Polizeidirektion Leipzig
Vorsicht vor dem Enkeltrick
Fall 1
Ort: Leipzig, Sellerhausen
Zeit: 10.07.2013, 13:00 Uhr – 13:10 Uhr
In der letzten Zeit gibt es wieder Beispiele des sogenannten Enkeltricks.
So wurde im ersten Fall, gestern gegen 13:00 Uhr, ein Mann (74) von einer unbekannten Frau über seine Festnetznummer angerufen und gab sich als eine Bekannte aus. Innerhalb des Telefonats berichtete die Unbekannte über einen anstehenden Immobilieneinkauf. Dafür benötige sie noch Bargeld in Höhe von 3.800 Euro für den Notar, damit keine Zinsen entstehen. Als der 74-Jährige merkte, dass es sich nicht um eine bekannte Person handelt, schaltete er den Anrufbeantworter ein, um das Gespräch aufzuzeichnen. Das Opfer gab abschließend bekannt, kein Bargeld übergeben zu können.
Fall 2
Ort: Leipzig, Schönau
Zeit: 10.07.2013; 11:25 Uhr
Eine unbekannte Frau gab sich in einem Telefonat als nähere Verwandte (Nichte) des älteren Mannes (82) aus. Sie sei in Halle „eingeflogen“ und wäre bei einem Notar. Sie braucht für die Finanzierung einer Eigentumswohnung, nicht für sich, sondern für eine andere Person, ca. 23.000 Euro. Sie würde in einer Stunde da sein. Ihr wurde gesagt, es wär nur eine geringere Bargeldsumme im Haus. Das Opfer rief die richtige Nichte an und ihm wurde bestätigt, dass die richtige Nichte nicht angerufen hatte. Eine Bargeldübergabe erfolgte nicht.
Wie funktioniert der Enkeltrick:
Der sogenannte Enkeltrick ist eine besonders dreiste Art des Trickbetruges. Die Täter nutzen die Ängste und Unsicherheiten sowie die Gutmütigkeit von Senioren schamlos aus. Diese werden dadurch meist um hohe Geldbeträge gebracht.
Mit Worten wie „Rate mal, wer hier spricht“ oder ähnlichen Formulierungen geben die Täter sich als Enkel, Verwandte oder Bekannte aus. In dem Gespräch versuchen sie, geschickt Namen und Lebensumstände des vermeintlichen Verwandten zu entlocken.
Sie bitten dann kurzfristig um Geld. Dabei wird eine Notsituation (Unfall, Krankheit) oder finanzielle Probleme (Autokauf, Computerkauf) angegeben. Die Täter gehen dabei sehr raffiniert vor, um dem Opfer zu entlocken, wie viel Geld es aufbringen kann. Die Situation wird immer als dringlich beschrieben. Oft werden die Senioren mit mehreren Anrufen unter Druck gesetzt. Wenn die Bereitschaft da ist, Geld zu übergeben, wird ein Bote angekündigt, da der Anrufer selbst nicht kommen kann. Dazu wird durch die dreisten Betrüger eine neue Geschichte (Krankheit, nicht in der Nähe zu sein, usw.) erfunden. Meist gibt es noch ein Kennwort, um den/die Senior/in in Sicherheit zu wiegen, dass der Empfänger des Geldes auch der Richtige ist. Immer wird Zeitdruck aufgebaut, um zu verhindern, dass das Opfer die erfundenen Geschichten überprüft.
Will das Opfer kein Geld geben, gibt es noch eine andere Variante. Das Opfer erhält einen Anruf von einem angeblichen Polizisten oder einer anderen „Amtsperson“. Der angebliche Polizist überredet das Opfer zum Schein auf den Betrug einzugehen, um so den Betrüger zu stellen. Er will dann mit dem Opfer Geld abheben und tatsächlich meldet sich der Betrüger noch einmal beim Opfer und geht in die angebliche Falle.
So ist das Geld auch verloren.
Tipps der Polizei:
- Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie nicht kennen.
- Erfragen Sie beim Anrufer Dinge, die nur der richtige Verwandte kennen kann.
- Geben Sie keine Details aus der Familie oder ihrer finanziellen Situation bekannt.
- Lassen Sie sich nicht drängen. Vereinbaren Sie frühestens am kommenden Tag einen Termin. Überprüfen Sie die Angaben und fragen Sie andere Familienangehörige bei finanziellen Forderungen.
- Lassen Sie sich die Telefonnummer geben. Rufen Sie die jeweilige Person unter der alten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen.
- Übergeben Sie niemals Geld an Unbekannte.
Informieren Sie sofort die Polizei (Notruf:110), wenn Ihnen ein Telefongespräch verdächtig vorkommt. (MH)
Fahrzeugdieb gestellt
Ort: 04209 Leipzig, Ringstraße
Zeit: 11.07.2013; 01:15 Uhr
Während einer Streifenfahrt stellten Polizisten einen roten Rover mit einem amtlichen Kennzeichen aus dem Burgenlandkreis fest, der durch einen 32-Jährigen gefahren wurde. Das Fahrzeug entwendeten unbekannte Diebe am 07.07.2013 in Weißenfels. Wie der 32-Jährige und seine 23-jährige Beifahrerin an das Fahrzeug gelangten, dazu machten sie keine Angaben. Bei der Kontrolle der beiden stellten die Polizisten fest, dass der 32-Jährige, der laut eines Drug Wipe Tests unter Einfluss von synthetischen Rauschmitteln stand, ohne Fahrerlaubnis den Rover führte. Jetzt wird gegen die beiden wegen Diebstahl eines Pkw, wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz und wegen Fahren ohne Fahrerlaubnis ermittelt. Das Fahrzeug selbst wurde aus Gründen kriminaltechnischer Untersuchungen und zur Eigentumssicherung sicher gestellt. (MB)
Landkreis Leipzig
Jugendlicher Leichtsinn und Alkohol …
Ort: Markkleeberg, Friedrich-Ebert-Straße/Rathausstraße
Zeit: 11.07.2013, 01:30 Uhr
… die Mischung dürfte vermutlich die Ursache für das Handeln der beiden 19-Jährigen gewesen sein. In den frühen Morgenstunden legten die jungen Männer mehrere Warnbaken aus Plaste und zwei Verkehrsschilder auf die Schienen der Straßenbahn sowie der Fahrbahn ab. Zu ihrem Glück waren zu der Zeit wenig Verkehrsteilnehmer bzw. keine Straßenbahnen der Linie 9 unterwegs. Auch wenn keiner zu Schaden kam, müssen sich die beiden jetzt wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr verantworten. (RH)
Landkreis Nordsachsen
Holzschuppen angezündet
Ort: 04519 Rackwitz, Bahnhofstraße/Friedensstraße
Zeit: 10.07.2013; 22:18 Uhr – 23:15 Uhr
Unbekannte zündeten gestern Abend in der Bahnhofstraße zwei leerstehende Holzschuppen auf einem brachliegenden Gelände und in der Rackwitzer Friedensstraße, in einer leerstehenden Gartensparte einen Bauwagen an der zu einer Gartenlaube umfunktioniert worden war. Die Flammen griffen vom Bauwagen auf die in der Nähe stehenden Bäume und einen Schuppen über. Insgesamt entstand ein Schaden von 2.000 Euro. (MB)
Quelle: PD Leipzig
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