Mittwoch, 17. April 2013

Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 2012 Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge






Eckpunkte der Kriminalitätsentwicklung


Polizeipräsident Dieter Kroll: „Wir reden schon seit Mitte der neunziger Jahre vom kriminalgeografischen Raum Europa. Unter den Bedingungen offener Grenzen tun wir uns aber schwer damit, das in der Lebenswirklichkeit anzuerkennen. Es sind nicht nur Wirtschaftskriminelle sondern eben auch Einbrecher, Autodiebe und Drogendealer, welche die aus ihrer Sicht günstigen Tatgelegenheiten ausnutzen. Auf diese Bedingungen muss sich letztlich auch jeder persönlich einstellen und seine Verantwortung zur Eigentumssicherung wahrnehmen.“

Im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge wurden 2012 insgesamt 14.817 Straftaten erfasst. Dies sind 575 Fälle mehr als im Vorjahr und entspricht einer Steigerung um 4,0 Prozent (siehe Abb. 1). Die Häufigkeitszahl, die angibt wie viele Straftaten rechnerisch auf 100.000 Einwohner entfallen, stieg 2012 somit auf 5.906 (2011: 5.645).



Insgesamt 9.799 Straftaten (2011: 9.583) konnten aufgeklärt werden (siehe Abb. 2). Die Gesamtaufklärungsquote sank leicht auf 66,1 Prozent 
(2011: 67,3 Prozent).


Die Zahl der Opfer von Straftaten sank auf 1.727 (2011: 1.772). Insgesamt 971 Opfer (56,2 Prozent) waren männlichen und 756 Opfer (43,8 Prozent) weiblichen Geschlechts. Der überwiegende Teil war bereits erwachsen (1.300). Von den 427 nichterwachsenen Opfern waren 163 Kinder, 154 Jugendliche und 110 Heranwachsende. 140 Opfer einer Straftat waren 60 Jahre oder älter.

Der durch Kriminalität entstandene finanzielle Schaden betrug rund 13,3 Millionen Euro (2011: 14,4 Millionen Euro).

Von den 7.043 ermittelten Tatverdächtigen (2011: 6.614) waren 76,6 Prozent männlichen und 23,4 Prozent weiblichen Geschlechts. Die Zahl der nichterwachsenen Tatverdächtigen stieg leicht an (siehe Abb. 3). Der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger lag bei 26,5 Prozent (2011: 18,1 Prozent). 


Herausragende Veränderungen zum Vorjahr

Zunahme der Diebstähle


Mit 33,2 Prozent machen Diebstahlsdelikte den Hauptteil an der Gesamtkriminalität im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge aus. In diesem Bereich ist ein leichter Anstieg auf 4.919 Fälle (2011: 4.898) zu verzeichnen. Die Aufklärungsquote sank auf 42,3 Prozent (2011: 46,1 Prozent). Die insgesamt 4.919 Fälle setzten sich zusammen aus 2.574 Diebstählen ohne erschwerende Umstände (2011: 2.506) und weiteren 2.345 besonders schweren Diebstählen (2011: 2.392). 


Polizeipräsident Dieter Kroll: „Wir müssen arbeitsorganisatorische Voraussetzungen schaffen, um auf plötzliche Schwerpunkte schnell reagieren zu können. Trotz Stellenabbauzwängen bleibt daher die Personalstärke der Kriminalpolizei unangetastet. Nur das sichert die Existenz der Kriminalaußenstelle in Pirna.“

Neben den Diebstählen aus Geschäften/Kiosken (1.063 Fälle) und den Ladendiebstählen (876 Fälle) stellen auch  Fahrraddiebstähle (2012: 435 Fälle; 2011: 429 Fälle) und  Diebstähle in/aus Büro/Lager/Werkstätten (2012: 326 Fälle; 2011: 265) Schwerpunkte im Bereich der Eigentumskriminalität im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge dar.



Die Zahl der Wohnungseinbrüche stieg auf 147 Fälle (2011: 84 Fälle).


Ein Anstieg ist auch bei Diebstählen im besonders schweren Fall in/aus Geschäften/Kiosken zu verzeichnen. Hier wurden 2012 insgesamt 181 Fälle erfasst (2011: 145 Fälle).

Vermögens- und Fälschungsdelikte

Die Vermögens- und Fälschungsdelikte bilden im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge mit 3.185 Fällen (2011: 3.366 Fälle) einen Schwerpunkt.

Kriminalität rund ums Kfz

Im Jahr 2012 wurden 145 Fahrzeuge gestohlen oder versucht zu stehlen (2011: 174).


Polizeipräsident Dieter Kroll: „Natürlich haben wir in den Landkreisen eine andere Tatgelegenheitsstruktur als in der Stadt. Aber schon weil die Autodiebe Sachsen oftmals über die Autobahn verlassen, wird der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge in der künftigen „Helios“-Konzeption eine wichtige Rolle spielen. Eine Nachhaltigkeit erreichen wir jedoch nur über Ermittlungen. Diese dürfen aber nicht an der Staatsgrenze enden, denn das Diebesgut und auch die Drahtzieher befinden sich in der Mehrheit im Ausland.“

Seit dem Jahr 2012 wurden die Diebstähle an Kfz mit den Diebstählen in/aus Kfz in der polizeilichen Kriminalstatistik zusammengefasst. Somit sind bei den Diebstählen an/aus Kfz 616 Fälle erfasst (2011: 573). Die Diebstähle von motorisierten Zweirädern sind mit 60 Fällen gegenüber dem Vorjahr um 9 Fälle gestiegen.



Ausgewählte Kriminalitätsbereiche

Rauschgiftkriminalität


Im Jahr 2012 stieg die Zahl der Rauschgiftdelikte auf 740 (2011: 667). Die Aufklärungsquote betrug 98,6 Prozent (2011: 98,7 Prozent). Die Polizei ermittelte 619 Tatverdächtige (2011: 583). Dabei stehen 506 männliche Tatverdächtige 113 weiblichen Tatverdächtigen gegenüber. Der Anteil von nichtdeutschen Tatverdächtigen liegt bei 10,5 Prozent.

Im Bereich des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge wurde im Jahr 2012 kein Drogentoter registriert.

Gewaltkriminalität[1]

Die Zahl der Gewaltstraftaten stieg auf 298 (2011: 278). Bei einer Aufklärungsquote von 83,9 Prozent sind 295 Tatverdächtige (2011: 300) ermittelt worden. 59,1 Prozent (176 Fälle; 2011: 205) aller registrierten Gewaltdelikte waren gefährliche und schwere Körperverletzungen. Weitere 29,2 Prozent (87 Fälle; 2011: 75) bildeten die Raubdelikte. Mord- und Totschlagdelikte machten mit drei Fällen 2 Prozent (2011: 2) der Sachverhalte aus.

Wirtschaftskriminalität

Die Wirtschaftskriminalität sank auf insgesamt 156 Delikte (2011: 264), das entspricht einem Rückgang um 40,9 Prozent. Die Aufklärungsquote in diesem Bereich betrug 93,6 Prozent (2011: 91,3 Prozent). 146 Tatverdächtige wurden ermittelt. 


Der finanzielle Schaden betrug rund 6,8 Millionen Euro (2011: 6,7 Millionen Euro). 
6,2 Millionen Euro sind darunter infolge von Insolvenzstraftaten entstanden 
(2011: 2,4 Millionen).



Straßenkriminalität[2]

Die Straßenkriminalität stieg auf 2.430 Fälle (2011: 2.090) an. Die Aufklärungsquote lag bei 22,9 Prozent. Insgesamt wurden 557 Tatverdächtige ermittelt. 

[1] Unter Gewaltkriminalität wird im Sinne der PKS die Zusammenfassung folgender Delikte verstanden: Mord, Totschlag, Tötung auf Verlangen, Vergewaltigung und sexuelle Nötigung, Raub, räuberische Erpressung und räuberischer Angriff auf Kraftfahrer, Körperverletzung mit Todesfolge, gefährliche und schwere Körperverletzung, erpresserischer Menschenraub, Geiselnahme und Angriff auf den Luft- und Seeverkehr 

[2] Der Begriff Straßenkriminalität beinhaltet eine definierte Zusammenfassung von Straftaten(gruppen), bei denen aufgrund ihres kriminologischen Erscheinungsbildes davon ausgegangen werden kann, dass sie überwiegend auf Straßen, Wegen oder Plätzen begangen werden.

Quelle: PD Dresden

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