Von Literaturkritikern und der Hippiebewegung gefeiert, in Amerika aus den Bibliotheken verbannt: Hermann Hesses autobiografisch inspirierter Bekenntnisroman Der Steppenwolf sorgte selbst Jahrzehnte nach seiner Veröffentlichung für Kontroversen. Am Theater Plauen-Zwickau gibt es am Sonntag, den 28. April, um 18.00 Uhr die Gelegenheit, die Bühnenfassung von Joachim Lux in der Inszenierung von Marie Bues auf der Bühne des Gewandhauses zu erleben. Zum Familientag gibt es alle Karten zum halben Preis.
Harry Haller ist „zwischen die Zeiten geraten“: Innerlich zerrissen sehnt er sich einerseits nach Aufgehobenheit in den Strukturen der heimeligen Bürgerlichkeit. Andererseits widert ihn deren stumpfe Sattheit an und er verlangt ungestüm Entgrenzung, unermesslichen Rausch. Alles bisher Sinnstiftende wie sein Zeitungsartikel mit der Warnung vor neuerlicher Kriegsgefahr erscheint ihm bedeutungslos und hohl. Bekenntnis zum Menschsein oder zur Bestie, Anpassen oder der finale Schnitt mit dem Rasiermesser – zwischen diesen Polen existiert keine Lösung. An einem der erträglicheren „Halbundhalbtage“ öffnet sich Harry Haller plötzlich die Tür zum Magischen Theater. Er erhält ein merkwürdiges Traktat, diskutiert mit den Unsterblichen Goethe und Mozart und trifft auf die geheimnisvolle Hermine. Die knabenhaft Schöne entführt ihn in ein schillerndes Reich der Sinne und wird sein fremd-vertrauter Spiegel. Durch sie und ihre Gespielen lernt Harry den Humor als die einzig wahre Waffe begreifen und den zersplitterten „Sternenhimmel seines Ichs“ entdecken.
Damals wie heute führt der Stoff lustvoll-surreal durch den Kosmos der abendländischen Kultur und bietet generationsübergreifend anarchistische Lebenshilfe durch den Dschungel lähmender Konventionen und bornierter Blindheit.
Um 17.30 Uhr gibt es für alle Interessierten eine Einführung.
Quelle: Theater Plauen- Zwickau
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