Mittwoch, 25. April 2012

Erster Ermittlungserfolg bei Einbruchserie in Eigenheime/Chemnitzer Kriminalisten und Ermittler aus Tschechien arbeiten zusammen




Einen ersten Erfolg bei der Aufklärung von Einbrüchen in Einfamilienhäuser in der Region können Ermittler der Chemnitzer Kriminalpolizei verbuchen.

In Zusammenarbeit mit ihren Kollegen im tschechischen Chomutov gelang es ihnen, zwei 19-jährige Männer aus dem Nachbarland als Tatverdächtige zu ermitteln. Ihnen werden bislang fünf Straftaten zur Last gelegt. Die beiden jungen Männer sollen drei Einbrüche in Eigenheime in Freiberg, Großschirma und in Chemnitz begangen haben (siehe Medieninformation Nr. 106 der PD Chemnitz-Erzgebirge). Darüber hinaus stehen sie im Verdacht, auf der Ernst-Enge-Straße in Chemnitz einen Opel Kadett gestohlen zu haben (siehe Medieninformation Nr. 108 der PD Chemnitz-Erzgebirge). Diesen vier Taten, begangen am 23. und 24. Februar 2012, vorangegangen war ein schwerer Raub in Dresden am 23. Februar dieses Jahres. Dort haben die beiden Männer einem 40-Jährigen auf offener Straße einen Laptop geraubt. 
Diesen Laptop sowie Diebesgut aus den Hauseinbrüchen in Freiberg und Großschirma fanden Chemnitzer Beamte im Rahmen der Tatortarbeit zum Einbruch in das Wohnhaus am Amselsteig in Chemnitz am 24. Februar 2012. In Tatortnähe war ein Opel Kadett abgestellt, in dem sich das Diebesgut befand. Den Pkw,  das ergaben die späteren Ermittlungen, hatten die Männer in Chomutov gestohlen und damit anschließend noch einen Tankbetrug in Tschechien begangen. 
Da die beiden nun durch die Sicherstellung des Pkw in Chemnitz ihr Fluchtfahrzeug eingebüßt hatten, stahlen sie kurzerhand einen anderen Opel Kadett, und zwar jenen auf der Ernst-Enge-Straße. Mit diesem Auto flüchtete das Duo zurück nach Tschechien. Dabei wurde der Opel auf tschechischem Gebiet geblitzt. Mit Hilfe der Fotos von der Geschwindigkeitsmessanlage  kam man den beiden Männern auf die Spur. Zwischenzeitlich begingen die beiden 19-Jährigen noch zwei Straftaten in Tschechien (Raub, Einbruch). Die auch öffentlich geführte Fahndung nach den inzwischen  mit europäischem Haftbefehl gesuchten Männern führte in Österreich zum Erfolg. Dort wurden die einschlägig Vorbestraften festgenommen. Ende März wurden sie nach Tschechien überstellt.


Im  gemeinsamen Zentrum der deutsch-tschechischen Polizei in Petrovice trafen sich dann Anfang April vier Chemnitzer Kriminalisten mit Kollegen aus  Chomutov, um sich über den Stand der jeweiligen Ermittlungen auszutauschen und das weitere Vorgehen abzustimmen. 

Möglicherweise kommt das Duo für weitere Straftaten als Täter in Frage. Die Spurenauswertung auf deutscher Seite läuft noch. Außerdem werden in Sachsen noch die in Tschechien erhobenen DNA-Vergleichsspuren der beiden Tatverdächtigen erwartet, um diese mit jenen DNA-Spuren abgleichen zu können, die an Tatorten in Sachsen gesichert worden sind. In seiner Vernehmung hat einer der beiden Männer bisher die genannten fünf Straftaten gestanden. 

Nach Abschluss der Arbeit der Chemnitzer Kriminalisten  sowie der ihrer tschechischen Kollegen sollen auch die in Sachsen begangenen Straftaten in Tschechien verhandelt werden.

Hintergrund: 

Seit Ende August 2011 musste die PD Chemnitz-Erzgebirge eine Häufung von Einbrüchen in Einfamilienhäuser registrieren. Mit Stand 16. April 2012 wurden 145 derartige Fälle im gesamten Direktionsbereich, in erster Linie jedoch in Chemnitz und Mittelsachsen erfasst. Die Ermittler gehen davon aus, dass mehrere Einzeltäter bzw. verschiedene Tätergruppen am Werk sind. Mit der Aufklärung der Serie sind vornehmlich neun Kriminalisten des Fachkommissariats befasst.

Quelle: PD Chemnitz Erzgebirge

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