Görlitz,
Am Bahnhof Weinhübel und Joliot-Curie-Straße sowie Bautzen, OT Stiebitz,
Neukircher Straße
13.05.2013
und 14.05.2013
Im
Bereich der Polizeidirektion Görlitz sind wieder sogenannte „Teerkolonnen“
unterwegs. Am Montag und Dienstag sind der Polizei insgesamt drei Sachverhalte
in Görlitz und Bautzen bekannt geworden, die mit diesem „Phänomen“ in
Zusammenhang stehen könnten.
Am
Montagmittag war ein 49-jähriger Engländer auf dem Gelände des ehemaligen
Kühlhauses in Weinhübel vorstellig geworden und hatte dort versucht, den
Objektmietern Asphaltarbeiten anzubieten. Diese durchschauten die „Masche“
sofort, versperrten dem Briten und seinem Fahrzeug, einem Nissan Pickup, den
Weg und riefen die Polizei. Die Beamten leiteten Ermittlungen wegen des
Verdachts des versuchten Betrugs ein.
Am
Dienstagmorgen stellte eine Streife der Bundespolizei dann einen britischen Opel
Vectra in der Görlitzer Joliot-Curie-Straße fest und kontrollierte ihn. Dabei
stellte sich heraus, dass der 29-jährige Fahrer unter Einfluss von Drogen am
Steuer saß. Ein Test reagierte positiv auf Cannabis. Ebenso fanden die Beamten
geringe Mengen davon im Pkw. Gegen den Mann wird daher nun ermittelt. Der Gesamteindruck
des Wagens samt der insgesamt fünf Insassen ließ den Verdacht zu, dass es sich
dabei um Arbeiter einer sogenannten „Teerkolonne“ handelte.
Dienstagmittag
meldete sich eine Frau aus Stiebitz im Polizeirevier Bautzen, dass soeben
Personen mit einem Pkw Opel auf ihrem Grundstück erschienen waren und angeboten
hatten, die Einfahrt zu asphaltieren. Auch hier kamen die Betrüger nicht zum
Zug, da die Dame geistesgegenwärtig dieses Angebot ausschlug.
Die
Polizei warnt inständig davor, derartige Asphaltierungsmaßnahmen in Anspruch zu
nehmen. Die Vorgehensweise der Täter ist dabei immer ähnlich: Sie nehmen
Kontakt zu Haus- und Grundstückseigentümern auf und geben unter einer Legende
an, Bitumen „übrig“ zu haben. Zu einem „günstigen“ Preis soll dieser dann veräußert
werden. Oftmals rücken die vermeintlichen Arbeiter auch mit Baufahrzeugen und
Baugeräten an. Die versprochenen Asphaltierungsarbeiten werden oft gegen
Vorkasse qualitativ minderwertig, unvollständig oder gar nicht ausgeführt.
Gängige Praxis dabei ist auch, dass die vermeintlichen Bauarbeiter
minderwertigen Bitumen auftragen, während der „Firmen-Chief“ den Hausbesitzer
ablenkt, so dass er die Arbeiten nicht beobachten kann. Nach Fertigstellung
wird dann ein wesentlich höherer Preis verlangt. Der „Asphalt“ überlebt später
kaum den ersten Regenguss.
Polizeibekannt
ist zudem, dass diese „Teerkolonnen“ in Wohnwagengruppen auf nahegelegenen
Campingplätzen hausen. Die Baumaschinen stehen dabei abseits an anderer Stelle,
so dass keine Beziehung zwischen Arbeitern und Maschinen hergestellt werden
soll.
Die
Polizei rät dringend davon ab, auf die Angebote der „Teerkolonnen“ einzugehen
und bittet um Mithilfe der Bevölkerung:
-
Wer kann Angaben
zu den genannten Wohnwagengruppen oder Abstellplätzen von Baumaschinen und
Fahrzeugen, insbesondere mit britischen Kennzeichen, machen?
-
Wem wurden
derartige Asphaltierungsarbeiten angeboten? Wem ist gegebenenfalls dadurch
Schaden entstanden?
-
Welche Firmen und
Händler haben in jüngster Zeit größere Mengen Sand oder Bitumen an englische
Bürger verkauft?
Hinweise
nehmen die Polizeireviere Bautzen (Tel.: 03591 356-0) und Görlitz (Tel.: 03581
650-524) sowie jede andere Polizeidienststelle entgegen. Bitte ziehen Sie beim
Erscheinen derartiger Anbieter auf Ihrem Grundstück auch die Polizei hinzu. (sh)
Quelle: PD Görlitz
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