Donnerstag, 7. Juni 2012

Erweiterte Zentralkläranlage in Freiberg nimmt Betrieb auf



Feierliche Einweihung am 15. Juni / Tag der offenen Tür am 16. Juni. Die erweiterte Zentralkläranlage  der Freiberger Abwasserbeseitigung (FAB) wird am 15. Juni, 13 Uhr, im Beisein von Frank Kupfer, Sächsischer Staatsminister für Umwelt        und Landwirtschaft, Oberbürgermeister Bernd-Erwin Schramm und Landrat Volker Uhlig sowie weiteren geladenen Gästen feierlich eingeweiht. Einen Tag später, am 16. Juni, sind von 10 bis 16   Uhr alle Bürger zu einem Tag der offenen Tür ins Münzbachtal eingeladen.

Der 2009 begonnene Ausbau der Zentralkläranlage mit  Erweiterung der Mischwasserbehandlung ist die drittgrößte Baumaßnahme der Stadt Freiberg seit der Wende.  „Sie ist nicht nur ein weiterer Meilenstein für die wirtschaftliche Entwicklung Freibergs, sondern stellt auch langfristig eine qualitativ hochwertige Abwasserbeseitigung auf günstigem Gebührenniveau sicher“, sagt Betriebsleiter Uwe Graner. Zudem sei die Erweiterung ein wichtiger Schritt, um die industrielle und gewerbliche Entwicklung am Standort Freiberg langfristig zu sichern.

Fakten und Chronologie
In den Bau und die technische Ausrüstung der Abwasser- und Schlammbehandlung wurden bis Mai 2012 Kosten in Höhe von 15,8 Mio. € investiert. Für den ZKA-Sammelkanal als neue Zuleitung zur Zentralkläranlage wurden Mittel in Höhe von weiteren rund 7,0 Mio. € eingesetzt. Die Gesamtkosten werden nach dem derzeitigen Erkenntnisstand im geplanten Kostenrahmen von rund 24,2 Mio. € liegen.
Das Bauvorhaben wird im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ durch den Freistaat Sachsen mit 14,6 Mio. € gefördert.
Grundlage für diese hohe Fördermittelzuwendung sind die erheblich gestiegenen Abwasserprognosen der Solar- und Halbleiterindustrie (Solarworld AG, Siltronic AG), die zu einem industriellen Schmutzwasseranteil von über 50 % und zu einer erforderlichen Gesamtkapazität der Zentralkläranlage von 100 000 Einwohnerwerten führen werden.
Die FAB erhielt Anfang 2008 diese Prognosen und reichte im Juli 2008 den Genehmigungsantrag zum Bauvorhaben ein. Die Genehmigung der Planung erfolgte noch 2008 und nach Zustimmung zum förderunschädlichen Baubeginn im Januar 2009 wurde mit den Arbeiten zur Herstellung der erforderlichen Baufreiheit begonnen. Bereits im März 2009 erhielt die Stadt Freiberg den Fördermittelbescheid von der damaligen Landesdirektion Chemnitz, heute Landesdirektion Sachsen, Dienststelle Chemnitz.
Im Frühjahr 2009 begann die Realisierung der Rohbaulose in den Bereichen Schlammbehandlung und Abwasserbehandlung. Im August folgte der Startschuss für den Bau des neuen Sammelkanals, der die Stadt mit der Zentralkläranlage verbindet und das größte Einzelbaulos der insgesamt 25 Baulose darstellt.

Die ZKA unterteilt sich in zwei Anlagenteile, die einen Höhenunterschied von etwa 18 m aufweisen. Bisher kam das Abwasser im Tal im Anlagenteil Schlammbehandlung an und musste zum Anlagenteil Abwasserbehandlung nach oben gepumpt werden. Durch den neuen Kanal mit DN 1400 wird dieser Höhensprung negiert und der erhebliche Energieaufwand für die Abwasserförderung vermieden. Gleichzeitig dient er als weiterer Stauraum für die Mischwasserbehandlung. Der Kanal wurde auf einer Länge von über 1300 m mit einer Vortriebsmaschine unterirdisch aufgefahren, wobei die größten Teilstrecken (von Schacht zu Schacht) fast 300 m betrugen. Die Gesamtlänge des Kanals beträgt rund 1700 m. Die Fertigstellung konnte aufgrund schwieriger Baugrundverhältnisse erst im Juni 2011 und damit ein Jahr nach dem ursprünglich geplanten Termin realisiert werden. Trotzdem stand die termingerechte Inbetriebnahme der neuen Einlaufgruppe (Strahldrossel, Grobrechen und Schneckenhebewerk) im Bereich der Abwasserbehandlung im Spätsommer 2011 dadurch nicht in Frage.
Im Jahr 2010 wurde in der ZKA wegen des langen Winters verspätet mit der technischen Ausrüstung der bereits 2009 zum größten Teil errichteten Rohbauten begonnen. Das neue Belebungsbecken ging im Oktober 2010 in Betrieb, die Arbeiten an der Einlaufgruppe und dem erweiterten Betriebsgebäude wurden im Winter 2011/2012 beendet. Die Straßenbauarbeiten ab Juni 2011 und der anschließende Landschaftsbau wurden im Mai 2012 abgeschlossen.
Die erweiterte Schlammbehandlung mit neuer Schlammeindickung, Schlammentwässerung und Klärschlammverladung nahm im Frühjahr bzw. Sommer
2011 den bestimmungsgemäßen Betrieb auf.
Im Jahr 2012 wurden die erheblichen Umbauarbeiten am Faulturm sowie der Bau eines Geröllfangs am RÜB Hornmühlenweg begonnen. Trotz der komplexen Bauaufgaben mit Koordinierung von 25 Einzelbaulosen und einer Bauzeit von über 3 Jahren kann das Gesamtvorhaben 2 Monate später als ursprünglich geplant am 31.08.2012 abgeschlossen werden. Es ist gelungen, den Ausbau bei laufendem Betrieb und durchgängig stabiler Reinigungsleistung auszuführen.
Die Ursachen für den Bauverzug von 2 Monaten betreffen einen geringen Teil der Gesamtbauleistungen, deren Vergabe zum Teil erst im Jahr 2012 erfolgte und deren Verzögerungen nicht beeinflussbar waren.

Quelle: Stadt Freiberg

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