Mit der Festnahme eines
34-jährigen Mannes hofft die Annaberger Polizei einen Schlusspunkt hinter eine
Einbruchserie setzen zu können.
Beamte der Bereitschaftspolizei kontrollierten am Sonntag (5. Februar 2012), gegen
6.45 Uhr, auf der Bodelschwinghstraße einen Mann. Bei ihm fanden die Polizisten
neben Betäubungsmitteln einen Laptop, eine Festplatte sowie mehrere Handys. Die
zügigen ersten Ermittlungen brachten ans Licht, dass der Laptop einer Firma in
der Johannisgasse gehört. Eine Polizeistreife überprüfte daraufhin den
Firmensitz und stellte eine eingeschlagene Fensterscheibe fest. Im Verlaufe des
Sonntagvormittags ermittelte die Polizei vier weitere Einbruchstatorte: ein
Büro in der Johannisgasse, eine Kindertagesstätte und ein Jugendtreff auf dem
Karlplatz und die Touristeninformation auf der Buchholzer Straße. An zwei
weiteren Orten waren es Versuche geblieben.
Nachdem am Sonntag diese
Handvoll Einbrüche feststand, klingelte bei den Ermittlern der Arbeitsgruppe
„Annaberg“ des Polizeireviers zu Hause das Telefon. Wohl noch nie so gern sind
sie an einem Sonntag ins Revier gefahren. Dort saß jetzt der Mann, dem sie seit
Wochen auf der Spur waren. In seiner dreieinhalbstündigen Vernehmung wurde der
Mann beschuldigt, 47 derartige Einbrüche begangen zu haben. In 30 Fällen machte
er dazu Aussagen. Außerdem erlangten die Ermittler Hinweise, aus denen sich in
den nächsten Tagen und Wochen weitere Ermittlungen ergeben.
Die bei den Einbrüchen gemachte Beute wurde in Tschechien in bare Münze
umgesetzt. Das Geld diente der Beschaffung von Drogen. Zur Rede steht Diebesgut
im Wert von ca. 70.000 Euro.
Noch am Sonntag durchsuchten die Ermittler in Annaberg die Wohnungen zweier
mutmaßlicher Komplizen (32, 42). Dort fand man umfangreiches Diebesgut sowie
Beweismittel und stellte es sicher.
Am Montagnachmittag wurde
der 34-jährige mutmaßliche Einbrecher dem Haftrichter vorgeführt. Dieser erließ
Haftbefehl gegen den Mann. Er wurde in eine Justizvollzugsanstalt gebracht.
Für die Ermittler bedeutet dies aber keinesfalls, sich nun zurücklehnen zu
können. Bisher, so vermuten die Kriminalisten, ist das erst die Spitze des
Eisberges. Man geht davon aus, dass eine Tätergruppierung mit unterschiedlicher
Tatbeteiligung diese Straftaten begangen hat.
Hintergrund:
Seit September 2011 musste die Polizei im Stadtgebiet von Annaberg zunehmend Einbrüche
feststellen. Eingebrochen wurde in Firmen- sowie Behördenbüros, soziale und
gemeinnützige Einrichtungen wie Kindergärten und -krippen, Arztpraxen,
Apotheken sowie in Autos, aber auch in Gärten. Bei den Einbrüchen wurde in
erster Linie Geld sowie Computertechnik und Heimelektronik gestohlen. In
Einzelfällen wurde mit entwendeten EC-Karten Geld abgehoben.
Anfang
Dezember konnten die Annaberger Kriminalisten einen ersten Erfolg verbuchen.
Ein 46-Jähriger konnte dingfest gemacht werden. Er war vornehmlich als
Einbrecher in Gartenlauben unterwegs gewesen. Ihm werden 37 Einbrüche zur Last
gelegt. Doch die Einbrüche gingen weiter.
Ende November 2011 kam der jetzt Festgenommene erstmals in Visier der Polizei.
Bei einer Personenkontrolle hatte er einen gestohlenen Fahrzeugschlüssel bei
sich. Kurze Zeit später tauchte der Mann auf Bildern einer Überwachungskamera
auf. Sie zeigten den 34-Jährigen beim Geldabheben mit einer aus einem Auto
gestohlenen Geldkarte. Damit hatte man eine heiße Spur.
Seit Januar 2012 arbeitet im Polizeirevier Annaberg die Arbeitsgruppe
„Annaberg“. Die fünf Kriminalisten nahmen diese heiße Spur auf und arbeiten
seitdem mit Hochdruck an der Aufklärung der Einbrüche. Diese hatten den
Einwohnern und Gewerbetreibenden selbst Grund zur Sorge bereitet. Zivilfahnder
und Beamte der Bereitschaftspolizei waren seit Wochen in Annaberg unterwegs.
Mit ihrer Arbeit unterstützten sie die Ermittlungen. Am Sonntagmorgen nun hatte
mit der Personenkontrolle des Tatverdächtigen dieser seit Wochen praktizierte
Kraftakt zum Erfolg geführt.
Quelle: PD Chemnitz Erzgebirge
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