Dresdner Polizei bedankte sich bei
couragiertem 63-Jährigen
Die Dresdner
Polizei bedankte sich heute bei einem 63-Jährigen für sein couragiertes
Eingreifen. Er hatte am Montag der vergangenen Woche einen Einbrecher (28)
gestellt und trotz Gegenwehr bis zum Eintreffen der Polizeibeamten
festgehalten. Der 28-jährige Libyer befindet sich zwischenzeitlich in Haft.
Thomas Uslaub (49), Leiter der
Dresdner Kriminalpolizeiinspektion:
„Der Libyer ist für uns kein Unbekannter. Er ist in der Vergangenheit bereits
mit Einbrüchen oder Drogendelikten aufgefallen. Wie es aussieht, wird der
Einbruch am 12. August auch keine Einzeltat des 28-Jährigen sein. Es gibt
einige Indizien, wonach er für eine ganze Reihe von Einbrüchen verantwortlich
ist – und wir stehen erst am Anfang der Ermittlungen.“
Der Dieb war
an der Sternstraße auf den Balkon der Wohnung im ersten Obergeschoss geklettert
und hatte sich über die Balkontür Zutritt verschafft. Anschließend nahm er eine
Brieftasche, ein Handy, zwei Festplatten und ein Kamera an sich. Kurz nach
sechs Uhr morgens stellte der damals 62-Jährige den Eindringling auf dem Balkon
seiner Wohnung fest, der augenscheinlich Diebesgut aus der Wohnung sortierte.
Der Mann konnte den Dieb trotz heftiger Gegenwehr festhalten. Dabei biss ihn
der Einbrecher, sodass der Dresdner verletzt wurde. Alarmierte Polizeibeamte
nahmen den Tatverdächtigen schließlich fest. (siehe Medieninformation 289/2013
der PD Dresden vom 12.08.2013)
Thomas Uslaub: „Dem 63-Jährigen gebührt Respekt. Es
gehört allerhand dazu, die Situation sofort richtig einzuschätzen und
anschließend so couragiert zu handeln. Das kann nicht jeder. Selbst die sicher
schmerzhaften Bisse haben ihn nicht abgehalten, den Mann bis zum Eintreffen
meiner Kollegen festzuhalten. Damit hat der Wohnungsbesitzer wesentlich dazu
beigetragen, diesen Einbruch und vermutlich eine ganze Diebstahlserie zu
beenden und aufzuklären.“
Schon bei der
Festnahme fanden die Polizisten bei dem 28-Jährigen ein Mobiltelefon, welches
kurz zuvor aus einer Wohnung an der Homiliusstraße gestohlen worden war. Auch
dort war er mit einer Steighilfe in ein offenes Fenster einer
Hochparterrewohnung geklettert.
Neben einem
gestohlenen Handy hatte der 28-Jährige mehrere Geld- und Servicekarten bei
sich, die am 11. August einem Letten (31) geraubt wurden. Seine genaue
Tatbeteiligung ist noch Gegenstand weiterer Ermittlungen (siehe
Medieninformation 289/2013 der PD Dresden vom 12.08.2013).
Ermittler der
Dresdner Kriminalpolizei wurden nach der Festnahme des Libyers hellhörig. In
den zurückliegenden Wochen hatten die Beamten insgesamt zwei Dutzend Diebstähle
aus Wohnungen registriert, bei denen sich der Täter durch offene Fenster oder
Balkontüren Zutritt verschaffte.
Das
Besondere: Um an die Einstiegsstellen zu gelangen, kletterte der Dieb, zum Teil
mit Steighilfen oder über Vordächer, auch in Wohnungen in oberen Etagen. In
vielen Fällen hielten sich die Geschädigten in den Wohnungen auf und schliefen.
Selbst wenn sie den Eindringling bemerkten und überraschten, konnte er
flüchten. Bei den Diebstählen wurden Bargeld, Geldbörsen, Mobiltelefone aber
auch handliche elektronische Geräte wir Laptops oder Kameras gestohlen. Der
Wert des Diebesgutes beläuft sich insgesamt auf mehr als 20.000 Euro (siehe
auch Medieninformation 262/2013 vom 19.07.2013).
Nach seiner
Festnahme durchsuchten Polizeibeamte die Wohnung des Verdächtigen. Dabei fanden
sie unter anderem Ausweise und Geldkarten die am 06.08.2013 mit einem Rucksack
auf der Seminarstraße aus einem Mercedes Kleintransporter gestohlen worden
waren.
Zudem
stellten die Polizisten mutmaßliches Diebesgut sicher, welche der Serie
zuzuordnen ist. Eine Servicekarte konnte einem Einbruch in ein Einfamilienhaus
an der Maxim-Gorki-Straße zugeordnet werden. Ein Anhänger/Schlüssel war Anfang
Juli aus einer Wohnung an der Annenstraße gestohlen worden.
Ob der 28-Jährige
auch für weitere Straftaten, die aufgrund der Begehungsweise der Serie
zugeordnet sind, verantwortlich ist, müssen die weiteren Ermittlungen klären.
Insbesondere die Auswertung und der Abgleich von gesicherten Spuren stehen noch
aus. (ju)
Quelle: PD Dresden
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