Donnerstag, 8. März 2012

Jahresbericht der Verkehrsunfallkommission: Maßnahmen zur Entschärfung von Unfallschwerpunkten in Chemnitz beraten



Sinkende Unfallzahlen seit 2001 – 8.976 Unfälle im vergangenen Jahr – Maßnahmen der Kommission erhöhen Sicherheit nachweisbar


Die Verkehrsunfallkommission hat auf ihrer heutigen Jahressitzung zahlreiche Maßnahmen an Unfallschwerpunkten in der Stadt beraten. Grundlage der Arbeit der Kommission sind die Berichte der Polizeidirektion Chemnitz-Erzgebirge, die für das vorliegende Berichtsjahr 2010 die rückläufige und damit positive Tendenz der vergangenen Jahre bestätigte. 2010 hatten sich im Stadtgebiet Chemnitz insgesamt 8.976 Verkehrsunfälle ereignet. Darunter waren 896 Unfällen mit Personenschaden. 1.143 Personen wurden dabei verletzt, neun Personen verunglückten tödlich. Die Zahl der verletzten Personen im Straßenverkehr ist seit 2001 deutlich zurückgegangen (2001 wurden 1559 Verletzte gezählt). Das ist unter anderem auf die umfangreiche Arbeit der Verkehrsunfallkommission zurück zu führen.

Die Polizeidirektion Chemnitz-Erzgebirge hatte im März des vergangenen Jahres 98 unfallauffällige Bereiche im Stadtgebiet Chemnitz an die Verkehrsunfallkommission gemeldet. Die Kommission hat zu diesen Unfallschwerpunkten über geeignete Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit beraten. Unterschieden wird dabei zwischen Sofortmaßnahmen, die unmittelbar realisiert werden und längerfristigen Maßnahmen, die in einem Maßnahmenkatalog aufgenommen werden.

Dabei handelt es sich vorwiegend um umfangreiche verkehrstechnische oder verkehrs-organisatorische, aber auch um flankierende bauliche Maßnahmen, die teilweise hohen planerischen und finanziellen Aufwand erfordern.

Im vergangenen Jahr wurden 24 unfallauffällige Bereiche untersucht. Für 18 beschloss die Unfallkommission 29 Einzelmaßnahmen, deren positiver Effekt auf die Sicherheit bereits nachweisbar ist: An den drei erstgenannten Punkten hat es seitdem keine neuen Unfälle gegeben.

Reichsstraße/ Zufahrt Deubners Weg
·         beidseitiges Aufstellen von Stopp-Schildern in der Zufahrt Deubners Weg und Markierung einer Haltlinie vor dem Straßen begleitenden Radweg Reichsstraße
·         Rückschnitt bzw. Roden der Hecke im Einmündungsbereich Deubners Weg zur Herstellung der Sichtfelder

Hartmannstraße (in Höhe Hausnummer 24/PD Chemnitz-Erzgebirge)
·         Einziehen der stadtwärts linken Fahrspur in Höhe PD
·         Einbau einer Mittelinsel für Fußgängerquerungen
·         Markierung einer Linksabbiegespur landwärts auf der Hartmannstraße in den Parkplatz Hartmannplatz

Zwickauer Straße/Überfahrt Neefestraße (vor Brücke Neefestraße)
·         Versetzen der vorhandenen Leitplanke vor der Brücke über die Neefestraße zur  Sichtverbesserung

Bernsdorfer Straße/Wartburgstraße
·         Änderung der Fahrbahnmarkierung auf der Bernsdorfer Straße
·         Aufstellen von Haltverboten in der westlichen Abfahrt Bernsdorfer Straße
·         Aufstellen von Stopp-Schildern in der nördl. Zufahrt Wartburgstr.
·         Ausrüstung der Lichtsignalanlage mit LED-Signalen

Des Weiteren wurden 2011 auch längerfristige Maßnahmen aus vorhergehenden Jahren realisiert, die von der Unfallkommission beschlossen wurden:

Annaberger Straße/Treffurthstraße
·         gesicherte Führung Linksabbieger Annaberger Straße an der Ampel Treffurthstraße
·         Veränderung der Lage der landwärtigen Straßenbahn- und Bushaltestelle (Umbau des Knotens als Gemeinschaftsaufgabe mit Eins – Energie in Sachen und ESC im Zusammenhang mit dem Bau eines Regenrückhaltebeckens)

Annaberger Straße/Rößlerstraße


·         Anordnung eines Linksabbiegeverbotes auf der Annaberger Straße stadtwärts in die Rößlerstraße

Neefestraße (zwischen Lützowstraße und Kappler Drehe)
·         Reduzierung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 60 auf 50 km/h
·         Seitdem noch keine neuen Unfälle an dieser Stelle

Im Neefepark
·         separate Signalisierung der Linksabbieger in Richtung Neefestraße mit eigener Linksabbiegespur
·         Seitdem noch keine neuen Unfälle an dieser Stelle

Südring/Winklhofer Straße
·         Anbringen größerer Leuchtfelddurchmesser auf dem Südring und Umrüstung auf LED

Zwickauer Straße (zwischen Falkeplatz und Kappler Drehe)
·          Abschluss der Gesamtmaßnahme (Regelgeschwindigkeit 50 km/h, ÖPNV-Beschleunigung, Anpassung der Signalprogramme, Änderung der Fahrspuraufteilung, Markierung von Radfahrstreifen in landwärtige Richtung)

Leipziger Straße/Louis-Otto-Straße
·         Anordnung Linksabbiegeverbote Leipziger Straße in Wohngebietsstraße bzw. L.-Otto-Str.
·         Deckensanierung in nördlicher Zufahrt Leipziger Straße

Für dieses Jahr sind zahlreiche Maßnahmen zur Entschärfung von Unfallhäufungsstellen geplant, wofür die Unfallkommission bereits jetzt die Verkehrsteilnehmer um Akzeptanz bittet. Beispielhaft sind benannt:

Zschopauer Straße/Lutherstraße
·         Änderung des Signalprogramms der Ampelanlage (Spursignalisierung Linksabbieger in den Zufahrten Zschopauer Straße, Abbau Grünpfeilschild in der östlichen Zufahrt Lutherstraße)

Straßenzug Müllerstraße – August-Bebel-Straße (zwischen Promenadenstraße und Wilhelm-Külz-Platz)
·         Änderung der Signalprogramme an allen einmündenden bzw. kreuzenden Straßen (u. a. mit gesicherter Führung der Linksabbieger auf den bevorrechtigten Straßenzügen, Ausrüstung der Anlagen mit LED)

August-Bebel-Straße/Hilbersdorfer Straße
·         Änderung der Spuraufteilung in der Zufahrt Hilbersdorfer Straße vor der August-Bebel-Straße (zukünftig separate Links- bzw. Rechtsabbiegespur)

Barbarossastraße zwischen Weststraße und Limbacher Straße
·         Maßnahmenpaket zur Erhöhung der Verkehrssicherheit für Fußgänger beim Queren der Barbarossastraße (u.a. Änderung des Signalprogramms an der Ampel Henriettenstraße – dadurch kürze Wartezeiten für Fußgänger, Bau von Gehwegvorsprüngen oder Mittelinseln im weiteren Straßenverlauf)

Die Unfallkommission tagt regelmäßig vier Mal im Jahr. Die Sitzungen dienen insbesondere dazu, die Erkenntnisse aus den örtlichen Unfalluntersuchungen im Vorfeld zu präzisieren und Verbesserungsmaßnahmen abzuleiten, zu beschließen und umzusetzen. Neben dem Tiefbauamt der Stadt Chemnitz sowie der Polizeidirektion Chemnitz-Erzgebirge ist auch die CVAG ständig in der Kommission vertreten.

Quelle: Stadt Chemnitz 



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