, der Städtische Verkehrsbetriebe Zwickau GmbH, der Wasserwerke Zwickau GmbH und der Gebäude- und Grundstücksgesellschaft mbH. Azubis der Stadtverwaltung und der ZEV kümmern sich als Servicekräfte um die Besucher des Neujahrsempfangs. Die Sparkasse Zwickau und die Mauritius Brauerei GmbH unterstützten die Veranstaltung erneut als Hauptsponsoren.


Zum Abschluss wurde traditionell das Steigerlied gesungen





Quelle: Stadt Zwickau / Hit-TV.eu

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