Das Onlinereisebüro
ab-in-den-urlaub.de und das Institut TNS Emnid befragten
bevölkerungsrepräsentativ 1.000 Personen nach ihrer Badekleidung 2012
Die sommerlichen Temperaturen der vergangenen Tage machen Lust auf die kommende
Badesaison. Doch was tragen die Deutschen, wenn es sie ans Wasser zieht? Zum
dritten Mal wollte es das Online-Reiseportal ab-in-den-urlaub.de (5,36
Mio. Nutzer im Monat) genau wissen und führte eine bevölkerungsrepräsentative
Umfrage durch (technischer Dienstleister: TNS Emnid; 1.007 Befragte).
Frauen
"stoffreich" an den Stränden und in den Bädern
Wichtigstes Ergebnis: Wie schon im Vorjahr, so auch 2012 - wer viel
"nackte Haut" am See oder im Freibad sehen will, wird eher
enttäuscht. Denn: Stoff ist in – sowohl bei ihr als auch bei ihm. So wollen
fast die Hälfte der Frauen (44 Prozent) nur noch in Badeanzügen in Freibädern
und an Stränden auflaufen. Für einige besonders enttäuschend: Ausgerechnet die
jüngeren Frauen zwischen 14 und 39 Jahren tendieren immer öfter zum Badeanzug.
Waren es 2011 noch 23 Prozent, kletterte dieser Wert in diesem Jahr auf 26
Prozent. Auffällig: Seit 2010 nahm der Anteil der Badeanzug-Trägerinnen unter
den jungen Frauen sogar um 14 Prozent zu.
Besonders "stoffreich" sind die ostdeutschen Frauen unterwegs.
Zwischen Rügen und der Talsperre Cranzahl im Erzgebirge bevorzugen im Jahr 2012
56 Prozent der Frauen ab 14 Jahren Badeanzüge. Noch 2011 waren es nur 46
Prozent!
Obwohl der Badeanzug Massentrend ist, findet auch der Bikini noch immer seine
Liebhaberinnen. 25 Prozent der deutschen Frauen starten mit den zwei kleinen
Stoffteilen, welche nach einem Südsee-Atoll benannt worden sind, in die
Sommersaison. Im vergangenen Jahr waren es immerhin noch 28 Prozent, die sich
freizügiger zeigten. Besonders markant ist der Rückgang im Bereich der Frauen
über 50 Jahre. Während 2010 noch 16 Prozent der Damen sich trauten einen Bikini
zu tragen (2011: 10 Prozent), sind es in diesem Jahr nur noch 7 Prozent.
Weiterhin beliebt: Tankinis. Dieses lange und ärmellose Oberteil mit
Bikini-Hose ist in diesem Sommer besonders bei Frauen zwischen 40 und 49 Jahren
beliebt (18 Prozent). Dies ist eine Steigerung von 10 Prozent gegenüber 2011.
Das Fünkchen Surfer-Style bringen Badeshorts mit Bikini-Top. 6 Prozent der
unter 40-Jährigen Frauen bevorzugen diese Art Bademode. Gegenüber 2011 hat sich
der Anteil zwar stabilisiert, im Vergleich zu 2010 nahm er jedoch um 5 Prozent
ab. Vorteil der längeren Hose: Unschöne Orangenhaut an Oberschenkeln und Po
wird verdeckt. Ähnlich figurkaschierend ist ein Badeanzug mit einem Hüfttuch
namens Pareo. 6 Prozent der deutschen Frauen tragen diese Kombination (2011: 3 Prozent).
Das Tuch, welches ursprünglich von den Cook Islands und Tahiti stammt, nutzen
auch 2 Prozent der Bikini-Trägerinnen (2011: 1 Prozent).
Knielange Badehosen bei
Männern noch immer angesagt
Spießig geht es auch bei den Männern zu. Sexy ist out, langes Beinkleid ist in.
Fast 60 Prozent der unter 40-Jährigen bevorzugen knielange Bade- oder
Surfer-Shorts. Nachteil: Es sind genau jene Hosen, die mit Wasser vollgesogen
nicht nur die Becken der Freibäder entleeren, sondern den Träger nach dem Baden
aussehen lassen wie einen nassen Sack. Dass Shorts die klassische enganliegende
Badehose bei den jungen Männern längst von den Stränden und aus den Bädern
vertrieben haben, zeigen auch die 22 Prozent der nicht-knielangen Ausführung
der Surfer-Shorts. Somit tummeln sich über 80 Prozent der jungen Männer eher
stoffreich zwischen Wasser und Badehandtuch. Ganz so, als hätten sie Angst,
irgendetwas von der Männlichkeit zu zeigen.
Der Rückzug der "stoffarmen Herren-Bade-Bekleidung" zeigt sich unter
anderem auch bei den engen Slip-Badehosen. Im vergangenen Jahr griffen noch 13
Prozent der Männer zu dem "bisschen Stoff". In diesem Jahr sind es
nur noch 8 Prozent. Besonders deutlich wird dieser Trend bei den
"Ü40"-Generationen. So waren 2011 noch 20 Prozent der 40 bis
49-Jährigen der Slip-Badehose "verpflichtet". In diesem Sommer wollen
sie nur noch 16 Prozent tragen. Bei den über 50-Jährigen ist der Trend noch
stärker. Statt 17 Prozent im vergangenen Jahr sind es 2012 nur noch 10 Prozent.
Somit bleibt den Strand- und Freibad-Besuchern wenigstens der Anblick übermäßig
vieler Bierbäuche über engen Badehosen erspart.
Obwohl das "kurze Beinkleid" bei den Herren in diesem Jahr nicht
sonderlich weit verbreitet ist, finden sich doch noch ein paar Abnehmer: Bei
einer kleinen Gruppe von Männern ab 40 Jahre stehen nach wie vor die engen
Boxer- und Slip-Badehosen relativ hoch im Kurs: 19 Prozent bevorzugen diesen
Style. Die sogenannten Jammer (Radlerhosen) verharren wie im vergangenen Jahr
bei insgesamt 2 Prozent.
Nackt ist out
Nur wenige Frauen und Männer in Deutschland können sich vorstellen nackt zu
baden. Bemerkenswert ist der Geschlechterunterschied: Auf zwei nackt badende
Männer kommt - statistisch betrachtet - nur eine nackt badende Frau. Immerhin 6
Prozent der Männer trauen sich unbekleidet ins kühle Nass. Bei den Damen sind
es nur 3 Prozent. Auffällig: die FKK-Kultur zwischen Ostsee und Thüringer Wald
scheint immer noch zu prägen. Elf Prozent der Ossi-Männer zeigen sich wie
"Gott sie schuf". Jenseits von Elbe und Werra sind es nur 5 Prozent
der Herren.
Trend: Je höher die
Bildung, desto weniger Stoff
Betrachtet man die vorherrschende Strand- und Freibad-Bekleidung und vergleicht
diese mit dem Bildungsgrad (Schulabschlüsse), so zeigt sich ein Trend: Je höher
die Bildung, desto weniger Stoff. Frauen mit Abitur oder Hochschulabschluss
greifen verstärkt zu Bikinis. Waren es 2011 "nur" 35 Prozent, sind es
in diesem Jahr 44 Prozent. Scheinbar haben die Damen nicht nur etwas im Kopf,
sondern können sich auch sonst sehen lassen. Wissen macht doch sexy! Bei Frauen
mit mittlerem Bildungsabschluss können sich nur 20 Prozent für einen Bikini
erwärmen (2011: 25 Prozent). Sie favorisieren mit 49 Prozent einen Badeanzug
(2011: 47 Prozent). Dass die Prüderie in diesem Bildungsbereich zunimmt,
belegen auch diese Kleidungsstile: Pareo mit Badeanzug 8 Prozent (2011: 4
Prozent) und zu den Badeshorts mit Bikini-Top 5 Prozent (2011: 2 Prozent).
Prüde geht es auch bei den Herren zu. Jedenfalls bei denen mit mittlerem
Bildungsgrad. Die "Nachfrage" nach kürzeren Beinkleidern
(Boxerbadehose oder Slip-Badehose) sank von 36 Prozent im vergangenen Jahr auf
aktuell 31 Prozent. Bei den Männern mit höherem Bildungsgrad ist ein
anhaltender Zuspruch sichtbar. In diesem Jahr wollen sich 21 Prozent mit Boxer-
oder Slip-Badehose am Strand zeigen. 2011 konnten sich nur 18 Prozent dazu
durchringen.
Noch auffälliger sind die Unterschiede beim Nacktbaden. Komplett hüllenlos
stürzen sich 11 Prozent der Männer mit höherem Bildungsgrad ins Wasser. Bei dem
"starken Geschlecht" mit niedrigeren Schulabschlüssen sind es nur 4
Prozent.
Quelle: ab-in-den-urlaub.de
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