200 Mitarbeiter des
Bodenpersonals des Flughafens Frankfurt a.M. legen wesentliche Teile des
deutschen nationalen und internationalen Flugverkehrs lahm. Weltweit
berichteten bereits mehr als 10.000 Medien - von der Africa IBTimes bis hin zum
San Francisco Chronicle - über die globalen Flug-Auswirkungen. In Streik
getreten sind am Flughafen Frankfurt a.M. sowohl die Airport-Vorfeldlotsen
(Airport-Vorfeldaufsicht, airport apron controller bzw. airport tarmac
controller) sowie die Airport-Vorfeldarbeiter (airport apron worker bzw.
airport tarmac worker). Ihre Behauptung: Sie würden zu wenig verdienen. Da
bereits weltweit Hunderte Flüge von den Streikmaßnahmen betroffen sind,
untersuchte www.fluege.de
(2,4 Mio. Nutzer im Monat) in verwandten Ländern, den USA und Britannien, wie
viel die dortigen Kollegen verdienen.
Das Ergebnis: Das deutsche Flughafen-Bodenpersonal verdient weltweit
Spitzengehälter. Als Beispiel dient ein Airport-Vorfeldlotse mit circa
zehnjähriger Berufstätigkeit. So kommen die Airport-Vorfeldlotsen am
JFK-Airport in New York durchschnittlich auf lediglich 23.798 €, in Singapur
Changi auf 40.920 €, in London-Heathrow auf 48.327 € und in Deutschland schon
jetzt auf 55.200 €. Würde nun der Flughafen Frankfurt den erpresserischen
Forderungen der Gewerkschaft der Flugsicherung e.V. (GdF) nachgeben, läge das
Gehalt eines Airport-Vorfeldlotsen mit zehnjähriger Betriebszugehörigkeit bei
rund 76.020 €. Das wären 220% Prozent mehr als das Gehalt der Kollegen in New
York, 86% mehr als das der in Singapur und 57 % Prozent mehr als der
Airport-Vorfeldlotsen in London. Gegenwärtig verdienen die streikenden
deutschen Airport-Vorfeldlotsen 132% mehr als die US-Kollegen in New York, 35%
mehr als die in Singapur und 23% mehr als die britischen in London.
Doch ist der Abstand der airport apron controller nicht nur im
Internationalen-Kollegenvergleich sehr hoch, auch unter Berücksichtigung des
Abstandes zum örtlichen sonstigen Pro-Kopf-Einkommen besteht bereits ein erheblicher
Unterschied. So würden die Vorfeldlotsen auf Wunsch der Gewerkschaft (GdF)
künftig rund 180% mehr Gehalt bekommen als der Durchschnittsbürger in der
deutschen Hauptstadt Berlin (im errechneten Beispiel). In den USA verdienen die
Vorfeld-Controller sogar 43% weniger als die Bürger in der Hauptstadt
(Washington), in Britannien 86% mehr (London) und in Singapur 9% mehr (Bitte
Tabelle im Anhang beachten). Zum Aufgabengebiet der Airport-Vorfeldlotsen
gehört beispielsweise, die Flugzeuge zu ihrem Parkplatz zu dirigieren.
Ähnlich eklatant, wie bei den Airport-Vorfeldlotsen, sind die
Gehaltsunterschiede für die einfachen Vorfeld-Arbeiter, wie die
Airport-Follow-Me-Fahrer. Hier verdient ein deutscher mit rund fünfjähriger
Berufserfahrung derzeit durchschnittlich 33.600 €, ein US-Kollege in New York
aber durchschnittlich nur rund 16.355 €. Die unverschämte GdF-Forderung: 43.200
€ als Jahresbrutto-Gehalt. Das entspricht einem Gehalt das um rund 10.000 €
höher ist, als das Durchschnitts-Bruttogehalt (Pro-Kopf) der Bürger im
wohlhabenden München (33.544 €) und liegt um rund 16.000 € höher als das
Pro-Kopf-Einkommen der Bürger in der deutschen Hauptstadt Berlin (27.232 €).
Gesetzgeber sollte über
Lösungen für ein Streikverbot nachdenken
Übrigens: Eine Berufsausbildung oder gar ein Studium ist weder für die
Airport-Vorfeldlotsen noch für die Airport-Vorfeldarbeiter notwendig. Ein
mehrmonatiges Anlernen genügt. Zu den GdF-Gehaltsforderungen sagte ein
Mitarbeiter der Deutschen Forschungsanstalt für Luftfahrt, welcher nicht
genannt werden möchte, zu fluege.de: "Wenn man bedenkt, dass für die jetzt
in Frankfurt bestreikten Berufe noch nicht einmal eine Ausbildung notwendig
ist, kann sich jeder selbst ausrechnen, wie überzogen diese Forderungen
sind."
Dem ergänzt fluege.de-Sprecher Dr. Konstantin Korosides: "Die GdF geht
hier, wie schon im vergangenen Jahr während der Verhandlungen der Fluglotsen,
wieder in einer nicht akzeptablen Weise erpresserisch vor. Sie nutzt
rücksichtslos auf dem Rücken von Hunderttausenden Reisenden ihre zentrale
strategische Position am Flughafen-Drehkreuz Frankfurt in unzulässiger Weise
aus, um dem nationalen und interkontinentalen Flugverkehr Deutschlands massiv
zu schädigen. Es ist dringend an der Zeit über ein gesetzliches Streikverbot in
solch sensiblen Bereichen nachzudenken und darauf hinzuarbeiten.
Quelle: fluege.de
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