Am Sonntag 06. Mai 2012 findet im Deutschen
Landwirtschaftsmuseum Schloss Blankenhain um 14.00 Uhr eine Sonderführung zum
Themenfeld der Vertreibung und der Neubauernbewegung statt.
Mit dem Vorrücken der Roten Armee im Osten begann ab dem
Kriegsjahr 1944 der Exodus der Deutschen aus den Gebieten des
ehemaligen Ostdeutschlands. Ob aus dem Baltikum, Ostpreußens oder Schlesiens,
ein Treck von Flüchtlingen machte sich auf Richtung Westen. Nach Kriegsende 1945 wurden in den von den Siegermächten besetzten
Gebieten östlich von Oder und Neiße sowie in den deutschen Siedlungsgebieten
Südost- und Mittelosteuropas die Menschen planmäßig vertrieben und
ausgesiedelt.
Diese Trecks von Menschen auf der Flucht prägten das
Nachkriegsdeutschland nachhaltig. Menschen ohne Heimat mussten in ihnen fremden
Regionen wieder angesiedelt und integriert werden, was noch bis weit in die
1960er Jahre hinein dauerte.
In den nach 1949 gegründeten beiden deutschen Staaten
wurden diese Ereignisse aus ideologisch-politischen Motiven ganz
unterschiedlich gesehen und bewertet. In der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ)
begann sehr bald die Umgestaltung des Lebens nach den Lehren des Sozialismus.
Mit der Bodenreform und der entschädigungslosen
Enteignung von Großgrundbesitzern sollten Neubauern das Land bebauen. Viele der
aus dem Osten Geflohenen nutzen diese Chance auf neues Eigentum in einer neuen
Heimat.
Im Rahmen dieser Sonderführung werden die geschilderten
historischen Abläufe in den Ausstellungen
des Museums den Besuchern erläutert. Diese Sonderführung kann zum
normalen Museumseintrittspreis besucht werden.
Das Blankenhainer Museum ist täglich von 9.00 bis 18.00
Uhr geöffnet.
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