Feierliche Einweihung am 15. Juni / Tag der offenen Tür
am 16. Juni. Die erweiterte
Zentralkläranlage der Freiberger
Abwasserbeseitigung (FAB) wird am 15. Juni, 13 Uhr, im Beisein von Frank
Kupfer, Sächsischer Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft, Oberbürgermeister Bernd-Erwin Schramm und Landrat Volker Uhlig sowie
weiteren geladenen Gästen feierlich eingeweiht. Einen Tag später, am 16. Juni,
sind von 10 bis 16 Uhr alle
Bürger zu einem Tag der offenen Tür ins Münzbachtal eingeladen.
Der 2009 begonnene Ausbau der Zentralkläranlage mit Erweiterung der Mischwasserbehandlung ist die
drittgrößte Baumaßnahme der Stadt Freiberg seit der Wende. „Sie ist nicht nur ein weiterer Meilenstein
für die wirtschaftliche Entwicklung Freibergs, sondern stellt auch langfristig
eine qualitativ hochwertige Abwasserbeseitigung auf günstigem Gebührenniveau sicher“,
sagt Betriebsleiter Uwe Graner. Zudem sei die Erweiterung ein wichtiger
Schritt, um die industrielle und gewerbliche Entwicklung am Standort Freiberg
langfristig zu sichern.
Fakten und Chronologie
In den Bau und die technische Ausrüstung der Abwasser-
und Schlammbehandlung wurden bis Mai 2012 Kosten in Höhe von 15,8 Mio. €
investiert. Für den ZKA-Sammelkanal als neue Zuleitung zur Zentralkläranlage
wurden Mittel in Höhe von weiteren rund 7,0 Mio. € eingesetzt. Die Gesamtkosten
werden nach dem derzeitigen Erkenntnisstand im geplanten Kostenrahmen von rund
24,2 Mio. € liegen.
Das Bauvorhaben wird im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe
„Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ durch den Freistaat Sachsen
mit 14,6 Mio. € gefördert.
Grundlage für diese hohe Fördermittelzuwendung sind die erheblich
gestiegenen Abwasserprognosen der Solar- und Halbleiterindustrie (Solarworld
AG, Siltronic AG), die zu einem industriellen Schmutzwasseranteil von über 50 %
und zu einer erforderlichen Gesamtkapazität der Zentralkläranlage von 100 000
Einwohnerwerten führen werden.
Die FAB erhielt Anfang 2008 diese Prognosen und reichte
im Juli 2008 den Genehmigungsantrag zum Bauvorhaben ein. Die Genehmigung der
Planung erfolgte noch 2008 und nach Zustimmung zum förderunschädlichen
Baubeginn im Januar 2009 wurde mit den Arbeiten zur Herstellung der
erforderlichen Baufreiheit begonnen. Bereits im März 2009 erhielt die Stadt
Freiberg den Fördermittelbescheid von der damaligen Landesdirektion Chemnitz,
heute Landesdirektion Sachsen, Dienststelle Chemnitz.
Im Frühjahr 2009 begann die Realisierung der Rohbaulose
in den Bereichen Schlammbehandlung und Abwasserbehandlung. Im August folgte der
Startschuss für den Bau des neuen Sammelkanals, der die Stadt mit der
Zentralkläranlage verbindet und das größte Einzelbaulos der insgesamt 25
Baulose darstellt.
Die ZKA unterteilt sich in zwei Anlagenteile, die einen
Höhenunterschied von etwa 18 m aufweisen. Bisher kam das Abwasser im Tal im
Anlagenteil Schlammbehandlung an und musste zum Anlagenteil Abwasserbehandlung
nach oben gepumpt werden. Durch den neuen Kanal mit DN 1400 wird dieser
Höhensprung negiert und der erhebliche Energieaufwand für die Abwasserförderung
vermieden. Gleichzeitig dient er als weiterer Stauraum für die
Mischwasserbehandlung. Der Kanal wurde auf einer Länge von über 1300 m mit
einer Vortriebsmaschine unterirdisch aufgefahren, wobei die größten
Teilstrecken (von Schacht zu Schacht) fast 300 m betrugen. Die Gesamtlänge des
Kanals beträgt rund 1700 m. Die Fertigstellung konnte aufgrund schwieriger
Baugrundverhältnisse erst im Juni 2011 und damit ein Jahr nach dem ursprünglich
geplanten Termin realisiert werden. Trotzdem stand die termingerechte
Inbetriebnahme der neuen Einlaufgruppe (Strahldrossel, Grobrechen und
Schneckenhebewerk) im Bereich der Abwasserbehandlung im Spätsommer 2011 dadurch
nicht in Frage.
Im Jahr 2010 wurde in der ZKA wegen des langen Winters
verspätet mit der technischen Ausrüstung der bereits 2009 zum größten Teil
errichteten Rohbauten begonnen. Das neue Belebungsbecken ging im Oktober 2010
in Betrieb, die Arbeiten an der Einlaufgruppe und dem erweiterten
Betriebsgebäude wurden im Winter 2011/2012 beendet. Die Straßenbauarbeiten ab
Juni 2011 und der anschließende Landschaftsbau wurden im Mai 2012
abgeschlossen.
Die erweiterte Schlammbehandlung mit neuer
Schlammeindickung, Schlammentwässerung und Klärschlammverladung nahm im
Frühjahr bzw. Sommer
2011 den bestimmungsgemäßen Betrieb auf.
Im Jahr 2012 wurden die erheblichen Umbauarbeiten am
Faulturm sowie der Bau eines Geröllfangs am RÜB Hornmühlenweg begonnen. Trotz
der komplexen Bauaufgaben mit Koordinierung von 25 Einzelbaulosen und einer
Bauzeit von über 3 Jahren kann das Gesamtvorhaben 2 Monate später als
ursprünglich geplant am 31.08.2012 abgeschlossen werden. Es ist gelungen, den
Ausbau bei laufendem Betrieb und durchgängig stabiler Reinigungsleistung
auszuführen.
Die Ursachen für den Bauverzug von 2 Monaten betreffen
einen geringen Teil der Gesamtbauleistungen, deren Vergabe zum Teil erst im
Jahr 2012 erfolgte und deren Verzögerungen nicht beeinflussbar waren.
Quelle: Stadt Freiberg
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