Mittwoch, 29. Mai 2013

Täter zu Raubüberfällen auf deutsche Staatsangehörige ermittelt





1. Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaften Jelenia Gora und Görlitz sowie der Polizeidirektion Görlitz

Jelenia Gora / Görlitz Die Kreisstaatsanwaltschaft in Zgorzelec führt ein Ermittlungsverfahren zu fünf im Zeitraum vom 13. Februar bis 15. Mai 2013 im Bereich der deutsch-polnischen Grenze in der Nähe der Ortschaft Krzewina (am bzw. in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs Krzewina / Ostritz) begangenen Raubüberfällen auf deutsche Staatsangehörige (strafbar gemäß Artikel 280 § 1 des polnischen Strafgesetzbuchs und nach § 249 des deutschen Strafgesetzbuchs).

Die Geschädigten informierten unmittelbar nach den Vorfällen jeweils die deutschen Strafverfolgungsbehörden. Dabei wurde ein weiterer Raub bekannt, der sich unter vergleichbarer Begehungsweise auf deutschem Territorium ereignete. Ziel der Täter war jeweils die Erlangung von Bargeld.

Wegen der Häufung derartiger Überfälle und wegen des dadurch beeinträchtigten Sicherheitsempfindens der Bürger wurde durch die Polizeidirektion Görlitz ab 13. Mai 2013 regelmäßig die Stadt Ostritz und der Weg zum Bahnhof Krzewina bestreift und am 14. Mai 2013 die Ermittlungsgruppe „Bahnhof“ gegründet. Ab 17. Mai 2013 entsandte die polnische Polizei gleichfalls eine Streifenbesatzung zum Bahnhof. So wurde das gemeinsame Vorgehen der polnischen und deutschen Polizei bei den Ermittlungen nach den mutmaßlichen Straftätern auch nach Außen deutlich.

Aufgrund der unkomplizierten Zusammenarbeit vornehmlich der zugeordneten Kollegen der Gemeinsamen Fahndungsgruppe Neiße (GFG Neiße) mit den polnischen Kollegen der Kreiskommandantur der Polizei in Zgorzelec (KPP Zgorzelec), und der teilweise sehr guten Täterbeschreibungen von einzelnen Geschädigten und Zeugen konnte die Straftatenserie kurzfristig aufgeklärt werden. 

Am 21. Mai 2013 offenbarte der aus einer nahe Krzewina gelegenen Ortschaft stammende 21-jährige polnische Staatsangehörige Adam L., der durch die polnische Polizei unter dem begründeten Verdacht der Begehung anderer Straftaten festgenommen worden war, auch die Umstände der Raubüberfälle vom Bahnhof Krzewina / Ostritz und beschrieb deren Verlauf. Diese Informationen deckten sich mit den operativen Erkenntnissen der polnischen und deutschen Polizei. Als weitere an einzelnen Taten beteiligte Verdächtige konnten ein 27-jähriger Mann und eine 18-jährige Frau, die aus dem gleichen Ort wie Adam L. stammen, ermittelt werden.

Unverzüglich wurde im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit durch die Staatsanwaltschaft Jelenia Gora von der Staatsanwaltschaft Görlitz das dort vorliegende Aktenmaterial beigezogen.

Auf der Grundlage der erhaltenen Dokumente wurde Adam L. der Vorwurf der Begehung von fünf Raubstraftaten zum Nachteil deutscher Geschädigter eröffnet. Dem gleichfalls Tatverdächtigen Marek J. wurde die Teilnahme an drei dieser Straftaten, der Magdalena L. an einer, vorgeworfen.

Die Verdächtigen räumten die Begehung der ihnen angelasteten Taten ein.

Am 23. Mai 2013 beantragte der Kreisstaatsanwalt in Zgorzelec zur Sicherstellung eines ordnungsgemäßen Verfahrens beim Kreisgericht in Zgorzelec die Inhaftierung von Adam L. und Marek J.

Das Gericht erließ am 24. Mai dieses Jahres antragsgemäß Haftbefehle.
Magdalena L. wurde durch die Kreisstaatsanwaltschaft Zgorzelec unter polizeiliche Aufsicht gestellt und gegen sie zudem ein Ausreiseverbot verhängt
Die Ermittlungen zum sechsten Raub dauern an.

Der Leiter der Polizeidirektion Görlitz, Herr Polizeipräsident Conny Stiehl, sagt dazu: "Die Raubserie in Ostritz konnte nur durch das enge und unkomplizierte Zusammen-wirken polnischer und deutscher Ermittler so schnell beendet werden. Der Wert unserer jahrelangen intensiven und kollegialen Zusammenarbeit entlang der deutsch-polnischen Grenze zeigt sich gerade an solchen Erfolgen." 

Violetta Niziolek, Pressesprecherin der Bezirksstaatsanwaltschaft Jelenia Gora erklärte: „Es muss hervorgehoben werden, dass die enge Zusammenarbeit zwischen den deutschen und polnischen Strafverfolgungsbehörden und Staatsanwaltschaften maßgeblichen Einfluss auf den Verlauf des Verfahrens, die schnelle Ergreifung der Tatverdächtigen und die Möglichkeit von deren Verhaftung hatte.“

Herauszustellen ist auch, dass die polnischen und deutschen Strafverfolgungsorgane mit dieser vorliegenden Medieninformation erstmals gemeinsam die Öffentlichkeit in beiden Ländern unterrichten.

Quelle: PD Görlitz


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