Dienstag, 11. September 2012

Die Tragödie des Macbeth - ab 21. September im Zwickauer Gewandhaus



Selten gespielt, aber dennoch eines der bekanntesten Stücke Shakespeare ist Die Tragödie des Macbeth. Ab dem 21. September um 19.30 Uhr steht sie in der Inszenierung von Generalintendant Roland May und in der Übersetzung von Thomas Brasch auf dem Spielplan des Theaters Plauen-Zwickau. 
Am 16. September um 11.00 Uhr findet im Puppentheater dazu die Einführungsmatinee statt. Roland May und sein Team informieren über Hintergründe und die Probenarbeit. Zu erleben gibt es außerdem szenische Ausschnitte und Kostproben der extra für die Produktion komponierten Musik.
Die 1611 uraufgeführte Tragödie ist inspiriert vom historisch bezeugten König MacBeth, der 1040 bis 1057 in Schottland regierte. Die Weissagung künftiger Macht lässt den schottischen Feldherren Macbeth nicht mehr los. Ehrgeiz und Allmachtsfantasien vergiften seine Gedanken. Lady Macbeth, die für die Karriere ihres Mannes zu allem bereit ist, beschwichtigt seine Gewissensbisse und König Duncans Ermordung ist schneller vollzogen als gedacht. Macbeth wird neuer König von Schottland. Doch damit ist noch lange nicht alles vorbei. Die Vertuschung des Initialmordes und neuerliche Prophezeiungen fordern weitere Bluttaten und Macbeth gerät in eine Spirale der Gewalt, die unweigerlich zur Katastrophe führt.
Machtgier verführt Shakespeares Protagonisten zum Mord. Für die Alleinherrschaft hintergeht er selbst seine Verbündeten und wird zum Getriebenen der eigenen Wahnbilder und Ängste. Jede Schandtat fordert die nächste und treibt Macbeth in den Blutrausch des vereinsamten Tyrannen.
Für das Bühnenbild ist Oliver Kostecka verantwortlich, die Kostüme entwarf Gretl Kautzsch, die Musik schrieb Thomas Esser. Die Rolle des Macbeth spielt Johannes Lang.

Quelle: Theater Plauen-Zwickau

1 Kommentar:

  1. Ich kann Ihrer Kritik voll und ganz zustimmen, Roland May gelingt, was im Regietheater des 21. Jahrhunderts ehr die Ausnahme ist: nämlich der Spagat zwischen Werktreue einerseits und moderner Inszenierung andererseits. Ein wesentlicher Baustein dafür ist, dass alle Figuren perfekt besetzt sind. Insbesondere für den Titelhelden Macbeth ist Johannes Lang nicht nur schauspielerisch sondern auch physisch erste Wahl, da er schon alleine mir seiner kräftigen Statur eine gewisse Dominanz ausdrückt. Selbst wenn er streckenweise mit freiem Oberkörper agiert, versprüht er dank seiner starken Körperbehaarung pure Maskulinität (es musste übrigens kein Maskenbildner nachhelfen, die Brust- und Rückenhaare sind alle echt). Besonderen Respekt verdient der Hauptdarsteller dafür, dass er bei der letzten Prophezeiung sogar im Adamskostüm auftritt, denn auch für einen professionellen Schauspieler ist es sicherlich alles andere als einfach, im Scheinwerferlicht splitterfasernackt vor ein paar Hundert Zuschauern zu stehen. Mit dem Macbeth hat das Theater Plauen-Zwickau endlich wieder eine Inszenierung, die dem Danton vor zwei Jahren problemlos das Wasser reichen kann.

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