Dienstag, 30. April 2013

Auswertung der Verkehrsunfallstatistik 2012 für die Landkreise Görlitz und Bautzen



Statements

  • Rückgang der Verkehrsunfälle mit Personenschaden
  • weniger Unfälle mit Motorradfahrern
  • Überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit  Unfallursache Nummer Eins


Allgemeiner Überblick

Im Jahr 2012 wurden der Polizei in den Landkreisen Görlitz und Bautzen insgesamt 16.609 Verkehrsunfälle gemeldet. Dieser Wert liegt in etwa auf Vorjahresniveau (Zunahme um 0,4 Prozent bzw. 63 Unfälle).

Im Landkreis Görlitz ist die Anzahl der gemeldeten Unfälle insgesamt geringfügig rückläufig (minus 29, entspricht 0,4 Prozent). Erfreulich ist ein deutlicher Rückgang im Revierbereich Görlitz um 2,5 Prozent (minus 72). Auf der BAB 4 verringerte sich die Zahl der Verkehrsunfälle gar um 3,7 Prozent auf 569 (minus 22).

Demgegenüber ist im Landkreis Bautzen eine Zunahme der gemeldeten Verkehrsunfälle um insgesamt 1,4 Prozent zu verzeichnen. So wurden beispielsweise im Bereich des Polizeireviers Kamenz im vergangenen Jahr 109 Unfälle mehr aufgenommen als im Jahr 2011 (2.653, plus 4,3 Prozent).


Unfälle mit Verunglückten

In etwa neun von zehn Fällen entstand bei den gemeldeten Unfällen nur Sachschaden. Allerdings wurde bei etwa jedem zehnten Verkehrsunfall ein Mensch verletzt oder getötet. Dennoch wurden 2012 bei den registrierten Unfällen 169 Menschen weniger verletzt als noch im Jahr zuvor. Dieser Rückgang ist durch den technischen Fortschritt auf einen gestiegenen Sicherheitsstandard in modernen Kraftfahrzeugen zurückzuführen. Tragischer Weise sind allerdings im gleichen Zeitraum auch 14 Personen mehr als im Vorjahr bei oder in Folge von Verkehrsunfällen ums Leben gekommen.

Beteiligung Motorradfahrer

Der Anteil der an Verkehrsunfällen beteiligten Motorradfahrer ging im vergangenen Jahr zurück und betrug 158. Dabei verursachte etwa jeder zweite Biker (88) die Kollisionen selbst. Vier der verunglückten Motorradfahrer verstarben an den Unfallfolgen.

Unfallursachen

Die Hauptunfallursache war auch im Jahr 2012 überhöhte bzw. nicht angepasste Geschwindigkeit. Etwa jeder fünfte Verkehrsunfall mit Personenschaden (18 Prozent)  hatte hier seine Ursache.  Besonders tragisch: 18 Menschen starben bei oder nach Kollisionen wegen zu schnellem Fahren. Damit waren zwei von fünf tödlich Verunglückten „Geschwindigkeitsopfer“. An zweiter Stelle (ebenfalls 18 Prozent) waren Vorfahrtsfehler Auslöser von Verkehrsunfällen. Hierbei verunglückten sechs Personen tödlich. Unzureichender Sicherheitsabstand zum vorausfahrenden Fahrzeug war die dritthäufigste Unfallursache (12 Prozent). Bei beinah jedem zwölften Verkehrsunfall waren Alkohol oder andere berauschende Mittel im Spiel.
                                                
Anteil der Radfahrer an Verkehrsunfällen      

Radfahrer waren 2012 an 500 Verkehrsunfällen beteiligt, bei denen sie sich selbst oder andere verletzten. Die Polizeidirektion Görlitz registrierte dabei 381 leichtverletzte, 149 schwerverletzte und fünf tödlich verletzte Radfahrer. Etwa jeden zweiten Unfall mit Personenschaden (261 von 500) mit Beteiligung eines Radfahrers verursachte dieser selbst, in 45 Fällen war Alkohol im Spiel.

Wildunfälle

Bei jedem fünften durch die Polizei in den Landkreisen Bautzen und Görlitz aufgenommenen Verkehrsunfall handelte es sich im Jahr 2012 um einen Zusammenstoß mit Wild. Die Zahl der gemeldeten Wildunfälle stieg im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent (von 2.974 auf 3.420). Die meisten dieser Verkehrsunfälle geschahen in den waldreichen Gebieten im Norden der Landkreise.

Unfallbeteiligung nach Lebensalter

Am häufigsten (36 Prozent) waren Fahrzeugführer der Altersgruppe 40-59 Jahre an Verkehrsunfällen beteiligt. In Relation gesetzt sind junge Fahrer der Altersgruppe 17 bis 24 Jahre aber ebenso häufig in Verkehrsunfällen involviert. Jeder Achte der beteiligten Personen (3.437 Unfallbeteiligte) waren zum Unfallzeitpunkt 65 Jahre oder älter.

Risikogruppe „junge Fahrer“

Auch wenn die Unfallbeteiligung von Personen der Gruppe „junge Fahrer“ nicht überdurchschnittlich hoch war, so sind es die Folgen, die aus Verkehrsunfällen mit „jungen Fahrern“ resultierten, umso mehr. Elf von 46 tödlichen Unfällen wurden durch Fahrzeugführer zwischen 17 und 24 Jahren verursacht, 391 Menschen wurden schwer und 105 weitere leicht verletzt.

Risikogruppe „Generation 65plus“

Auch wenn Senioren im Alter von 65 Jahren oder älter nur in 12 Prozent der Fälle an einem Verkehrsunfall beteiligt waren, so verursachten sie dennoch etwa ein Drittel aller tödlichen Verkehrsunfälle. Hier wurden 16 Menschen tödlich, 94 Verkehrsteilnehmer schwer, 215 weitere leicht verletzt. Häufig geschahen diese Unfälle infolge von Vorfahrtsfehlern und Fehlern beim Überholen.

Unfälle mit Beteiligung von Kindern

Im Jahr 2012 waren 90 Kinder bis 13 Jahre an Verkehrsunfällen mit Personenschaden beteiligt. Gottlob sind hier keine Todesofer zu beklagen gewesen, allerdings wurden 81 Kinder verletzt, von ihnen wiederum 27 Kinder schwer.

Maßnahmen der Polizei zur Verhinderung von Verkehrsunfällen

Die Polizei appelliert an die Vernunft der im Straßenverkehr Beteiligten. Nur mit vorausschauender und defensiver Fahrweise können Unfälle so weit wie möglich verhindert werden. Dabei sind die Einhaltung der Straßenverkehrsregeln, insbesondere der erlaubten Höchstgeschwindigkeit und geltenden Vorfahrtsregelungen, selbstverständlich. 

Da die Polizei jedoch aus Erfahrung heraus weiß, dass dieser Appell in manchen Ohren ungehört verhallt, wird sie auch in diesem Jahr Verkehrsteilnehmer durch Kontrollen an ihre Pflichten im Straßenverkehr erinnern. Dazu zählen Kontrollen vor Schulen und Kindergärten, Kontrollen der Fahrtauglichkeit von Fahrzeugführern in Hinblick auf Alkoholgenuss oder Drogenkonsum, Geschwindigkeits- und Abstandskontrollen im fließenden Verkehr und auch Kontrollen der technischen Einrichtungen und der Beleuchtung.

Diese Maßnahmen sollen den Betroffenen ihr möglicherweise ordnungswidriges oder gar strafbares Verhalten aufzeigen, um sie zu einem Umdenken zu bewegen. Denn nur gemeinsam, mit Vernunft und Rücksicht lassen sich folgenschwere Verkehrsunfälle verhindern.  

Quelle: PD Görlitz

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