Dienstag, 31. Januar 2012

Ermittlungen brachten Erfolg in Chemnitz



Im Sommer des vergangenen Jahres kamen Ermittler der Bundespolizeiinspektion Chemnitz einer Gruppe von vier Deutschen aus dem Raum Hartha auf die Schliche, die Buntmetall von Bahnstrecken der Deutschen Bahn AG in Mittelsachsen (Chemnitz - Riesa ab Mittweida nördlich bis Döbeln, Chemnitz - Neukiritzsch - Leipzig nördlich Burgstädt bis Frohburg, Döbeln - Leisnig - Grimma) entwendeten und anschließend bei Schrotthändlern der Region zu barem Geld machten. Da nicht nur der Diebstahl, sondern auch der anschließende Handel mit dem Diebesgut strafbar sind, führten die Bundespolizisten fortan im Auftrag der Staatsanwaltschaft Chemnitz ein Ermittlungsverfahren wegen gewerbsmäßiger Hehlerei. Aufgrund der hohen Rohstoffpreise am Weltmarkt werden die Anlagen der DB AG immer wieder Ziel von Diebstahlshandlungen, bei denen Kabel abgeschnitten und entwendet werden. Um das zu verhindern, haben Bundespolizei und Deutsche Bahn ein ganzes Maßnahmenbündel geschnürt, um den Kriminellen die Arbeit schwieriger zu machen. Zu den Maßnahmen gehören der verstärkte Einsatz von Sicherheitspersonal in Uniform und zivil. Zusätzlich werden technische Maßnahmen ergriffen, um die Strecken zu sichern und den Diebstahl von Kabeln zu erschweren.

Buntmetalldiebstahl ist für die Täter mit hohem Risiko verbunden. Von den Oberleitungen der Bahn geht eine lebensgefährliche Spannung von 15.000 Volt aus. Zudem ist das Risiko überführt zu werden statistisch sehr groß. Weiterhin entstanden durch die fehlenden Kabel häufig erhebliche Ausfallzeiten der Züge. Hinsichtlich der notwendigen Instandsetzungsarbeiten entsteht ein hoher finanzieller Aufwand für die Bahn. Im Juni 2011 wurden bei Geithain 100m Signalkabel entwendet. Neben einem Sachschaden von 2600 Euro kam es zu einem fast 10stündigen Zugausfall mit Schienenersatzverkehr zwischen Chemnitz und Geithain. Im Juli 2011 wurden auf der Strecke Chemnitz - Riesa am Bahnhof Mittweida ca. 100m Erdungskabel entwendet. Durch einen entstehenden Kurzschluss kam es zu einem Brand in der dortigen Steueranlage. Sachschaden: 17.000 Euro Im Zuge des Verfahrens wurden bereits im Dezember 2011 Geschäftsräume bei zwei Schrotthändlern im Großraum Döbeln durchsucht. Hierbei wurden zahlreiche Geschäftsunterlagen beschlagnahmt und gesichtet. Die Ermittlungen ergaben, dass die vier Tatverdächtigen allein 2011 bei zwei Schrotthändlern 4,7 Tonnen Kupfer im Wert von über 17.000 Euro abgaben. Eine Abstimmung mit der Döbelner Polizei ergab, dass die Tatverdächtigen nicht nur bei der Deutschen Bahn auf Beutetour gingen. Vielmehr sind sie aus dem kriminellen Milieu einschlägig bekannt und werden mit einer Vielzahl von anderen Delikten aus dem
Eigentums- und Betäubungsmittelbereich in Verbindung gebracht.

Bereits Anfang Dezember wurde einer der Hauptbeschuldigten bei einem Einbruchsdiebstahl in Hartha durch die Polizei Döbeln auf frischer Tat gestellt und festgenommen. Er sitzt nun in Untersuchungshaft. Am
31.01.2012 durchsuchte die Bundespolizei drei Wohnungen von Beschuldigten in Hartha und Waldheim und beschlagnahmte diverse Beweismittel, z.B. Handys und Kontounterlagen. Die Auswertung und die weiteren Ermittlungen dauern nun an.

Quelle:  Bundespolizei

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