BAB 4, Fahrtrichtung Dresden
- Görlitz, etwa 800 Meter vor der Anschlussstelle Nieder Seifersdorf
18.05.2013, 16:32 Uhr
Am Samstagnachmittag hat sich auf der BAB 4 bei Nieder
Seifersdorf ein folgenschwerer Verkehrsunfall ereignet, bei dem ein 68-Jähriger
getötet und sieben weitere Personen verletzt wurden, fünf davon schwer. Ein Lkw
war beinah ungebremst auf ein Stauende aufgefahren. Drei Autos und zwei Lkw waren
in der Kollision beteiligt. Die Autobahn war beidseitig für Stunden gesperrt.
Der Rückstau hatte sich in Folge der Sperrung des
Tunnels Königshainer Berge gebildet. An der Anschlussstelle Nieder Seifersdorf
wurde der Reiseverkehr in Richtung Görlitz von der Autobahn abgeleitet.
Aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens zum Pfingstwochenende stauten sich die
Fahrzeuge noch auf die Autobahn zurück.
Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen war der
beladene Autotransport-Lkw (Fahrer m/43/leicht verletzt) etwa 800 Meter vor der
Anschlussstelle Neider Seifersdorf nahezu ungebremst auf die stehenden
Fahrzeuge aufgefahren. Hier traf er als erstes auf einen Audi A 6 Avant. Durch
die Wucht des Aufpralls wurde das Auto in die linke Fahrspur geworfen,
schleuderte umher und prallte in die linke Leitplanke. In dem Audi befand sich
eine fünfköpfige Familie. Während der 38-jährige Fahrer wie durch ein Wunder
unverletzt blieb, wurden die 35-jährige Beifahrerin und ihre drei Kinder auf
der Rückbank (m/11, m/9, w/3) schwerverletzt. An dem Auto entstand
Totalschaden.
Der unfallverursachende Lkw prallte in der weiteren
Folge auf einen VW Golf. Er schob dieses Auto nahezu vollständig unter einen
voraus stehenden Sattelauflieger. In dem völlig zerstörten Fahrzeug saßen zwei
Personen. Der 68-jährige Fahrer konnte nur noch tot aus dem Golf geborgen
werden. Seine 66-jährige Beifahrerin wurde mit schwersten Verletzungen aus dem
Unfallwrack befreit.
Durch die Wucht des Aufpralls wurde der Sattelzug
(Fahrer m/58/unverletzt) schlussendlich auf das Heck eines davor stehenden VW
Passats gedrückt. Dessen 58-jährige Fahrerin verletzte sich leicht, der
56-jährige Beifahrer blieb unverletzt.
Die schwerverletzte 3-Jährige in Begleitung ihres
Vaters und die lebensbedrohlich verletzte 66-Jährige wurden mit zwei
Rettungshubschraubern in Kliniken geflogen, die übrigen fünf schwerverletzten
Personen wurden per Rettungswagen in die Krankenhäuser transportiert.
Mehr als 80 Rettungskräfte, Notärzte, Feuerwehrleute,
Helfer des THWs und Polizeibeamte waren in Maßnahmen am Unfallort eingebunden.
Allein die Berufsfeuerwehr Bautzen und die Freiwilligen Feuerwehren aus Nieder
Seifersdorf, Buchholz-Tetta und Weißenberg waren mit 43 Kameraden im Einsatz.
Das Technische Hilfswerk unterstützte mit 14 Helfern der Ortsgruppen Görlitz
und Bautzen die Absicherungsmaßnahmen. Zwei Rettungs- und ein
Polizeihubschrauber kamen zum Einsatz.
Im Zuge der Unfallaufnahme und Bergung der Fahrzeuge
kam es zu weiteren Verkehrsbehinderungen. Da die Südröhre des Tunnels Königshainer
Berge infolge des Brandes am Vormittag nachwievor gesperrt ist, wurden die
Reisenden in Richtung Görlitz an der Anschlussstelle Weißenberg von der
Autobahn abgeleitet. Über Reißaus und Niesky wurden sie nach Kodersdorf zur
dortigen Autobahnauffahrt umgeleitet. Reisende in Richtung Dresden wurden an
der Anschlussstelle Kodersdorf abgeleitet. Sie wurden nördlich der BAB 4 bis
zur Anschlussstelle Bautzen-Ost geführt. Aufgrund des erheblichen
Verkehrsaufkommens kam es auch auf den Umleitungsstrecken, besonders auf der B
115 bei Niesky, zu Behinderungen.
Die Autobahn blieb in Fahrtrichtung Görlitz bis in den
späten Abend hinein gesperrt. Unfallgutachter und Spezialisten des
Verkehrsunfalldienstes der Polizei haben die Ermittlungen am Unfallort
übernommen. Der Reiseverkehr in Richtung Dresden konnte ab 20:15 Uhr wieder
ungehindert die Autobahn befahren, auch die Nordröhre des Tunnels war da wieder
passierbar.
Der in Summe entstandene Schaden wurde noch nicht
umfassend beziffert, wird aber weit in die Zehntausende gehen.
Der Verkehrsunfalldienst
der Polizeidirektion hat die Ermittlungen zur Unfallursache übernommen. Zeugen,
die Hinweise zum Unfall selbst oder zur Fahrweise des unfallverursachenden
Autotransport-Lkws geben können, werden gebeten, sich an das
Autobahnpolizeirevier Bautzen (Tel.: 03591 367-0) oder jede andere
Polizeidienststelle zu wenden. (tk)
Quelle: PD Görlitz
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