Die Wahrheit ¬ ab 26. Oktober auf der Kleinen Bühne Plauen
Wie aus einer scheinbar banalen Grundkonstellation ein Wirrwarr aus Lügen und Halbwahrheiten wird, ist ab dem 26. Oktober um 20.00 Uhr auf der Kleinen Bühne des Vogtlandtheaters zu erleben, wenn die Komödie Die Wahrheit Premiere feiert. Regie führt Peter Kube, bekannt als Mitglied des Dresdner Zwingertrios und Regisseur der erfolgreich gespielten Komödie im Dunkeln.
Mit seinem Stück Die Wahrheit (La Verité), dem er den Untertitel Von den Vorteilen, sie zu verschweigen und den Nachteilen, sie zu sagen gegeben hat, ist es dem französischen Dramatiker Florian Zeller gelungen, mehr als die bloße Abbildung alltäglicher oder weniger alltäglicher Beziehungsprobleme auf die Bühne zu bringen. Im Bühnenbild von Jens Büttner präsentiert sich ein Kammerspiel, in dem vier Personen auf dem schmalen Grad zwischen Betrug und Selbstbetrug wandeln.
Michel schläft mit Alice. In immer gleich aussehenden Hotelzimmern treffen sich die beiden zwischen zwei Terminen. Alice möchte mehr. Sie möchte wegfahren, rauskommen, eine ganze Nacht mit Michel verbringen. Doch Michel hat Bedenken. Schließlich ist Alice die Frau seines besten Freundes Paul und der hat sowieso gerade mit seiner Arbeitslosigkeit zu kämpfen. Außerdem könnte auch seine eigene Frau Laurence Verdacht schöpfen. Doch Alice lässt nicht locker und setzt ihm die Pistole auf die Brust: Entweder ein Wochenende oder die Affäre ist beendet! In Anbetracht dieser Tatsache findet sich in Michels Terminkalender doch noch eine unerwartete Lücke. Auf dem gemeinsamen Ausflug bringt Alice jedoch Moral aufs Tapet: Sie möchte Paul die Wahrheit über sich und Michel sagen. Michel ist erschüttert über so viel Egoismus! Er will seinen Freund Paul doch vor der Verletzung schützen. Aber Alice macht ernst und die Aussprache mit Paul fördert Ungeahntes ans Licht. Am Schluss weiß keiner mehr, wer eigentlich wen betrügt – und ob es wirklich so ratsam ist, mit der Wahrheit schlafende Hunde zu wecken.
Es spielen Julia Rani, Johanna Steinhauser, Daniel Koch und David Moorbach.
Quelle: Theater Plauen-Zwickau
Es ist vor allem Michels Entwicklung, die man durch die sieben Szenen hindurch erlebt. Daniel Koch brilliert in dieser Rolle, die ihm wie auf den Leib geschrieben ist: anfangs noch ganz der coole Macho, nur mit einem Handtuch um die Hüften, dunkle Behaarung ziert seinen nackten Oberkörper, entwickelt er sich zum Schluss zum gedemütigte Jammerlappen. Herrlich! Sein bester Kumpel Paul, den David Moorbach als irgendwie etwas schwul wirkenden Softie spielt, und die beiden Damen haben ihn auf der Suche nach der Wahrheit nach Strich und Faden belogen. So wie er sich selbst.
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