Die große Sensation blieb aus. Gegen das SWE Volley-Team aus Erfurt
konnten die Fighting Kangaroos nicht gewinnen. Mit 1:3 unterlagen sie dem
Bundesligaabsteiger nach gut 100 Spielminuten (18:25, 25:218, 16:25, 22:25).
"Wir wollten den Schwung aus dem Spiel gegen Grimma mit in die Partie
nehmen. Das ist uns leider nicht ganz gelungen", sagte Känguru-Coach
Hendrik Richter nach der Begegnung gegen Erfurt. Im ersten Satz des Abends
lagen seine Damen schnell mit großem Abstand zurück. Das lag aber nicht an
einer schlechten Leistung, vielmehr an einer überragenden Erfurter Abwehr. Zum
Ende des Durchgangs steigerten sich die Chemnitzerinnen jedoch. Eine
Steigerung, die nicht zum Satzgewinn reichen sollte, aber die es galt, mit in
den zweiten Durchgang zu nehmen. Mit starken Aufschlägen und stabiler
Blockarbeit erspielten sie sich einen großen Vorsprung den sie bis zum Ende des
Satzes halten konnten und letztlich mit 25:18 gewannen.
Jetzt wurde auch das Chemnitzer Publikum wach. Es roch nach einer weiteren
Sensation. Während die Gastgeberinnen mit starken Aufschlägen zu punkten
wussten, wurde die Erfurter Annahme zusehends unsicherer. Nur selten konnten
die Thüringerinnen ihr Spiel gefährlich schnell gestalten. Zudem diktierten
Luise Brandt, Mandy Sohr und Isabell Krahl das Angriffsgeschehen und punkteten
nach Belieben. Mit 25:18 ging der Durchgang nach Chemnitz.
Im Folgenden erhöhte das "weiße Ballett" den Druck und spielte die
Kängurus mit schnellem Spiel über die Mitte schwindelig. Auch der gute
Chemnitzer Block konnte nur noch selten glänzen und musste die gegnerischen
Angriffe passieren lassen. Mit nur 16 Gegenpunkten holte sich Erfurt zur Freude
seiner recht zahlreich erschienenen und lautstarken Fans den dritten Satz.
Die Hausherrinnen starteten konzentriert in den vierten Satz, schlossen ihre
Angriffe konsequent ab und griffen auch im Block wieder beherzter zu. So
erspielten sie sich eine 20:15-Führung und die berechtigte Hoffnung auf einen
möglichen fünften Satz. Doch das Dresdner Schiedgericht hatte an diesem Abend
wohl noch etwas vor und griff ungewöhnlich häufig zur Pfeife. Schon in den
vorangegangenen Sätzen entschied "der Zweite" auffallend oft und zum
Unmut der rund 300 Zuschauer gegen die Chemnitzerinnen. "Natürlich ist das
ärgerlich. Aber wir dürfen uns davon nicht beeinflussen lassen. Eine fünf
Punkte Führung darf man in so einer Phase einfach nicht mehr aus der Hand
geben. Sicher hat das Schiedsgericht seinen Teil dazu beigetragen, aber
verloren haben wir das Spiel, weil wir im entscheidenden Moment nicht
konsequent genug waren und uns von den Entscheidungen haben beeinflussen
lassen", analysiert der Chemnitzer Trainer. Mit 22:25 verlor sein Team
nach 26 Minuten den Satz und die Chance auf eine weitere kleine Sensation.
Neben Enttäuschung herrschte bei so mancher Spielerin auch Wut. So kassierte
Anne Herklotz nach dem Schlusspfiff auch noch eine gelbe Karte, weil sie dem
Schiedsgericht mit ruhigen Worten eine schlechte Leistung bescheinigte.
Am kommenden Samstag müssen die Fighting Kangaroos beim Tabellennachbarn
Offenburg ans Netz. "Das ist ein Spiel das wir gewinnen müssen. Da geht
kein Weg dran vorbei, anders werden wir unser Saisonziel – Tabellenplatz sieben
– nicht erreichen", so Richter. Eine Woche darauf reist dann der TV
Villingen nach Chemnitz. Das Team steht mit nur zwei Siegen auf dem Konto auf
einem der beiden Abstiegsplätze und will das Ruder in den verbleibenden Spielen
noch herumreißen und den Chemnitzerinnen den rettenden elften Platz streitig
machen. Entsprechend motiviert werden sie auf die Partie vorbereiten. Ein
spannendes Duell ist also garantiert.
Spielinformationen:
2. Volleyball Bundesliga-Süd Damen 2011/2012
19. Spieltag, Fighting Kangaroos Chemnitz – SWE Volley Team Erfurt
1:3 (18:25, 25:218, 16:25, 22:25) / 93 Spielminuten / 320 Zuschauer
1. Schiedsrichter: Markus Schardin (Dresden / Sachsen)
2. Schiedsrichter: Frank Wollny (Dresden / Sachsen)
Die nächsten Spiele:
11.02.2012: VC Offenburg – Fighting Kangaroos Chemnitz
18.02.2012: Fighting Kangaroos Chemnitz – TV Villingen
25.02.2012: Fighting Kangaroos Chemnitz – VCO Dresden
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