Freitag, 20. Juli 2012

Polizeieinsatz zur Bekämpfung der Kfz-Kriminalität in Dresden



- Polizeipräsident Dieter Kroll zieht eine erste Bilanz - 

Seit dem 2. Juli führt die Polizeidirektion Dresden einen Einsatz zur Bekämpfung der Kfz-Kriminalität durch. Nach knapp drei Wochen zog heute Polizeipräsident Dieter Kroll ein erstes Fazit: „Unser Einsatz hat Wirkung erzielt. Wir konnten Täter auf frischer Tat festnehmen und die Zahl der Diebstähle ist zurückgegangen. Großangelegte Fahndungskontrollen sind geeignet, um den Autoklau -zumindest zeitweise- zu verdrängen. Sie gehören auch weiterhin ins Repertoire der sächsischen Polizei. Eine Nachhaltigkeit erreicht man damit allein allerdings nicht.“

Als kritisch schätzte Dieter Kroll den Verbrauch von Personalressourcen ein: „150 Beamte zusätzlich bedeuten für uns einen erheblichen Aufwand, der sich auch auf unser Tagesgeschäft auswirkte. Schwerpunkte zu setzen heißt auch, anderes nachrangig zu behandeln. Längere Bearbeitungszeiten oder verschobene Ermittlungsmaßnahmen waren beispielsweise die Folge. Für mich ist damit klar, dass solche Komplexeinsätze nie zu einer Standardmaßname der Polizei werden können.“

Der bisherige Einsatz der Dresdner Polizei fand unterschiedliche Resonanz bei den Dresdnern. In Gesprächen mit den Einsatzbeamten begrüßte eine Mehrheit die erhöhte Präsenz und zeigte Verständnis für die Kontrollen. Dresdens Polizeipräsident: „Aber wie erwartet gab es auch kritische Stimmen. Insbesondere die Kontrollen im Berufsverkehr haben den ein oder anderen verärgert.“

Die Beratungsangebote der Dresdner Polizei stießen indes auf reges Interesse. Dieter Kroll: „Die Sensibilität in der Bevölkerung hat sicherlich in den vergangen Wochen zugenommen. Technische Sicherungen haben ihre beste Zeit aber offensichtlich noch vor sich.“ 

Dieter Kroll zur zukünftigen Strategie: „Wir führen den, ursprünglich für zwei Wochen geplanten, Einsatz modifiziert fort. Auf Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse werden wir zukünftig einzelne Bausteine in Intervallen einsetzen.“ Zugleich forderte der Polizeipräsident: „Wir müssen die Bekämpfung der Kfz-Kriminalität in Sachsen noch stärker koordinieren. Das schließt die Zusammenarbeit mit den polnischen und tschechischen Kollegen ein.“


Polizeieinsatz zur Bekämpfung der Kfz-Kriminalität

- Ergebnisse des Polizeieinsatzes - 

Im Rahmen des Polizeieinsatzes „Helios“ kontrollierten Einsatzkräfte in den ersten beiden Wochen 4.079 Kraftfahrzeuge und 4.448 Personen. Unter ihnen befanden sich insgesamt zwölf Männer, die bereits zur Fahndung ausgeschrieben waren.

Insgesamt vier Autodiebe, darunter zwei Frauen, konnten auf frischer Tat festgenommen werden. Drei der Täter waren tschechischer Nationalität, ein weiterer deutscher Nationalität. (siehe auch Medieninformationen 253/12, 257/12 und 260/12)

Die Beamten stellten insgesamt sechs gestohlene Kraftfahrzeuge (5 Pkw, 1 Krad) sicher. In vier Fällen erfuhr der Eigentümer erst durch die Polizei vom Diebstahl seines Fahrzeuges. Ebenfalls sichergestellt haben die Einsatzkräfte Betäubungsmittel (10x) und weiteres Diebesgut (11x). Darüberhinaus mussten 38 Ermittlungsverfahren u. a. wegen verschiedener Verkehrsdelikte, Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Waffengesetz eingeleitet werden.

In den ersten beiden Wochen des Einsatzes gab es insgesamt 20 Autodiebstähle und 17 weitere Diebstahlversuche in Dresden. In den ersten beiden Juniwochen (Vergleichszeitraum) wurden noch 38 Kraftfahrzeuge gestohlen und 27 weitere Versuche registriert.

3.000 verteilte Flyer und über 1.200 verschickte Informationsbriefe der Dresdner Polizei mit Hinweisen für sorglose Eigentümer belegen den Präventionsgedanken des Polizeieinsatzes. Die Beamten der Polizeilichen Beratungsstelle dokumentierten zudem über 400 Bürgergespräche zu eigenen Sicherungsmöglichkeiten und Verhaltensempfehlungen.

Quelle: PD Dresden

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