Sinkende
Unfallzahlen seit 2001 – 8.976 Unfälle im vergangenen Jahr – Maßnahmen der
Kommission erhöhen Sicherheit nachweisbar
Die Verkehrsunfallkommission
hat auf ihrer heutigen Jahressitzung zahlreiche Maßnahmen an
Unfallschwerpunkten in der Stadt beraten. Grundlage der Arbeit der Kommission sind
die Berichte der Polizeidirektion Chemnitz-Erzgebirge, die für das vorliegende
Berichtsjahr 2010 die rückläufige und damit positive Tendenz der vergangenen
Jahre bestätigte. 2010 hatten sich im Stadtgebiet Chemnitz insgesamt 8.976
Verkehrsunfälle ereignet. Darunter waren 896 Unfällen mit Personenschaden.
1.143 Personen wurden dabei verletzt, neun Personen verunglückten tödlich. Die Zahl
der verletzten Personen im Straßenverkehr ist seit 2001 deutlich zurückgegangen
(2001 wurden 1559 Verletzte gezählt). Das ist unter anderem auf die umfangreiche
Arbeit der Verkehrsunfallkommission zurück zu führen.
Die Polizeidirektion
Chemnitz-Erzgebirge hatte im März des vergangenen Jahres 98 unfallauffällige
Bereiche im Stadtgebiet Chemnitz an die Verkehrsunfallkommission gemeldet. Die
Kommission hat zu diesen Unfallschwerpunkten über geeignete Maßnahmen zur
Verbesserung der Sicherheit beraten. Unterschieden wird dabei zwischen
Sofortmaßnahmen, die unmittelbar realisiert werden und längerfristigen
Maßnahmen, die in einem Maßnahmenkatalog aufgenommen werden.
Dabei handelt es sich
vorwiegend um umfangreiche verkehrstechnische oder verkehrs-organisatorische,
aber auch um flankierende bauliche Maßnahmen, die teilweise hohen planerischen
und finanziellen Aufwand erfordern.
Im vergangenen Jahr wurden
24 unfallauffällige Bereiche untersucht. Für 18 beschloss die Unfallkommission
29 Einzelmaßnahmen, deren positiver Effekt auf die Sicherheit bereits
nachweisbar ist: An den drei erstgenannten Punkten hat es seitdem keine neuen
Unfälle gegeben.
Reichsstraße/
Zufahrt Deubners Weg
·
beidseitiges Aufstellen von Stopp-Schildern
in der Zufahrt Deubners Weg und Markierung einer Haltlinie vor dem Straßen begleitenden
Radweg Reichsstraße
·
Rückschnitt bzw. Roden der Hecke im
Einmündungsbereich Deubners Weg zur Herstellung der Sichtfelder
Hartmannstraße
(in Höhe Hausnummer 24/PD Chemnitz-Erzgebirge)
·
Einziehen der stadtwärts linken Fahrspur in
Höhe PD
·
Einbau einer Mittelinsel für
Fußgängerquerungen
·
Markierung einer Linksabbiegespur landwärts
auf der Hartmannstraße in den Parkplatz Hartmannplatz
Zwickauer
Straße/Überfahrt Neefestraße (vor Brücke Neefestraße)
·
Versetzen der vorhandenen Leitplanke vor der
Brücke über die Neefestraße zur
Sichtverbesserung
Bernsdorfer
Straße/Wartburgstraße
·
Änderung der Fahrbahnmarkierung auf der
Bernsdorfer Straße
·
Aufstellen von Haltverboten in der westlichen
Abfahrt Bernsdorfer Straße
·
Aufstellen von Stopp-Schildern in der nördl.
Zufahrt Wartburgstr.
·
Ausrüstung der Lichtsignalanlage mit
LED-Signalen
Des Weiteren wurden 2011
auch längerfristige Maßnahmen aus vorhergehenden Jahren realisiert, die von der
Unfallkommission beschlossen wurden:
Annaberger
Straße/Treffurthstraße
·
gesicherte Führung Linksabbieger Annaberger
Straße an der Ampel Treffurthstraße
·
Veränderung der Lage der landwärtigen
Straßenbahn- und Bushaltestelle (Umbau des Knotens als Gemeinschaftsaufgabe mit
Eins – Energie in Sachen und ESC im Zusammenhang mit dem Bau eines
Regenrückhaltebeckens)
Annaberger
Straße/Rößlerstraße
·
Anordnung eines Linksabbiegeverbotes auf der
Annaberger Straße stadtwärts in die Rößlerstraße
Neefestraße
(zwischen Lützowstraße und Kappler Drehe)
·
Reduzierung der zulässigen
Höchstgeschwindigkeit von 60 auf 50 km/h
·
Seitdem noch keine neuen Unfälle an dieser
Stelle
Im
Neefepark
·
separate Signalisierung der Linksabbieger in
Richtung Neefestraße mit eigener Linksabbiegespur
·
Seitdem noch keine neuen Unfälle an dieser
Stelle
Südring/Winklhofer
Straße
·
Anbringen größerer Leuchtfelddurchmesser auf
dem Südring und Umrüstung auf LED
Zwickauer
Straße (zwischen Falkeplatz und Kappler Drehe)
·
Abschluss der Gesamtmaßnahme
(Regelgeschwindigkeit 50 km/h, ÖPNV-Beschleunigung, Anpassung der
Signalprogramme, Änderung der Fahrspuraufteilung, Markierung von
Radfahrstreifen in landwärtige Richtung)
Leipziger
Straße/Louis-Otto-Straße
·
Anordnung Linksabbiegeverbote Leipziger
Straße in Wohngebietsstraße bzw. L.-Otto-Str.
·
Deckensanierung in nördlicher Zufahrt
Leipziger Straße
Für dieses Jahr sind
zahlreiche Maßnahmen zur Entschärfung von Unfallhäufungsstellen geplant, wofür die
Unfallkommission bereits jetzt die Verkehrsteilnehmer um Akzeptanz bittet.
Beispielhaft sind benannt:
Zschopauer Straße/Lutherstraße
·
Änderung des Signalprogramms der Ampelanlage
(Spursignalisierung Linksabbieger in den Zufahrten Zschopauer Straße, Abbau
Grünpfeilschild in der östlichen Zufahrt Lutherstraße)
Straßenzug Müllerstraße –
August-Bebel-Straße (zwischen Promenadenstraße und Wilhelm-Külz-Platz)
·
Änderung der Signalprogramme an allen
einmündenden bzw. kreuzenden Straßen (u. a. mit gesicherter Führung der
Linksabbieger auf den bevorrechtigten Straßenzügen, Ausrüstung der Anlagen mit
LED)
August-Bebel-Straße/Hilbersdorfer Straße
·
Änderung der Spuraufteilung in der Zufahrt
Hilbersdorfer Straße vor der August-Bebel-Straße (zukünftig separate Links-
bzw. Rechtsabbiegespur)
Barbarossastraße zwischen Weststraße und
Limbacher Straße
·
Maßnahmenpaket zur Erhöhung der
Verkehrssicherheit für Fußgänger beim Queren der Barbarossastraße (u.a.
Änderung des Signalprogramms an der Ampel Henriettenstraße – dadurch kürze
Wartezeiten für Fußgänger, Bau von Gehwegvorsprüngen oder Mittelinseln im
weiteren Straßenverlauf)
Die Unfallkommission tagt regelmäßig
vier Mal im Jahr. Die Sitzungen dienen insbesondere dazu, die Erkenntnisse aus
den örtlichen Unfalluntersuchungen im Vorfeld zu präzisieren und
Verbesserungsmaßnahmen abzuleiten, zu beschließen und umzusetzen. Neben dem
Tiefbauamt der Stadt Chemnitz sowie der Polizeidirektion Chemnitz-Erzgebirge ist
auch die CVAG ständig in der Kommission vertreten.
Quelle: Stadt Chemnitz
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