Zwickau. Seit über 20 Jahren ist in Zwickau ein
Rettungshubschrauber der DRF Luftrettung stationiert. Viele Patienten verdanken
ihm ihr Leben. Allein im vergangenen Jahr startete der rot-weiße Hubschrauber 1.631-mal
als schneller Notarztzubringer zu Rettungseinsätzen. Damit wurde die Besatzung
zu fünf Prozent mehr Einsätzen alarmiert als im Jahr zuvor (2010: 1.548 Einsätze).
Im Notfall zählt jede Minute. Deshalb gehörten von
Januar bis Dezember lebensgefährliche Erkrankungen wie Schlaganfall oder
Herzinfarkt zu den häufigsten Alarmierungsgründen von „Christoph 46“. Aber auch
Patienten mit Brandverletzungen, Vergiftungen oder Krampfanfällen mussten
notärztlich behandelt werden. In den Sommermonaten wurde der Hubschrauber
häufig zu verunglückten Motorradfahrern, verletzten Sportlern oder zu Patienten
mit lebensgefährlichen allergischen Reaktionen nach Wespenstichen alarmiert.
Auch Kinder waren auf schnelle Hilfe aus der Luft angewiesen: 2011 versorgte
die DRF Luftrettung in Zwickau 80 kranke oder verletzte Kinder.
„2011 war ein besonders einsatzstarkes Jahr in
Zwickau“, erinnert sich Pilot Mathias Wrobel. „Zu Beginn des Jahres leisteten
wir unseren 24.000. Rettungseinsatz, als eine 76-jährige Frau nach einem
Schlaganfall dringend notärztliche Hilfe benötigte. Innerhalb weniger Minuten
waren wir am Einsatzort und stabilisierten die Patientin für den Flug in eine
Spezialklinik. Auch ein außergewöhnlicher Einsatz im Herbst ist mir besonders
in Erinnerung geblieben: Bei einem schweren Zugunglück bei Bad Lausick wurden
sechs Menschen schwer verletzt, 15 Personen erlitten leichte Verletzungen. Als
erster Notarztzubringer trafen wir an der Unfallstelle ein. Auch unsere
Dresdner und Hallenser Kollegen wurden zum Einsatzort alarmiert, ebenso
„Christoph Leipzig“. Hand in Hand mit den bodengebundenen Rettungskräften
versorgten wir die schwerverletzten Patienten. Anschließend flogen wir eine
lebensgefährlich verletzte 21-jährige in ein Zwickauer Krankenhaus. Einen
Einsatz mit so vielen Verletzten erleben wir nicht jeden Tag. Umso erfreulicher
ist es, wie routiniert und schnell die Rettung aller Patienten erfolgte.“
Hintergrundinformationen
Der am Heinrich-Braun-Klinikum Zwickau stationierte
Rettungshubschrauber der DRF Luftrettung ist täglich von 7.00 Uhr morgens bis
Sonnenuntergang einsatzbereit. Er ist mit erfahrenen Piloten, Notärzten und Rettungsassistenten
(HEMS Crew Member) besetzt und mit allen medizintechnischen Geräten
ausgestattet, die für eine optimale Patientenversorgung notwendig sind.
Einsatzorte im Umkreis von 60 Kilometern kann „Christoph 46“ in maximal 15
Minuten erreichen. Sein Einsatzgebiet umfasst die Leitstellenbereiche Zwickau, Chemnitz,
Freiberg, Mittweida, Marienberg, Annaberg-Buchholz und Plauen. In Thüringen
fordern die Leitstellen Gera und Jena, in Bayern die Leitstelle Hof den
Hubschrauber an.
In Sachsen sind insgesamt zwei Rettungshubschrauber
der DRF Luftrettung stationiert: „Christoph 46“ in Zwickau und „Christoph 38“
in Dresden. Zusammen leisteten sie rund acht Prozent aller Einsätze der DRF
Luftrettung im Jahr 2011 (3.175 von 38.366 Einsätzen).
Die DRF Luftrettung
Bundesweit setzt die DRF Luftrettung an 28 Stationen Hubschrauber für
die Notfallrettung und für dringende Transporte von Intensivpatienten zwischen
Kliniken ein, an acht Stationen sogar 24 Stunden am Tag. Dazu kommen zwei
Stationen in Österreich und eine in Dänemark. Über die Hubschrauberrettung
hinaus führt die DRF Luftrettung weltweite Patiententransporte mit eigenen
Ambulanzflugzeugen und hoch qualifiziertem Personal durch.
In Deutschland hat jeder
Betroffene Anspruch auf den Einsatz eines Rettungshubschraubers, wenn dies
medizinisch erforderlich ist. Die Kosten der Luftrettung werden im bundesweiten
Durchschnitt allerdings nicht vollständig von den Krankenkassen bezahlt: „Zum
Wohle der uns anvertrauten Patienten investieren wir fortlaufend in die
Optimierung medizintechnischer Geräte, die Modernisierung unserer Flotte und
die Fortbildung unseres Personals. Auch besondere Rettungsverfahren, wie die
Wasser- und Windenrettung, bedeuten hohe Anschaffungskosten sowie regelmäßige
Schulungsmaßnahmen. Diese vielfältigen Investitionskosten müssen wir als
gemeinnützig tätige Organisation bisher selbst tragen“, erklärt Steffen Lutz,
Vorstand der DRF Luftrettung.
Zur
Finanzierung ihrer Arbeit ist die DRF Luftrettung daher auf die Unterstützung
von Förderern angewiesen. Bundesweit informieren deshalb Außendienstmitarbeiter
über die Arbeit der gemeinnützigen Organisation.
Quelle: DRF Luftrettung Fotos: Hit-TV.eu
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