Das Ziel ist klar: Die Stadt
Chemnitz als Oberzentrum der Industrieregion mit weit über einer Million
Einwohnern braucht einen Anschluss ans Fernbahnnetz der Deutschen Bahn. Dafür
müssen Bund und Land gemeinsam mit der Bahn die infrastrukturellen
Voraussetzungen schaffen: Zum einen ist das der durchgehend zweigleisige Ausbau
der Strecke nach Leipzig einschließlich der Elektrifizierung. Zum anderen
betrifft das den Ausbau der Sachsen-Franken-Magistrale Chemnitz – Nürnberg
inklusive der Elektrifizierung des bayerischen Abschnitts Hof – Nürnberg bzw.
Regensburg.
Diese Forderungen
formulierten Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig und die Stadtratsfraktionen von
CDU, SPD, Linken, der FDP und der Bündnisgrünen, die Landräte des
Regionalkonvents, der Präsident der Industrie- und Handwerkskammer, Franz
Voigt, der Präsident der Regionalkammer Chemnitz, Gunnar Bertram, die kommissarische
Rektorin der TU Chemnitz, Prof. Cornelia Zanger, der Rektor der Hochschule
Mittweida, der Präsident der Initiative Südwestsachen, Carl-Ernst Giesting, der
Präsident des Industrievereins Sachsen 1828 e.V., Prof. Dr. Hans J. Naumann, der
Chemnitzer Landtagsabgeordnete Peter Patt, die Generaldirektorin der
Kunstsammlungen, Ingrid Mössinger, und Vertreter des Theaters Chemnitz in einem
Gespräch mit dem für Sachsen zuständigen Bahnbevollmächtigten Artur Stempel am
Abend im Chemnitzer Rathaus.
Es sei ein positives Signal,
dass sowohl Bund als auch Land eine bessere Fernverkehrsanbindung für die Stadt
Chemnitz als notwendig ansehen und die Elektrifizierung der Strecke über
Geithain nach Leipzig für einen sinnvollen Schritt halten. Die Teilnehmer kritisierten
jedoch den Versuch, über eine unterschiedliche Einteilung in Nah- oder
Fernverkehr die Zuständigkeit hin- und herzuschieben.
„Wenn das Ob für alle klar
ist, muss es jetzt endlich um das Wie und danach um das Wann gehen“, sagte
Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig.
Ministerpräsident Tillich
hatte in seinem Antwortschreiben die Elektrifizierung der Strecke Chemnitz –
Geithain und deren Aufnahme in den Landesverkehrswegeplan avisiert. Dies ist
Voraussetzung für eine Aufnahme in den Bundesverkehrswegeplan und damit die
Finanzierung durch den Bund, der für die grundgesetzlich definierte Aufgabe
Fernverkehr zuständig ist.
Kritische Worte fanden die
Gesprächsteilnehmer für die Aussage der Bahn, es fehle die Nachfrage für eine
Fernverkehrsanbindung der Stadt. „Bei diesem Argument beißt sich die Katze in
den Schwanz“, so das Gremium. „Die Wirtschaftlichkeit einer Strecke
nachzuweisen, so lange das Angebot fehlt, ist schlicht Unsinn.“ Insbesondere,
weil beim Bau des City-Tunnels einschließlich aller vom Steuerzahler
finanzierten Kostensteigerungen immer begründet worden war, mit diesem Tunnel
werde auch Chemnitz an den Schienenfernverkehr angeschlossen.
Die
Teilnehmer des Gesprächs wollen die Umsetzung der Forderung nach einer
Fernbahnanbindung weiter vorantreiben. Sie erwarten bis zum geplanten
Bahngipfel mit Bahnchef Grube und MP Tillich im Sommer konkrete Schritte durch
Bahn, Bund und Land.
Quelle: Stadt Chemnitz
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