Montag, 26. März 2012

UMFASSENDE BIOGRAPHIE ZU EXPRESSIONIST OTTO MUELLER



Umfassende Biographie zu Expressionist Otto Mueller
II. Katalogband zur Sonderausstellung in Zwickau erscheint am Freitag

Seit 5. Februar widmen die Kunstsammlungen Zwickau dem Mitglied der „Künstlergruppe Brücke“, Otto Mueller, eine große Sonderschau. Noch bis 6. Mai sind die über 120 Werke aus öffentlichem und privatem Besitz, darunter Gemälde, Gouachen, Aquarelle, Farbkreide-Zeichnungen, Lithographien und Holzschnitte, zu sehen. Am Freitag, 30. März, erscheint mit dem II. Katalogband zur Ausstellung nun erstmals eine umfassende Biographie zu dem Künstler. Von 13 bis 18 Uhr haben an diesem Tag alle Besucher, die mit Familiennamen „Müller“ heißen und das entsprechend auch nachweisen können, freien Eintritt in die Otto-Mueller-Ausstellung. Für alle übrigen Besucher gilt: Schnell sein lohnt sich, denn die ersten fünf Gäste erhalten – übrigens unabhängig vom Namen – den zweibändigen Katalog zur Ausstellung als Geschenk!

Otto Mueller (1874-1930) war wesentlich älter als die Gründer der „Brücke“, zu deren Mitgliedschaft er im April 1910 in Berlin aufgefordert wurde. 1896 hatte er sein Akademiestudium in Dresden abgebrochen, gleichsam als Rebellion gegen die „wohlangesessenen älteren Kräfte“. So ist Otto Mueller nicht nur aufgrund freundschaftlicher und künstlerischer Kontakte Mitglied der Künstlergruppe geworden, sondern fand als Vordenker der erst viele Jahre später von Kirchner formulierten Gedanken als „selbstverständliches Mitglied“ (Chronik KG Brücke 1913) in der Gruppe große Anerkennung. Die Aufnahme in die „Künstlergruppe Brücke“ erzwang zudem gleichsam die bereits um 1903 gemalte lebensgroße Darstellung der mordenden „Maschka als Lucretia“, die Kirchner in der „Brücke“-Chronik sogleich als „Cranachsche Venus“ in Erinnerung brachte – und die auch in der Sonderausstellung zu sehen ist.

Erstmals wurde mit dem II. Katalogband anhand von bisher unveröffentlichtem Archivmaterial der Otto Mueller-Gesellschaft nun eine umfassende Biographie erstellt. Dr. Hans-Dieter Mück, Kurator dieser Otto Mueller-Retrospektive, wertete für diesen Band Dokumente und Briefe aus, die eine ganz neue Sicht auf Leben und Werk des Künstlers ermöglichen.

Hans-Dieter Mück (aus dem Katalog, S. 12):
„Daß Otto Mueller als geistiger Vater des Dresdener Künstleraufstandes von 1905 genau fünf Jahre später […] von den einige Jahre jüngeren ‚Brücke’-Mitgliedern‚ zu einem selbstverständlichen [sic!] Mitglied von ‚Brücke’’ (E.L. Kirchner: Chronik KG Brücke 1913, S. 5) gemacht wird, geschieht deshalb nicht nur wegen der ‚sinnliche[n] Harmonie seines Lebens mit [seinem] Werk’ (ebenda), sondern v.a. auch in kollektiver Anerkennung seiner einstigen Zivilcourage sowie seiner unbestreitbaren Rolle als Vorkämpfer und Pionier – notabene als Wegbereiter bei der Erschließung des (geistig-kulturellen) Geländes zum gemeinsamen Bau der neuen ‚Brücke’ in Dresden durch diese ‚neue Generation der [unmittelbar und unverfälscht] Schaffenden’.“

Quelle: Stadt Zwickau

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