Freitag, 17. Mai 2013

‚Beweg‘ dein Leben‘ Integratives Sportfestival des CJD in Zwickau






Mehr als 1.000 Teilnehmende werden erwartet ‚Beweg‘ dein Leben‘: Integratives Sportfestival des CJD in Zwickau

Unter dem Motto ‚Beweg‘ dein Leben‘ lädt das Christliche Jugenddorfwerk Deutschlands e. V. (CJD – die Chancengeber) zum 27. CJD Sportfestival nach Zwickau. Vom 13. bis zum 16. Juni werden mehr als 1.000 Teilnehmende aus den bundesweiten Einrichtungen des CJD zu Sport, Spiel und Spaß in der Schumannstadt erwartet. Die Veranstaltung steht unter der Schirmherrschaft von Zwickaus Oberbürgermeisterin Dr. Pia Findeiß.
Das CJD Sportfestival ist integrativ – die Jugendlichen und jungen Erwachsenen kommen aus den unterschiedlichsten Lebenswelten. Hier treffen Hochbegabte auf Jugendliche mit einer Lernschwäche, Schülerinnen und Schüler aus einer ‚Eliteschule des Sports‘ auf Menschen mit einer körperlichen oder geistigen Behinderung. „Mit dem Sportfestival wollen wir eine Brücke aus
Fairness und Respekt zwischen verschiedenen Menschen bauen“, betont CJD Vorstand Pfarrer Hartmut Hühnerbein. „Generell geht es nicht um sportliche Höchstleistungen, sondern um Spaß und um den Teamgeist.“
Am Freitag, 14. Juni, stehen Sportwettkämpfe in den klassischen Disziplinen Badminton, Beachvolleyball, Bogenschießen, Dart, Fußball, Leichtathletik, Streetbasketball und Tischtennis auf dem Programm. Am Samstag, 15. Juni, wird es dann am Hauptmarkt bzw. am Schwanenteich in Zwickau das Fun-Festival geben – mit Disziplinen wie beispielsweise Elefantenrennen im Großkanadier, Kampf der Gladiatoren, Gameshow, Bogenschießen, Streetbasketball sowie Unihoc, eine Art Hockey. Die Zwickauerinnen und Zwickauer sind zu den Wettkämpfen als Zuschauer natürlich herzlich willkommen.
Während der gesamten Zeit ist das 04-Bad Freibad Zwickau fest in der Hand des CJD: Hier wird eine Zeltstadt aufgebaut, in der die mehr als 1.000 Teilnehmenden untergebracht sind. Hier finden auch zentrale Veranstaltungen
statt wie am Freitag früh die Eröffnungsfeier sowie am Samstagabend eine Beachparty.

Hintergrund
Die Sport- und Gesundheitspädagogik ist eine der vier Kernkompetenzen im CJD – neben der Musischen Bildung, der Religionspädagogik und der Politischen Bildung. Die Kernkompetenzen dienen der ganzheitlichen Persönlichkeitsentwicklung der jungen Menschen, mit Körper, Geist und Seele. Dabei soll die Sport- und Gesundheitspädagogik für körperliche Fitness, Gesundheit und Charakterbildung sorgen sowie das Selbstbewusstsein stärken. Höhepunkt der Kernkompetenzenarbeit sind die Großveranstaltungen, die jährlich im Wechsel stattfinden. Das letzte Sportfestival hatte das CJD 2010 in Waren an der Müritz (Mecklenburg-Vorpommern) veranstaltet.

Weitere Informationen im Internet unter: www.cjd.de sowie
www.cjd-sportfestival.de
Das CJD auf Facebook: www.facebook.com/cjd.chancengeber
Das CJD bietet jährlich 155.000 jungen und erwachsenen Menschen Orientierung
und Zukunftschancen. Sie werden von 9.500 hauptamtlichen und vielen ehrenamtlichen
Mitarbeitenden an über 150 Standorten gefördert, begleitet und ausgebildet.
Grundlage ist das christliche Menschenbild mit der Vision "Keiner darf verloren gehen!".

Fabian, 18: „Ohne Fußball kann ich nicht“

„Ohne Fußball kann ich nicht!“, das ist für Fabian ganz klar. Für ihn ist es ein Glücksfall, dass er im CJD Berufsbildungswerk Niederrhein in Moers in seiner Freizeit auch in einer Fußballmannschaft spielen kann. Das nächste große Ziel mit der Mannschaft lautet: auf dem CJD Sportfestival in Zwickau vom 13.-16. Juni die Bundesmeisterschaft erreichen. 

Seit dem 1. August 2012 macht Fabian eine Ausbildung zum Holzbearbeiter im CJD Berufsbildungswerk Niederrhein. Der 18-jährige ist stolz, dass er vorher seinen Hauptschulabschluss geschafft hat und nun seine Ausbildung im Berufsbildungswerk machen kann, wo er aufgrund seiner Lernbeeinträchtigung besonders unterstützt wird. 
In dem Berufsbildungswerk machen die Jugendlichen nicht nur ihre Ausbildung, sondern besuchen auch das Berufskolleg und wohnen in den meisten Fällen vor Ort. Fabian ist Teil einer „Hausfamilie“: In diesem für Berufsbildungswerke deutschlandweit einzigartigen Wohnsystem beherbergt ein Hauselternpaar bis zu vier Teilnehmende aus dem CJD Berufsbildungswerk Niederrhein und bildet mit ihnen so eine „Familie auf Zeit“.
Damit Fabian und den anderen Teilnehmern nach Arbeitsschluss nicht langweilig wird, bietet das CJD unterschiedliche Freizeitangebote in verschiedenen Kernkompetenzen an. Die Sportangebote helfen den jungen Menschen dabei, ihre Belastbarkeit, ihre Möglichkeiten und ihre Grenzen kennenzulernen, auch der Teamgeist wird gefördert. 
Dass Fabian sofort in die Fußballmannschaft eingestiegen ist, war eine Selbstverständlichkeit. Bereits in seinem Wohnort im Kreis Viersen spielte er seit seinem dritten Lebensjahr im Verein. Im CJD bezieht er als Abwehrspieler Position, einmal pro Woche wird trainiert. Seit die Teilnahme am CJD Sportfestival feststeht, trainieren die Jungs noch intensiver und auf einem größeren Platz. Sie wollen gewinnen, aber Fabian sagt auch: „Wir fahren dahin, um vor allem Spaß zu haben!“ Der Sport hilft Fabian auch bei seiner Ausbildung, sagt er: „Hier lerne ich, dass es sich lohnt, mit einem Ziel vor Augen durchzuhalten.“

Das CJD Berufsbildungswerk Niederrhein bietet lernbeeinträchtigten jungen Menschen die Möglichkeit, in sieben verschiedenen Berufsfeldern eine Berufsausbildung zu absolvieren. Zusätzlich besuchen die Jugendlichen das Berufskolleg CJD Christophorusschule Niederrhein und wohnen zum größten Teil im Internat in Neukirchen. Die Ausbildung im CJD Berufsbildungswerk Niederrhein erfolgt im Auftrag der Agentur für Arbeit.

Weitere Informationen über das CJD Berufsbildungswerk Niederrhein erhalten
Interessierte unter http://www.cjd-bbw-niederrhein.de und http://de-de.facebook.com/cjd.bbw.niederrhein  


Jennifer B. ist 19 Jahre alt, sportlich, selbstbewusst, kommt aus Annaberg-Buchholz und befindet sich im zweiten Ausbildungsjahr als Fahrzeuglackiererin. Seit 2012 bewohnt sie ein Zimmer im Multivalenten Jugendwohnheim des CJD in Zwickau, wenn sie turnusgemäß den theoretischen Unterricht in der Fahrzeuglackierer-Berufsschule in Zwickau besucht. 

„Ich fühle mich sehr wohl hier. Wir sind verschiedene Leute, kommen aus sämtlichen Städten und Dörfern, manche kommen sogar aus dem weiten Köln und es ist immer wieder mal schön zu sehen, wie man sich trotzdem versteht, auch wenn man anderen Dialekt oder Angewohnheiten hat. Ich finde es cool, dass sich hier Jugendliche Respektieren. Auch die Leute vom CJD, Frau Wäntig ist für uns verantwortlich, sie sind wie Tagesmuttis für mich eigentlich, die sind immer da, wenn man was braucht und was hat, können immer Fragen beantworten und helfen. Ja es gibt auch viele Angebote hier, hatte ich gar nicht so gedacht, dass es hier so schön sein kann, dass man hier so viele Möglichkeiten hat, was man machen kann.“ 

Dabei war es eher ein Zufall, dass sie im CJD gelandet ist, zwei andere Wohnheime standen damals zur Auswahl. Das erste war zu teuer, das zwei zu weit weg. Erst über einen Tipp aus dem Bekanntenkreis erfuhr sie über das Wohnheim des CJD. Es hat aber dann einfach gepasst, ein Glücksfall eben. Besonders gut findet sie außerdem die regelmäßigen sportlichen Aktivitäten mittwochs. Da gibt es immer Fußball- und Volleyballangebote. Fußball ist nicht so ihr Ding, obwohl sie schon da mitgemacht hat. Aber Volleyball, das findet sie toll. Und überhaupt, Sport ist ihr Element, etwas was ihr viel Spaß macht. 
Als sie von der CJD Mitarbeiterin Fr. Wäntig auf das Sportfestival angesprochen wird, ist sie Feuer und Flamme gewesen. Aktiv teilnehmen würde sie jedoch nicht. Viel lieber möchte sie ihrer frisch gebackenen Tagesmutti bei der Organisation unter die Arme greifen. Dass es kein Spaziergang für die CJD Mitarbeiter sein wird, diesen Event auszurichten, hat sie schnell erkannt. Auch der zwangsläufige Verzicht auf ein freies Wochenende ist dabei für sie kein Problem. Sie findet es eigentlich schön, dass sie mitmachen kann, es ist eine große Verantwortung.
Ob sie aufgeregt sei, es kommen ja tausende von Jugendlichen aus der ganzen Republik nach Zwickau? „Hmm, es hält sich derzeit in Grenzen.“ – beteuert sie. „Aber, wenn es kurz davor steht, dann wird es sicherlich ein wenig Chaos geben, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll und so. Ich denke schon, dass ein paar Dinge auf uns zukommen, aber wenn wir zusammen halten, dann wird es auf alle Fälle klappen!“ 


Alex F. ist 25 Jahre alt, groß und wirkt etwas nachdenklich. Ursprünglich kommt er aus Russland, erst seit 2005 hat er seinen Lebensmittelpunkt nach dem sächsischen Chemnitz verlegt, spricht allerdings fließend Deutsch und legt Wert auf eine deutliche und korrekte Ausdrucksweise. Er sei ein so genannter Spätaussiedler, eine Bezeichnung für Menschen deutscher Herkunft, die in der Regel in Russland aufgewachsen sind. Eine Bezeichnung, die er nicht sonderlich zu mögen, mit der er aber sich abgefunden zu sein scheint.  
Alex absolviert derzeit eine Ausbildung als Fachkraft  für Lagerlogistik in Zwickau. 

Den 21. August 2011 wird er nicht schnell vergessen. Es war sein richtiger Glückstag. Der Tag an dem er einen Ausbildungs- und zugleich einen Wohnheimplatz im CJD Zwickau erhalten hat, wo er inzwischen Dauerbewohner ist.  Der Tag an dem sein zweites Leben in Deutschland begonnen hat. 
Dabei fing alles so viel Versprechend an. Mit einer in Russland abgeschlossenen Ausbildung als KfZ-Mechaniker hoffte Alex mit seiner Mutter sich eine Existenz im Land seiner Vorfahren aufbauen zu können. In einem Land, in dem Sozialstaat beinahe am größten geschrieben wird, werden Beziehungen nicht unbedingt nach diesem Prinzip gestaltet, findet er. Nachdem seine abgeschlossene Ausbildung nicht anerkannt wird, beginnt er eine weitere als Rettungssanitäter. So richtig Anschluss findet er jedoch nicht. Angenommen fühlt er sich nicht, stößt des Öfteren auf Ablehnung. Zu unterschiedlich scheint die Sozialisation abgelaufen zu sein, zu schwer die Aufgabe, Fremdwirkende als Dazugehörigen zu akzeptieren. Die Ereignisse überschlagen sich. Es folgt Abbruch der Ausbildung, Rat- und Mittellosigkeit. Alex landet auf der Straße, Schulden werden angehäuft, delinquentes Verhalten ist fast eine logische Konsequenz.  

Bei Frau Noé findet er Halt. Nach langem Ringen mit sich selbst fasst er erneut den Mut, einen neuen Start zu wagen. Bewirbt sich am 21. August 2011 auf die Ausbildung zum Fachkraft für Lagerlogistik. Erhält nur vier Tage später die Möglichkeit vorstellig zu werden, ergreift die Chance, gibt Alles und erhält den Ausbildungsplatz. Mit einem Laufzettel von dem Unternehmen wird er auf die Unterbringungsmöglichkeit des CJD hingewiesen. Dreißig Minuten später steht er vor der Tür Frau Noés. Sie ist die Schlüsselfigur im CJD Zwickau, hat zwar eine leitende Funktion, ist jedoch präsent auch bei Menschen wie Alex. 

„Von Anfang an, fühlte ich mich endlich angenommen und integriert“ - sagt Alex. „Frau Noé und Frau Wäntig haben eine Menge für mich und meine persönliche Probleme gemacht und machen immer noch viel. Eigentlich bin ich ja ein erwachsener Mann. Aber dadurch, dass ich nicht hier aufgewachsen bin, fehlt mir viel Wissen über einfache Dinge. Jetzt geben mir Frau Noé und Frau Wäntig Rückendeckung und ich kann mich auf meine Ausbildung konzentrieren.“ 

Dass Alex zum Sportfestival seine Unterstützung angeboten hat, ist wohl selbst-verständlich. Man fühle sich hier nicht als Mitbewohner, sondern als Angehöriger, dem auch Pflichten als Mitglied erwachsen. Er möchte im Grunde auch Etwas zurückgeben, aber eigentlich ist es auch ein einmaliges Ereignis. Weihnachten gibt es ja jedes Jahr. Aber so eine große Veranstaltung live zu erleben und dabei eine, wenn auch kleine Rolle zu spielen, ist was ganz besonderes. Insbesondere als ehemaliger, beherzter Basketballspieler, der den Sport aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musste, sei das was Ehrenvolles für ihn. 


Quelle: CJD Chemnitz 









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