Seiten

Mittwoch, 4. Juli 2012

Polizeieinsatz zur Bekämpfung der Kfz-Kriminalität in Dresden




Kfz-Kriminalität in Dresden

Im ersten Halbjahr 2012 wurden in Dresden 497 Kraftfahrzeuge (ohne motorisierte Zweiräder) gestohlen, in weiteren 153 Fällen versuchten sie es. Damit stiegen die Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 68 Prozent an. 

Die Liste der gestohlenen Fabrikate führt der Skoda Octavia an, gefolgt vom Skoda Fabia und dem VW Golf IV. 

Die Straftaten verteilen sich im gesamten Stadtgebiet. Eine Häufung gibt es am ehesten entlang der Ausfallstraßen (inkl. Nebenstraßen) in Richtung der Bundesautobahnen.

Kriminaloberrat Maik Mainda, amtierender Leiter der Dresdner Kriminalpolizei: „Die Diebe stehlen die Fahrzeuge hauptsächlich zwischen 22.00 und 05.00 Uhr. Wir wissen, dass die Täter auch den morgendlichen Berufsverkehrs nutzen.“  

Seit flächendeckender Einführung der elektronischen Wegfahrsperre hat die Polizei überwiegend Tatverdächtige mit polnischer, tschechischer, litauischer, ukrainischer und rumänischer Staatsangehörigkeit festgestellt. Die Täter nutzen für ihre Einreise eigene oder geliehene Fahrzeuge, zumeist mit tschechischen und polnischen Kennzeichen.

Maik Mainda: „Der Kraftfahrzeugdiebstahl wird überwiegend durch organisierte Banden begangen. Dabei handeln die Täter arbeitsteilig. Die Diebe dringen in das Fahrzeug ein und starten es mit speziellem technischen Equipment. Kuriere fahren die gestohlenen Fahrzeuge schließlich ins Ausland. Diese Fahrer sind oftmals drogenabhängig und in Deutschland polizeilich noch nicht in Erscheinung getreten. Zu den Hintermännern haben sie im Regelfall keinen Kontakt.“

Typische Begehungsweisen von Autodieben sind das Aufbrechen des Fahrertürschlosses, das Außerbetriebsetzen der Funkfernbedienung beim Verschließen des Fahrzeuges durch den Einsatz sogenannter Minijammer, dem Brechen des Zündschlosses und dem Überwinden der elektronischen Wegfahrsperre an der Steckeinheit für das Diagnosegerät.

Polizeieinsatz

Maik Mainda: „Wir werden über mehrere Tage um die 150 Polizisten zusätzlich auf die Straße bringen. Deren Aufgaben beziehen sich ausschließlich auf die Bekämpfung der Kfz-Kriminalität.“

In den Polizeieinsatz sind auch Fahnder der benachbarten Polizeidirektionen Oberes Elbtal-Osterzgebirge, Oberlausitz-Niederschlesien und der Bundespolizei sowie die Kollegen der sächsischen Bereitschaftspolizei eingebunden. Diese werden insbesondere die möglichen Ausfuhrwege über die Bundesautobahnen im Blick behalten. 

Bei den Vorbereitungen arbeitete die Dresdner Polizei auch mit der Bundespolizei sowie den gemeinsamen Grenzzentren von Polizei und Zoll zusammen. Es werden auch tschechische Beamte an den Kontrollstellen mit vor Ort sein.

Maik Mainda: „Der neue Ansatz liegt in der Verknüpfung einzelner Bausteine, die alle dem selben Ziel dienen. So ergänzen zivile Fahnder auf der Autobahn offene Kontrollen des fließenden Verkehrs in der Stadt. Offene Präsenzstreifen verdrängen Diebe, während gleichzeitig verdeckte Observationen Täter auf frischer Tat überführen sollen.“

Prävention als Baustein des Einsatzes

Aber auch die Fahrzeugeigentümer sind Zielgruppe des Einsatzes. So werden uniformierte Streifen Fahrzeughalter direkt ansprechen, die in ihrem Fahrzeug erkennbare Wertgegenstände zurückgelassen haben. Eigentümer, mit denen vor Ort kein persönlicher Kontakt möglich ist, erhalten im Nachgang Post von der Polizei. In einem freundlichen Brief werden ihnen mögliche Folgen ihrer Sorglosigkeit vor Augen geführt. 

Zusätzlich wird die Polizeiliche Beratungsstelle 

an mehreren Tagen im Einsatz sein. Die Beamten zeigen Möglichkeiten auf, wie man sein Fahrzeug zusätzlich sichern kann und damit Risiken, Opfer eines Diebstahls zu werden, verringert. 

Quelle: PD Dresden


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen