Ø Leichter Rückgang
der Unfallzahlen
Ø Mehr getötete und
verletzte Personen
Ø Weniger
Unfallfluchten
Überblick zur Verkehrslage im
Direktionsbereich
Im Jahr 2011
wurden im Bereich der Polizeidirektion Chemnitz-Erzgebirge
24.299
Verkehrsunfälle erfasst. Das sind 2 073 Unfälle (- 7,9 %) weniger als 2010 und
spiegelt den landesweiten bzw. bundesweiten Trend wider.
Bei 2 860 Unfällen
mit Personenschaden (2010: 2 685) erlitten
3 719 Menschen
Verletzungen (2010: 3 529). Sowohl bei der Zahl der Schwerverletzten (2011: 1
057), 164 mehr als 2010, als auch bei der Zahl der Leichtverletzten (2011: 2 662),
26 mehr als 2010, ist ein Anstieg zu verzeichnen.
Im Jahr 2011
verloren 60 Personen bei Verkehrsunfällen ihr Leben,
15 mehr als 2010
und 12 mehr als 2009.
Ein Anstieg der
Zahl der bei Verkehrsunfällen getöteten Personen ist sowohl in der Stadt
Chemnitz als auch in den Landkreisen Mittelsachsen, Zwickau und im
Erzgebirgskreis zu verzeichnen. Auf den Autobahnen im Zuständigkeitsbereich
Chemnitz-Erzgebirge wurde ein Mensch weniger getötet als 2010.
Bei 21.439
Unfällen blieb es bei Sachschäden. Das sind 2 248 Unfälle
(-9,5 %) weniger
als im Jahr 2010.
Gab es im Jahr 2010
insgesamt 316 Unfälle, an denen Kinder (bis 14 Jahre) beteiligt (nicht gleich
Verursacher) waren, so stieg deren Zahl im Jahr 2011 auf 378 Unfälle. Auch die
Zahl der verletzten Kinder ist von 253 (2010) auf 324 (2011) gestiegen.
Erfreulich ist,
dass wie bereits 2010 auch 2011 bei diesen Verkehrsunfällen kein Kind ums Leben
kam (2009: 2).
Bei Rad fahrenden,
an Verkehrsunfällen beteiligten Kindern, ist ein Anstieg von 2010: 95 zu 2011: 131
zu verzeichnen.
An knapp einem
Drittel aller Unfälle (6 970) waren auch 2011, wie bereits in den Vorjahren,
junge Fahrer im Alter von 18 bis 25 Jahren beteiligt (beteiligt ist nicht
gleich Verursacher). Hervorzuheben ist hier der rückläufige Trend bei Unfällen
mit verletzten Personen. 575 Menschen dieser
Altersgruppe sind bei Unfällen verletzt worden (2010: 665). Verloren 2010 dreizehn
18- bis 25-Jährige
bei Unfällen ihr Leben, so waren es 2011 12. Bei 146 Unfällen mit jungen
Fahrern (2010: 156) war Alkohol im Spiel.
Verkehrskontrollen,
Aufklärung und Präventionsmaßnahmen, wie die im März 2007 im Polizeirevier
Stollberg eröffnete Wanderausstellung „Es gibt Tage,
an denen man verliert", die bis 31.12.2011 bei 611 Veranstaltungen 13.823
Besucher hatte, werden fortgesetzt, um junge Fahrer weiter zu sensibilisieren.
Bei 4 787 Unfällen
waren Fahrer der Zielgruppe Generation 65+ beteiligt
(2010: 4 492). Sechzehn
Menschen dieser Altersgruppe verloren bei Unfällen ihr Leben (2010: 10) und 452
Menschen dieser Altersgruppe wurden bei Unfällen verletzt (2010: 272). 20 Mal
verursachten Personen dieser Zielgruppe einen Unfall unter Alkoholeinfluss (2010:
16 Mal).
Ein wesentlicher
Bestandteil der Kontrolltätigkeit war auch 2010 in allen Polizeirevieren und
Inspektionen die Feststellung/Unterbindung des Führens von Fahrzeugen unter
Alkoholeinfluss und/oder Drogen im Straßenverkehr zur Bekämpfung der
Unfallursache „Fahren unter Alkoholeinfluss“.
2011 konnten 1 466
Menschen, die alkoholisiert ein Fahrzeug führten, „aus dem Verkehr gezogen“
werden, bevor es möglicherweise zum Unfall gekommen wäre. Gegenüber 2010, wo
dies 1 515 Menschen betraf, ist hier weiterhin ein Rückgang zu verzeichnen.
Die Summe der
unter Alkoholeinfluss verursachten Verkehrsunfälle stieg von
405 (2010) auf 411
(2011) leicht an.
Die Anzahl der bei
den unter Alkohol verursachten Verkehrsunfällen verletzten Personen ist von 185
(2010) auf 196 (2011) leicht gestiegen. Verloren 2010 zwei Menschen bei diesen
Unfällen ihr Leben, so waren es 2011 vier Menschen.
Bei 255
Fahrzeugführern bestätigte sich im Jahr 2011 der Verdacht des Fahrens unter
Einfluss von Betäubungsmitteln. Das sind 79 mehr als im Vorjahr und ist Beleg
intensiver polizeilicher Kontrollen. Nachgewiesen wurden überwiegend
Cannabis/Haschisch, Amphetamine, Kokain sowie Opiate.
Bei den
Unfallursachen rangiert weiterhin ungenügender Sicherheitsabstand
(3 330 / 2010: 4 138)
an der Spitze, gefolgt von unangepasster Geschwindigkeit
(2 729 / 2010: 3 839).
Nichtbeachten der
Vorfahrt sowie Fehler beim Abbiegen sind weitere Hauptunfallursachen.
Verkehrsunfälle,
deren Ursache in zu hoher bzw. unangepasster Geschwindigkeit zu suchen ist,
enden oft mit schweren und tragischen Folgen. Zur Bekämpfung dieser
Unfallursache wurden im Jahr 2010 im Direktionsbereich 5 058
Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt (2010: 4 903). Dabei wurden
138.174
Geschwindigkeitsverstöße im Verwarn- und Bußgeldbereich (2010: 161.744)
erfasst.
Möglicherweise
zeigt die Erhöhung der von der Polizei durchgeführten
Geschwindigkeitskontrollen und der damit verbundene Kontrolldruck positive
Auswirkungen.
Die Zahl der
Straftaten nach § 142 StGB (Unfallflucht) sank um 84 auf 5 201 Fälle.
2011 entfernte
sich bei 21,4 % aller Unfälle wenigstens
einer der Beteiligten pflichtwidrig vom Unfallort (2010: 20,0 %). 47,2 % (2 455
Fälle) dieser sogenannten Verkehrsunfallfluchten konnten 2011 aufgeklärt
werden. Davon entfielen 56,7 % (139) auf Unfallfluchten mit Personenschaden und
46,7 % (2 316) auf Unfallfluchten mit Sachschaden.
Bei den Kontrollen
des gewerblichen Personen-, Güter- und Gefahrgutverkehrs wurden im Jahr 2011 im
Direktionsbereich 9 303 Fahrzeuge (2010: 9 389) überprüft.
1 617 Fahrzeuge
mussten aufgrund verschiedener technischer Mängel (überwiegend Beleuchtungs-
und Signaleinrichtungen sowie Bereifung) beanstandet werden. Außerdem gab es 2 643
Verstöße gegen das Fahrpersonalrecht, überwiegend ging es dabei um
Überschreitung der Lenkzeiten.
Anteil der Regionen an den
Gesamtunfallzahlen im Bereich Chemnitz-Erzgebirge
-
Stadt Chemnitz :
36 %
-
Landkreis Mittelsachsen :
28 %
-
Erzgebirgskreis :
23 %
- Landkreis
Zwickau : 13 %
Verkehrslage 2011 in der Stadt Chemnitz
In Chemnitz sank
die Zahl der Verkehrsunfälle im Jahr 2011 auf insgesamt 8 270
(2010: 8 976).
10 Menschen kamen
2011 in Chemnitz bei Verkehrsunfällen ums Leben
(2010: 9 / 2009: 8).
1 108 Personen
wurden im Jahr 2011 bei Verkehrsunfällen im Stadtgebiet Chemnitz verletzt (2010:
1 143).
Bei 111 Unfällen
stand mindestens einer der Beteiligten unter Einfluss von Alkohol (2010: 124).
Die Polizei stellte 535 Fahrzeugführer, die alkoholisiert unterwegs waren,
bevor es zu Unfällen kam. Das sind 39 mehr als im Jahr 2010 und 29 weniger als
im Jahr 2009.
An 2 377 Unfällen
(2010: 2 843) waren junge Fahrer zwischen 18 und 25 Jahren beteiligt (nicht
gleichzusetzen mit Verursacher). Dabei kam ein Mensch dieser Altersgruppe ums
Leben (2010: 1) und 167 Personen (2010: 197) dieser Altersgruppe erlitten
Verletzungen.
Menschen der Generation
65+ waren 2011 an 1 736 Unfällen beteiligt (2010: 1 662). Drei von ihnen wurden
sowohl 2010 als auch 2011 bei Unfällen getötet. Verletzt wurden 2011 156
Menschen dieser Altersgruppe bei Unfällen (2010: 65).
1 876 Straftaten
des unerlaubten Entfernens vom Unfallort (Unfallflucht) mussten im Jahr 2011
erfasst werden (2010: 1 937). Das sind 22,7 % aller Unfälle. Von den
78 Unfallfluchten
mit Personenschaden (2010: 74) konnten 52 (2010: 46), d.h. 66,7 % (2010: 62,2%)
aufgeklärt werden. Von den 1 798 Unfallfluchten mit Sachschaden konnten 889 (49,4
%) aufgeklärt werden (2010: 48,1 %).
Verkehrslage 2011 im Landkreis Mittelsachsen
(Zuständigkeitsbereich der
PD C-E: Polizeirevier Rochlitz/Burgstädt,
Polizeirevier Mittweida/Flöha,
Polizeirevier Freiberg/Brand-Erbisdorf)
In den o.g.
Revierbereichen der PD C-E, die im Landkreis Mittelsachsen liegen, sank die
Gesamtzahl aller Unfälle von 7 115 (2010) auf 6 549 (2011). 21 Menschen kamen
im Landkreis bei Verkehrsunfällen ums Leben, 7 mehr als 2010 und 4 mehr als
2009. Die Zahl der Verletzten ging weiter zurück, von 1 047 (2010) auf 1 032
(2011).
Bei 114
Verkehrsunfällen stand mindestens einer der Beteiligten unter Einfluss von
Alkohol (2010: 117). Insgesamt 269 Fahrzeugführer, die alkoholisiert unterwegs
waren, wurden aus dem Verkehr gezogen, bevor es zum Unfall kam (2010: 358).
An 1 896 Unfällen
waren junge Fahrer zwischen 18 und 25 Jahren beteiligt (nicht gleichzusetzen
mit Unfallverursacher), im Vorjahr waren es 400 derartige Unfälle mehr. Im Jahr
2011 kamen 3 Menschen dieser Altersgruppe bei Unfällen ums Leben,
2010 wurden 4
Menschen dieser Altersgruppe bei Unfällen getötet. Die Zahl der Verletzten dieser
Altersgruppe bei Unfällen sank im Vergleich 2011 (144) zu
2010 (203).
Die Generation 65+
war 2011 bei 1 246 Unfällen beteiligt (2010: 1 191). Dabei verloren sieben Menschen
dieser Altersgruppe 2011 ihr Leben (2010: 4) und 122 Menschen dieser
Altersgruppe wurden verletzt (2010: 98).
In 1 292 Fällen
entfernten sich Unfallbeteiligte pflichtwidrig vom Unfallort. Das sind
25 sogenannte
Unfallfluchten weniger als 2010. Die Aufklärungsquote dieser Straftaten betrug 46,3
% (2010: 44,3 %).
Bei Unfallfluchten
mit Personenschaden (66 Fälle) liegt die Aufklärungsquote 2011 bei 54,5 %. Das
ist gegenüber 2010 (66,7 %) ein Rückgang um 12,2 %.
Verkehrslage 2011 im Erzgebirgskreis
(Zuständigkeitsbereich der PD C-E:
Polizeirevier Marienberg/Zschopau,
Polizeireviere Annaberg und Stollberg)
5 778
Verkehrsunfällen im Jahr 2010 stehen in den o.g. Revierbereichen der PD
Chemnitz-Erzgebirge, die dem Erzgebirgskreis zuzuordnen sind, 5 312
Verkehrsunfälle (- 466) im Jahr 2011 gegenüber.
18 Menschen kamen
ums Leben (2010: 13) und 893 wurden verletzt (2010: 761). Bei 112 Unfällen
stand mindestens einer der Beteiligten unter Einfluss von Alkohol
(2010: 95). Die
Polizei stellte 378 Fahrzeugführer, die alkoholisiert unterwegs waren, bevor es
zu Unfällen kam. Das sind 9 mehr als 2010.
An 1 531 Unfällen
waren junge Fahrer zwischen 18 und 25 Jahren beteiligt (nicht gleichzusetzen
mit Unfallverursacher), im Vorjahr waren es 1 843 derartige Unfälle. Dabei
kamen 6 Menschen dieser Altersgrupe ums Leben (2010: 5) und 158 Menschen dieser
Altersgruppe wurden verletzt (2010: 161).
An 1 044 Unfällen
waren 2011 Fahrer der Generation 65+ beteiligt (2010: 958). Die Zahl der bei
Unfällen getöteten Menschen dieser Altersgruppe blieb 2011 wie 2010 bei 3.
Verletzt wurden 2011 124 Menschen dieser Altersgruppe (2010: 81).
In 1 033 Fällen
entfernten sich Unfallbeteiligte pflichtwidrig vom Unfallort. Damit stagnierte
die Zahl im Vergleich zu 2010 (1 036).
Auch die
Aufklärungsquote bei den Unfallfluchten war mit 44,72 % gegenüber 2010 mit 45,8
% fast gleichbleibend.
48 Mal flüchteten
Unfallbeteiligte bei Unfällen mit Personenschaden, 60,42 % (29 Fälle) dieser Fluchten konnten aufgeklärt werden.
Verkehrslage 2011 im Landkreis Zwickau
(Zuständigkeitsbereich der PD C-E: Polizeirevier
Limbach-Oberfrohna/Hohenstein-Ernstthal, Polizeirevier Glauchau)
In den o.g.
Revierbereichen der PD Chemnitz-Erzgebirge, die zum Landkreis Zwickau gehören,
sank die Summe aller Unfälle im Jahr 2011 um 215 auf 2 912. Die Zahl der bei
Verkehrsunfällen getöteten Personen stieg von 3 (2010) auf 6 (2011). Es gab im
Jahr 2011 427 Verletzte, das sind 73 mehr als im Jahr zuvor.
Bei 55 Unfällen
stand mindestens einer der Beteiligten unter Einfluss von Alkohol (2010: 56).
Die Polizei stellte 220 Fahrzeugführer, die alkoholisiert unterwegs waren,
bevor es zu Unfällen kam. Das sind 9 weniger als im Jahr 2010.
An 806 Unfällen
(2010: 949) waren junge Fahrer zwischen 18 und 25 Jahren beteiligt (nicht
gleichzusetzen mit Unfallverursacher). Dabei kam genau wie 2010 kein Mensch
dieser Altersgruppe ums Leben. 77 Menschen dieser Altersgruppe wurden verletzt
(2010: 70).
An 643 Unfällen
waren Fahrer der Generation 65+ 2011 beteiligt (2010: 581). Wurde 2010 kein
Mensch dieser Altersgruppe bei einem Unfall getötet, so betraf dies 2011 drei.
Die Zahl der Verletzten in dieser Altersgruppe stieg von 28 (2010) auf 50 (2011)
an.
In 787 Fällen
entfernten sich Unfallbeteiligte im Jahr 2011 pflichtwidrig vom Unfallort. Das
sind 10 Unfallfluchten mehr als im Jahr 2010. 43,58 % dieser Straftaten konnten
nachträglich aufgeklärt werden (2010: 44,7 %). Es gab 34 Unfallfluchten mit
Personenschaden, davon konnten 15 (44,12 %) dieser Fluchten aufgeklärt werden.
Verkehrslage 2011 Bundesautobahnen
Zum
Direktionsbereich Chemnitz-Erzgebirge gehören 70 km auf der Bundesautobahn
A 4 von der
Anschlussstelle Berbersdorf bis zur Landesgrenze Sachsen-Thüringen und 26 km
auf der Bundesautobahn A 72 von der Anschlussstelle Niederfrohna bis zur
Anschlussstelle Stollberg-Nord. Seit dem 22. Dezember 2011 kamen auf der A 72
noch rund 6,5 Autobahnkilometer hinzu mit der Fertigstellung des Abschnitts
zwischen den Anschlussstellen Niederfrohna und Penig, diese gingen jedoch nicht
mehr in die Statistik mit ein.
Auf den 96
Autobahnkilometern ereigneten sich im Jahr 2011 insgesamt
1 256
Verkehrsunfälle (2010: 1 376). Dabei wurden 5 Verkehrsteilnehmer getötet (2010:
6) und 259 verletzt (2010: 224).
Bei 19 Unfällen
stand mindestens einer der Beteiligten unter Alkoholeinfluss (2010: 13). Die
Polizei stellte 64 Fahrzeugführer, die alkoholisiert unterwegs waren, bevor es
möglicherweise zum Unfall kam (2010: 63).
Um 5 auf 213 ist
die Zahl der Unfälle gesunken, bei denen sich einer der Beteiligten
pflichtwidrig vom Unfallort entfernte. Aufgeklärt werden konnten 52,11 % dieser
Straftaten (2010: 43,6 %). Bei Unfallfluchten mit Personenschaden (2011: 19)
konnten sieben aufgeklärt werden, somit lag die Aufklärungsquote im Jahr 2011
bei 36,84 %.
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