Statements
- Rückgang der Verkehrsunfälle mit Personenschaden
- weniger Unfälle mit Motorradfahrern
- Überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit Unfallursache Nummer Eins
Allgemeiner
Überblick
Im
Jahr 2012 wurden der Polizei in den Landkreisen Görlitz und Bautzen insgesamt
16.609 Verkehrsunfälle gemeldet. Dieser Wert liegt in etwa auf Vorjahresniveau
(Zunahme um 0,4 Prozent bzw. 63 Unfälle).
Im
Landkreis Görlitz ist die Anzahl der gemeldeten Unfälle insgesamt geringfügig rückläufig
(minus 29, entspricht 0,4 Prozent). Erfreulich ist ein deutlicher Rückgang im
Revierbereich Görlitz um 2,5 Prozent (minus 72). Auf der BAB 4 verringerte sich
die Zahl der Verkehrsunfälle gar um 3,7 Prozent auf 569 (minus 22).
Demgegenüber
ist im Landkreis Bautzen eine Zunahme der gemeldeten Verkehrsunfälle um
insgesamt 1,4 Prozent zu verzeichnen. So wurden beispielsweise im Bereich des
Polizeireviers Kamenz im vergangenen Jahr 109 Unfälle mehr aufgenommen als im
Jahr 2011 (2.653, plus 4,3 Prozent).
Unfälle mit
Verunglückten
In etwa neun von zehn Fällen
entstand bei den gemeldeten Unfällen nur Sachschaden. Allerdings wurde bei etwa
jedem zehnten Verkehrsunfall ein Mensch verletzt oder getötet. Dennoch wurden 2012
bei den registrierten Unfällen 169 Menschen weniger verletzt als noch im Jahr
zuvor. Dieser Rückgang ist durch den technischen Fortschritt auf einen
gestiegenen Sicherheitsstandard in modernen Kraftfahrzeugen zurückzuführen.
Tragischer Weise sind allerdings im gleichen Zeitraum auch 14 Personen mehr als
im Vorjahr bei oder in Folge von Verkehrsunfällen ums Leben gekommen.
Beteiligung Motorradfahrer
Der Anteil der an Verkehrsunfällen
beteiligten Motorradfahrer ging im vergangenen Jahr zurück und betrug 158.
Dabei verursachte etwa jeder zweite Biker (88) die Kollisionen selbst. Vier der
verunglückten Motorradfahrer verstarben an den Unfallfolgen.
Unfallursachen
Die
Hauptunfallursache war auch im Jahr 2012 überhöhte bzw. nicht angepasste
Geschwindigkeit. Etwa jeder fünfte Verkehrsunfall mit Personenschaden (18
Prozent) hatte hier seine Ursache. Besonders tragisch: 18 Menschen starben bei
oder nach Kollisionen wegen zu schnellem Fahren. Damit waren zwei von fünf tödlich
Verunglückten „Geschwindigkeitsopfer“. An zweiter Stelle (ebenfalls 18 Prozent)
waren Vorfahrtsfehler Auslöser von Verkehrsunfällen. Hierbei verunglückten
sechs Personen tödlich. Unzureichender Sicherheitsabstand zum vorausfahrenden
Fahrzeug war die dritthäufigste Unfallursache (12 Prozent). Bei beinah jedem
zwölften Verkehrsunfall waren Alkohol oder andere berauschende Mittel im Spiel.
Anteil
der Radfahrer an Verkehrsunfällen
Radfahrer
waren 2012 an 500 Verkehrsunfällen beteiligt, bei denen sie sich selbst oder
andere verletzten. Die Polizeidirektion Görlitz registrierte dabei 381
leichtverletzte, 149 schwerverletzte und fünf tödlich verletzte Radfahrer. Etwa
jeden zweiten Unfall mit Personenschaden (261 von 500) mit Beteiligung eines
Radfahrers verursachte dieser selbst, in 45 Fällen war Alkohol im Spiel.
Wildunfälle
Bei
jedem fünften durch die Polizei in den Landkreisen Bautzen und Görlitz aufgenommenen
Verkehrsunfall handelte es sich im Jahr 2012 um einen Zusammenstoß mit Wild. Die
Zahl der gemeldeten Wildunfälle stieg im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent (von
2.974 auf 3.420). Die meisten dieser Verkehrsunfälle geschahen in den
waldreichen Gebieten im Norden der Landkreise.
Unfallbeteiligung nach Lebensalter
Am häufigsten (36
Prozent) waren Fahrzeugführer der Altersgruppe 40-59 Jahre an Verkehrsunfällen
beteiligt. In Relation gesetzt sind junge Fahrer der Altersgruppe 17 bis 24
Jahre aber ebenso häufig in Verkehrsunfällen involviert. Jeder Achte der
beteiligten Personen (3.437 Unfallbeteiligte) waren zum Unfallzeitpunkt 65
Jahre oder älter.
Risikogruppe „junge
Fahrer“
Auch wenn die
Unfallbeteiligung von Personen der Gruppe „junge Fahrer“ nicht
überdurchschnittlich hoch war, so sind es die Folgen, die aus Verkehrsunfällen
mit „jungen Fahrern“ resultierten, umso mehr. Elf von 46 tödlichen Unfällen
wurden durch Fahrzeugführer zwischen 17 und 24 Jahren verursacht, 391 Menschen
wurden schwer und 105 weitere leicht verletzt.
Risikogruppe „Generation
65plus“
Auch wenn
Senioren im Alter von 65 Jahren oder älter nur in 12 Prozent der Fälle an einem
Verkehrsunfall beteiligt waren, so verursachten sie dennoch etwa ein Drittel
aller tödlichen Verkehrsunfälle. Hier wurden 16 Menschen tödlich, 94 Verkehrsteilnehmer
schwer, 215 weitere leicht verletzt. Häufig geschahen diese Unfälle infolge von
Vorfahrtsfehlern und Fehlern beim Überholen.
Unfälle mit
Beteiligung von Kindern
Im Jahr 2012
waren 90 Kinder bis 13 Jahre an Verkehrsunfällen mit Personenschaden beteiligt.
Gottlob sind hier keine Todesofer zu beklagen gewesen, allerdings wurden 81
Kinder verletzt, von ihnen wiederum 27 Kinder schwer.
Maßnahmen der
Polizei zur Verhinderung von Verkehrsunfällen
Die Polizei appelliert an die Vernunft der im
Straßenverkehr Beteiligten. Nur mit vorausschauender und defensiver Fahrweise
können Unfälle so weit wie möglich verhindert werden. Dabei sind die Einhaltung
der Straßenverkehrsregeln, insbesondere der erlaubten Höchstgeschwindigkeit und
geltenden Vorfahrtsregelungen, selbstverständlich.
Da die Polizei jedoch aus Erfahrung heraus weiß,
dass dieser Appell in manchen Ohren ungehört verhallt, wird sie auch in diesem
Jahr Verkehrsteilnehmer durch Kontrollen an ihre Pflichten im Straßenverkehr erinnern.
Dazu zählen Kontrollen vor Schulen und Kindergärten, Kontrollen der
Fahrtauglichkeit von Fahrzeugführern in Hinblick auf Alkoholgenuss oder
Drogenkonsum, Geschwindigkeits- und Abstandskontrollen im fließenden Verkehr
und auch Kontrollen der technischen Einrichtungen und der Beleuchtung.
Diese
Maßnahmen sollen den Betroffenen ihr möglicherweise ordnungswidriges oder gar
strafbares Verhalten aufzeigen, um sie zu einem Umdenken zu bewegen. Denn nur
gemeinsam, mit Vernunft und Rücksicht lassen sich folgenschwere Verkehrsunfälle
verhindern.
Quelle: PD Görlitz
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