Eine stabile Geschäftslage bescheinigt IHK-Präsidentin Ulla Reichel dem Landkreis Zwickau. Nach wie vor hat die regionale Wirtschaft gut zu tun. Gänzlich unbeeindruckt zeigt sich Sachsen und Zwickaus Wirtschaft von der „Großwetterlage“ jedoch nicht, informiert die Unternehmerin zum Jahrespressegespräch der IHK Regionalkammer Zwickau. So nahm der Industrieumsatz im Kreis von 8,4 (2011) auf 8,1 Milliarden (2012) ab. Auch die Zahl der Mitgliedsunternehmen ist rückläufig, wobei für 2012 im verarbeitenden, Bau- und sonstigen produzierenden Gewerbe ein Plus an 61 Unternehmen zu Buche steht. Ebenfalls positiv ist der Zuwachs an Kapitalgesellschaften (GmbH, AG) zu werten (+23).
Insbesondere der vom Strukturwandel betroffene Einzelhandel bedarf wirksamer Unterstützung. Die IHK berät Kommunen bei der Erarbeitung von Stadtentwicklungs- und Zentrenkonzepten, damit neue Einkaufszentren nur an städtebaulich geeigneten Lagen entstehen. Mit Partnern in Wirtschaft und Verwaltung sucht sie nach praktikablen Lösungen für lebendige Innenstädte. Gern nachgefragt: Veranstaltungs- u. Seminarangebote, u.a. zu Onlinehandel, Qualitätsforderungen, Energie-Effizienz.
Wachstum und Erhalt der Industriestruktur sind lebensnotwendig für die Region. Die IHK muss ihren überwiegend kleinen Unternehmen bei Vernetzung, Technologietransfer, Nachwuchsgewinnung und Weiterbildung noch stärker zur Seite stehen. Bestehende Angebote zu Investitionsförderung, Krisen-management und Unternehmensnachfolge werden sehr gut angenommen. Ihre Interessen und Vor-schläge zur Standortverbesserung bringen Unternehmer in Ausschüssen bzw. Regionalversammlung ein.
Landkreis und Kommunen fordert Geschäftsführer Torsten Spranger auf, gemeinsam für einen starken Standort zu agieren: „Dazu gehören Gewerbeflächen, attraktive Innenstädte und Wohnstandorte, ein ansprechende Lebensumfeld – Bildung, Gesundheit, Kultur - und unternehmerfreundliche Verwaltung.“
Wie sich kleine Unternehmen mit Nischenerzeugnissen, einem breitgefächerten Kundenklientel und Orientierung auf wachsenden Märkten erfolgreich behaupten, legen folgende Gesprächspartner dar.
Die Entwicklung der M.O.P Management-Organisations-Partner GmbH umriss Geschäftsführer Hans-Jörg Reichenbach. 1990 mit 4 MA in Zwickau gegründet, zählt der IT- und Bürosysteme-Spezialist heute bundesweit Auftraggeber. 30 MA sind in Softwareentwicklung/Vertrieb betriebswirtschaftlicher Software/Hardwarekonfiguration/Objektausstattungen für Industrie, Verwaltung und Kliniken tätig. Eigenentwicklungen, z.B. für den amerikanischen Werkzeughersteller SnapOn, werden auch in Frankreich, Belgien u. Niederlanden vertrieben. Erfolgreichstes Eigenprodukt: die Software „TOM“ zur Gebäude-Überwachung/Verwaltung (deutschlandweit im Einsatz, Anfragen aus Österreich u. Schweiz.)
Mit der Fertigstellung eines Hallenneubaus will die HST Hydrospeichertechnik GmbH in St. Egidien ihre Produktionskapazitäten verdoppeln. Der Hersteller von Hydrospeichern (als Energiespeicher, Zusatzölquelle, Volumen– und Druckkompensator in Fahrzeugen, Maschinen, Kraftwerken) erzielt
derzeit einen Jahresumsatz von 1,4 Millionen Euro. Die Exportquote beziffert Geschäftsführerin Susann Morgenstern auf rund 40 Prozent (u. a. europäisches Ausland, Indien, Korea und Taiwan). Das 1994 gegründete Unternehmen beschäftigt derzeit 14 Mitarbeiter. Von Anfang an gab es gute Kontakte zur IHK, die die HST bei Messen, Investitionen und der Unternehmensnachfolge begleitete.
Quelle: IHK Regionalkammer Zwickau
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