Eckpunkte der Kriminalitätsentwicklung
Im Landkreis Meißen wurden 2012 insgesamt 15.031 Straftaten erfasst. Dies sind
1.095 Fälle mehr als im Vorjahr und entspricht einer Steigerung um 7,9 Prozent
(siehe Abb. 1).
Die
Häufigkeitszahl, die angibt wie viele Straftaten rechnerisch auf 100.000
Einwohner entfallen, stieg 2012 auf 5.981 (2011: 5.507).
Insgesamt
9.139 Straftaten (2011: 8.863) konnten aufgeklärt werden (siehe Abb. 2). Die
Gesamtaufklärungsquote sank auf 60,8 Prozent
(2011: 63,6 Prozent).
Die
Zahl der Opfer von Straftaten sank nur unwesentlich auf 1.872
(2011: 1.877). Insgesamt 1.053 Opfer (56,3 Prozent) waren männlichen und 819
Opfer (43,7 Prozent) weiblichen Geschlechts. Der überwiegende Teil war bereits
erwachsen (1.418). Von den 454 nichterwachsenen Opfern waren 166 Kinder, 162
Jugendliche und 126 Heranwachsende. 140 Opfer einer Straftat waren 60 Jahre
oder älter.
Der
durch Kriminalität entstandene finanzielle Schaden betrug rund 18,6 Millionen
Euro (2011: 14,4 Millionen Euro).
Von
den 5.704 ermittelten Tatverdächtigen (2011: 5.635) waren 76,1 Prozent
männlichen und 23,9 Prozent weiblichen Geschlechts. Erfreulicherweise ging die
Zahl nichterwachsener Tatverdächtiger noch weiter zurück (siehe Abb. 3).
Der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger lag bei 7,8 Prozent (2011: 6,4
Prozent).
Herausragende Veränderungen zum Vorjahr
Zunahme der Diebstähle
Mit
42,6 Prozent machen Diebstahlsdelikte den Hauptteil an der Gesamtkriminalität
im Landkreis Meissen aus. In diesem Bereich ist ein Anstieg auf 6.405 Fälle
(2011: 5.172) zu verzeichnen. Die Aufklärungsquote lag nahezu unverändert bei
41,4 Prozent (2011: 41,6 Prozent). Die insgesamt 6.405 Fälle setzten sich aus
2.973 Diebstählen ohne erschwerende Umstände (2011: 2.714) und weiteren 3.432
besonders schweren Diebstählen (2011: 2.458) zusammen.
Polizeipräsident Dieter Kroll: „Wir werden arbeitsorganisatorische
Voraussetzungen schaffen, um auf plötzliche polizeiliche Schwerpunkte schnell
reagieren zu können. Trotz Stellenabbauzwängen bleibt daher die Personalstärke
der Kriminalpolizei unangetastet. Nur das sichert die Existenz der
Kriminalaußenstelle in Meißen.“
Neben den Diebstählen aus Geschäften/Kiosken (1.454 Fälle) und den
Ladendiebstählen (1.244 Fälle) stellen auch
Fahrraddiebstähle (2012: 977 Fälle;
2011: 707 Fälle) und Diebstähle in/aus
Boden/Keller/Waschküchen (2012: 754 Fälle; 2011: 362 Fälle) Schwerpunkte im
Bereich der Eigentumskriminalität im Landkreis Meißen dar.
Die Zahl der Wohnungseinbrüche stieg auf 280 Fälle (2011: 253 Fälle).
Ein deutlicher Anstieg ist auch bei Diebstählen im besonders schweren Fall
in/aus Bo-den/Kellern/Waschküchen zu verzeichnen. Hier wurden im Vorjahr
insgesamt 657 Fälle erfasst (2011: 282 Fälle).
Kriminalität rund ums Kfz
Im
Jahr 2012 wurden 136 Fahrzeuge gestohlen oder versucht zu stehlen (2011: 121).
Seit dem Jahr 2012 werden die Diebstähle an Kfz mit den Diebstählen in/aus Kfz
in der polizeilichen Kriminalstatistik zusammengefasst. Somit sind bei den
Diebstählen an/aus Kfz 708 Fälle erfasst (2011: 646).
Die Diebstähle von motorisierten Zweirädern sind mit 70 Fällen gegenüber dem
Vorjahr um 9 Fälle gesunken.
Polizeipräsident Dieter Kroll:
„Verstärkte Videoüberwachung von Parkplätzen und Parkhäusern können nur auf
privaten Initiativen beruhen. Außer rechtlichen Gründen ist hier auch
festzustellen, dass Polizei weder Nacht- noch Parkplatzwächter sein kann und
will. Das sind eigene, ehrenwerte Berufe.“
Vermögens- und Fälschungsdelikte
Die
Vermögens- und Fälschungsdelikte bilden im Landkreis Meissen mit 2.917 Fällen
(2011: 2.857 Fälle) einen Schwerpunkt. In diesem Deliktsbereich stiegen vor
allem im Bereich des Warenkreditbetruges
die Fallzahlen um 31,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2012: 804 Fälle; 2011:
683 Fälle).
Ausgewählte Kriminalitätsbereiche
Rauschgiftkriminalität
Polizeipräsident Dieter Kroll:
„Crystal ist inzwischen die am weitesten verbreitete Droge im gesamten
Zuständigkeitsbereich der neuen Polizeidirektion Dresden. Synthetische Drogen
wurden vor fünf Jahren in weniger als einem Viertel aller Verstöße gegen das
Betäubungsmittelgesetz nachgewiesen. Heute finden wir diese Droge schon in
knapp der Hälfte aller Fälle vor.“
Im
Jahr 2012 stieg die Zahl der Rauschgiftdelikte auf 615 (2011: 542). Die
Aufklärungsquote betrug 96,6 Prozent (2011: 95,2 Prozent). Die Polizei
ermittelte 515 Tatverdächtige (2011: 458). Dabei stehen 424 männliche
Tatverdächtige 91 weiblichen Tatverdächtigen gegenüber. Der Anteil von
nichtdeutschen Tatverdächtigen liegt bei 2,9 Prozent.
Im
Bereich des Landkreises Meißen wurde im Jahr 2012 kein Drogentoter registriert.
Gewaltkriminalität[1]
Die
Zahl der Gewaltstraftaten stieg auf 268 (2011: 259). Bei einer Aufklärungsquote
von 87,7 Prozent sind 311 Tatverdächtige (2011: 300) ermittelt worden.
60,1 Prozent (161 Fälle; 2011: 186) aller registrierten Gewaltdelikte waren
gefährliche und schwere Körperverletzungen. Weitere 37,3 Prozent (100 Fälle;
2011: 69) bildeten die Raubdelikte. Mord- und Totschlagdelikte machten mit vier
Fällen 1,5 Prozent
(2011: 2) aller Fälle aus.
Wirtschaftskriminalität
Die
Wirtschaftskriminalität stieg auf insgesamt 340 Delikte (2011: 222) an. Die
Aufklärungsquote betrug 99,4 Prozent (2011: 90,1 Prozent). 147 Tatverdächtige
wurden ermittelt. Der finanzielle Schaden betrug rund 10,4 Millionen Euro
(2011: 5,6 Millionen Euro). 7,0 Millionen Euro sind darunter infolge von
Insolvenzstraftaten entstanden (2011: 4,8 Millionen).
Straßenkriminalität[2]
Die Straßenkriminalität stieg auf 2.990 Fälle (2011: 2.686) an. Die Aufklärungsquote lag bei 21,3 Prozent. Insgesamt wurden 585 Tatverdächtige ermittelt.
[1] Unter Gewaltkriminalität wird im Sinne der PKS die Zusammenfassung folgender Delikte verstanden: Mord, Totschlag, Tötung auf Verlangen, Vergewaltigung und sexuelle Nötigung, Raub, räuberische Erpressung und räuberischer Angriff auf Kraftfahrer, Körperverletzung mit Todesfolge, gefährliche und schwere Körperverletzung, erpresserischer Menschenraub, Geiselnahme und Angriff auf den Luft- und Seeverkehr
[2] Der Begriff Straßenkriminalität beinhaltet eine definierte Zusammenfassung von Straftaten(gruppen), bei denen aufgrund ihres kriminologischen Erscheinungsbildes davon ausgegangen werden kann, dass sie überwiegend auf Straßen, Wegen oder Plätzen begangen werden.
Quelle: PD Dresden
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen