politischer Ereignisse
Der Lindenhof in Zwickau ist für viele Zwickauer etwas Besonderes. Die Menschen verbinden mit diesem Haus ganz persönliche Erinnerungen und Geschichten. In einen größeren Zusammenhang stellt Stadtchronistin Dr. Angelika Winter die Geschichte dieses legendären Veranstaltungshauses. Am Samstag, dem 13. April 2013, hält sie um 18 Uhr im Museums Priesterhäuser, Domhof 5-8, einen Vortrag zum Thema "Der Lindenhof. Ein Varietétheater im Sog der politischen Entwicklungen des 20. Jahrhunderts".
Die Stadtchronistin widmet sich in ihren Erzählungen Persönlichkeiten, welche die Geschichte des Varieté Lindenhof geprägt und persönliche Erinnerungen an ihre Zeit im Lindenhof hinterlassen haben. So werden zum Beispiel umfangreiche Passagen aus dem Leben des Kapellmeisters Erwin Pollini und Günter Schnabel, einst künstlerischer Leiter, im Mittelpunkt des Vortrages stehen.
Pollini wirkte ab 1935 im Lindenhof und hatte damit maßgeblich Anteil am Erfolg der Einrichtung als "Volksvarieté". Wegen seiner jüdischen Abstammung
wurde er 1942 im Lindenhof verhaftet, zur Zwangsarbeit in einer Lampenfabrik
gezwungen und schließlich nach Auschwitz deportiert. Doch Anfang 1945 gelang ihm die Flucht von einem Häftlingstransport und nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm er wieder die Leitung des Lindenhof-Orchesters.
Rückblick. Die Geschichte des Lindenhofs begann am 7. Oktober 1893 als Hotel und Ball- sowie Vereinshaus "Zum Lindenhof". 1903 baute der damalige
Besitzer Bruno Beyer das Haus zum "Grand Balletablissement und Varieté-Theater" aus. Nach dem Tod Beyers verlor das Haus an Bedeutung. Die Tradition als Varieté wurde unter Fritz Berger ab Dezember 1934 fortgesetzt. Ihm gelang es, dem Varieté Lindenhof zu internationaler Bedeutung zu verhelfen. Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte kurzzeitig an diese Erfolge angeknüpft werden. Aufgrund eines Großbrandes im Jahr 1946 wurde das Etablissement vier Jahre geschlossen. Am 1. September 1950 konnte das größte Varieté Sachsens wiedereröffnet werden. Unter verschiedener Trägerschaft und unterschiedlichen Namen blieb das Haus als traditionsreicher
Veranstaltungsort der "heiteren Muse" bis 1992 eröffnet.
Der Eintritt kostet vier, ermäßigt zwei Euro.
Kontakt:
Museum Priesterhäuser
Telefon 0375 834551, E-Mail: priesterhaeuser@zwickau.de
Quelle: Presse- und Oberbürgermeisterbüro Stadtverwaltung Zwickau
Erwin Pollini, Stadtarchiv Zwickau
Varieté Lindenhof Innensicht, Postkarte, Stadtarchiv Zwickau Der Lindenhof,
Außenansicht, Postkarte, Stadtarchiv Zwickau
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen