400 Jahre Bürgeler Keramik im Erzgebirgsmuseum Attraktive Ausstellung öffnet am 1. August ihre Pforten
Vom 2. bis zum 4. August 2013 präsentieren sich 80 Töpfer aus zahlreichen europäischen Staaten in Annaberg-Buchholz zum 5. Europäischen Töpferfest.
Im historischen Töpferviertel, in unmittelbarer Nachbarschaft der berühmten Annenkirche, gibt es drei Tage lang ein breit gefächertes Programm, das von lebendiger Töpferkunst über hochkarätige Ausstellungen bis zu vielfältigen Musikdarbietungen reicht.
Der passende Auftakt dafür wird am 1. August im Erzgebirgsmuseum mit der Ausstellung „400 Jahre Bürgeler Keramik“ gegeben. Sie zeigt ein traditionsreiches Handwerk, das über Jahrhunderte hinweg in zahlreichen Städten und Regionen beheimatet war. Der Name „Bürgeler Keramik“ ist von einer Stadt in Thüringen abgeleitet, die seit vier Jahrhunderten vom Töpferhandwerk geprägt ist. Als „Töpferstadt“ wurde in ihr Kulturgeschichte geschrieben. Noch heute ist die Tradition lebendig. Zahlreiche Objekte, die z. B. im Keramikmuseum Bürgel ausgestellt sind, zeugen von Fantasie und kunstfertigen Händen. Neben dem beliebten Blau-Weiß-Dekor sind zahlreiche Techniken und Zierarten für den Herstellungsort verbürgt.
Den Höhepunkt als „Stadt der Töpferware, Keramik, Majolika und Tonwaren aller Art“ erreichte Bürgel im ausgehenden 19. Jahrhundert. In einer Epoche, die vom Aussterben alter Handwerkskunst geprägt war, arbeiteten viele Werkstätten sehr produktiv. Ausgewählte Werkstattbiografien zeigen ein breites Schaffensspektrum und ein ausgeklügeltes Vertriebssystem.
Qualität und eine funktionierende Distribution waren dabei ausschlaggebend für den Siegeszug der Gefäße aus Bürgel rund um die Welt. Noch heute erfreut sich diese Keramik großer Beliebtheit bei Nutzern und Sammlern.
Ausdrucksstarke Exponate aus Bürgeler Beständen werden anlässlich des Europäischen Töpferfestes im Erzgebirgsmuseum in Annaberg-Buchholz präsentiert. Die nützlichen, praktischen und ästhetischen Keramiken sind Kulturträger und Geschichtenerzähler zugleich. Sie künden von Sachverstand, Schönheitssinn und handwerklichem Können ihrer Schöpfer und verraten Einzelheiten über den Bedarf und die Lebensumstände ihrer Benutzer. Neben
Gebrauchs- und Ziergeschirr sind Gefäße für Landwirtschaft, Handwerk und Haushalt zu sehen. Deutlich wird, dass der Alltag in der Zeit vor der Industrialisierung von vielfältiger Töpferware dominiert wurde. Vasen, Tiegel, Pfannen und Töpfe lassen auch das Kunstverständnis jener Zeit erkennen. Immer lebten Töpfer von der Arbeit ihrer Hände und schufen zerbrechliche Waren. Ein Sinnspruch lautet: „Aus Erd und Thon bin ich gemacht – wer mich zerbricht, der Töpfer lacht.“
Die Ausstellung „400 Jahre Bürgeler Keramik“ ist vom 2. August bis zum 3.
November 2013 geöffnet.
Quelle: Große Kreisstadt Annaberg-Buchholz
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