Freitag, 27. Januar 2012

Baustart für Vier-Millionen-Projekt: Umfangreiche Baumaßnahme zur Sanierung des Grundwasserschadens am Altstandort Chemiehandel in Chemnitz



Mit dem Bau einer sogenannten Infiltrationsrigole beginnt jetzt die umfassende Sanierung des  Grundwasserschadens am Altstandort Chemiehandel – im Foto ein Blick auf die Baustelle an der Werner-Seelenbinder-Straße in Chemnitz. Beauftragt wurde das Chemnitzer Bauunternehmen Dietmar Mothes GmbH. Für die Errichtung und Betreibung der Grundwasserreinigungsanlage zeichnet die Firma Kobert & Partner, Berlin, verantwortlich und für die ersten sanierungsbegleitenden Grundwasseranalysen das Labor der EUROFINS Umwelt Ost GmbH. Die gesamte Realisierung des anspruchsvollen Vier-Millionen-Projektes der Stadt Chemnitz/Umweltamt ist bis Ende 2016 geplant.

Mit der Baumaßnahme umgesetzt wird die durch die Landesdirektion Chemnitz angeordnete Grundwassersanierung des Altstandortes. Bisher schon bewährte Unterstützung erhält das Umweltamt dabei durch das Tiefbauamt (Baudurchführung von Verkehrs- und Tiefbaumaßnahmen). Mit der Bauoberleitung, Sicherheitskoordination, Steuerung und Überwachung der Sanierung wurde die EcoConcept GmbH, Chemnitz beauftragt.

Ab April 2012 wird der technisch anspruchsvolle zweite Horizontalfilterbrunnen gebohrt werden, welcher derzeit europaweit ausgeschrieben wird. Während der für fünf Jahre geplanten Grundwasserförderung und -reinigung des mit leichtflüchtigen halogenierten Kohlenwasserstoffen kontaminierten Grundwassers und der Versickerung des gereinigten Wassers sollen die Schadstoffe aus drei Grundwasserleitern entfernt werden. Besondere Anforderungen werden an die technischen Ausführungen durch die Nutzung der Sanierungsfläche durch eine Fotovoltaikanlage, welche durch die eins energie in Sachsen GmbH & Co KG betrieben wird, gestellt. 

Das Herzstück der Sanierung ist die Grundwasserreinigungsanlage. Die Anlagenmodule wurden speziell für diesen Grundwasserschaden zusammengestellt, um die Reinigungsziele zu erreichen. Dafür wird verunreinigtes Grundwasser über Leitungsstränge mittels Pumpen aus den zwei Horizontalfilterbrunnen aus ca. 18 m Tiefe permanent und aus ausgewählten Vertikalbrunnen aus bis zu 30 m Tiefe zur Reinigungsanlage zeitweise geführt und gereinigt in die beiden Infiltrationsrigolen geleitet. Eine moderne, vollautomatische Anlagensteuerung ermöglicht eine permanente Überwachung und Einflussnahme auf den Sanierungsverlauf. Die Auswertung der notwendigen Datenfülle übernimmt dabei die für die Bauoberleitung beauftragte Firma, um die Sanierung effektiv zu gestalten.

Im Laufe der Sanierung wird es zu geringen Einschränkungen im Parkbereich des Roller-Möbel- und des Parktiker-Bau-Marktes kommen. Frühzeitige Abstimmungen und Mitwirkung durch die Nutzer und Eigentümer der betroffenen Flächen erleichterten die Planungen und Vorbereitungen. Die Umsetzung der Sanierungsanordnung wird durch das Referat Grundwasser, Altlasten, Bodenschutz der Landesdirektion Chemnitz überwacht und fachlich begleitet. Die Einhaltung der Arbeitsschutzmaßnahmen wird durch den Bereich Arbeitsschutz der Landesdirektion Dresden, Außenstelle Chemnitz geprüft. Die Begleitung durch die untere Wasserbehörde der Stadt Chemnitz ist für die Überwachung der wasserrechtlichen Belange erforderlich.

Die Kosten der Sanierung von ca. vier Millionen Euro werden zu 75 % durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung durch die Landesdirektion Chemnitz gemäß Förderrichtlinie Boden- und Grundwasserschutz RL BuG/2007 gefördert. Eigenmittel in Höhe von 25 % werden gemäß Stadtratsbeschluss (Beschlussvorlage B-084/2011) vom 04. Mai 2011 durch die Stadt Chemnitz finanziert.

Quelle: Stadt Chemnitz


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